Beim traditionellen Kräftemessen der Weltbesten in Wijk an Zee zu Beginn jedes Jahres war lange kein Deutscher mehr dabei. Bis Ende der 90er-Jahre, als Doc Hübner noch im Saft stand, durfte die deutsche Nummer eins gelegentlich mitspielen. Seitdem befanden die Organisatoren im holländischen Küstendorf keinen Schachspieler aus dem großen Nachbarland als gut genug, um in der A-Gruppe bestehen zu können.
Aber sie waren oft so freundlich, einen Deutschen für das B-Turnier einzuladen. Liviu Dieter Nisipeanu hat dort schon mitgespielt, Matthias Blübaum auch. Dieses Jahr sind beim Tata Steel Chess sogar zwei Schächer aus Duitsland am Start: Vincent Keymer und Elisabeth Pähtz, der ihr zeitweises Vordringen in die Top-Ten der Welt eine Einladung beschert haben dürfte.
Angesichts der Klasse ihrer Gegenspieler sind beide Deutsche eher keine Kandidaten für den Turniersieg, der ihnen einen Platz im A-Turnier 2020 bescheren würde. Aber für beide geht es um die finale GM-Norm und den Großmeistertitel, den sie unlängst in der letzten Runde des Super-Opens auf der Isle of Man knapp verpasst haben. Keymer wird außerdem anhand seiner Performance in Wijk abklopfen, ob er sich das Grenke Classic 2019 zutraut oder nicht.
Duell der Jungstars: Keymer gegen Praggnanandhaa
Gleich zu Beginn trafen sie aufeinander, und Vincent Keymer wird im Nachhinein froh sein, mit einem halben Punkt (und einem blauen Auge) davongekommen zu sein. Danach trennten sich vorerst die Wege: Keymer besiegte den holländischen IM Stefan Kuipers, Pähtz unterlag Juniorenweltmeister Parham Maghsoodloo. Nach drei Runden steht Keymer bei 1,5/3, Pähtz bei 1/3.
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