Hartmut Metz – An der Tabellenspitze läuft alles auf den Showdown Baden-Baden versus Viernheim zu. Im unteren Drittel der Tabelle ist es eng wie selten. Mittendrin: die beiden Münchner Vereine FC Bayern und Münchener SC. EIn Blick auf das Bundesligawochenende aus Münchner Perspektive:
Großmeister Valentin Dragnev, hier am Brett für Österreich bei der Schacholympiade 2022, gibt sich „zuversichtlich“, dass sich die Bayern-Schachspieler mit zwei Siegen aus dem Tabellenkeller schießen. | Foto: Stev Bonhage/FIDE
Die Abreise aus dem Schwäbischen könnte Michael Reiß für sein Team eigentlich schon am Samstagabend planen: „Gegen Baden-Baden wird am Sonntag nichts gehen, selbst wenn wir mit guter Mannschaft ans Schachbrett sitzen“, fürchtet der Vorsitzende des Münchener SC 1836 den Serienmeister, der schon wieder mit 14:0 Punkten an der Spitze thront. Als Tabellenzwölfter mit 4:10 Punkten sieht Reiß die Rollen klar verteilt.
Am Samstag nicht, obwohl da der MSC 1836 auf das Baden-Badener Spiegelbild am Ende der Schach-Bundesliga trifft: Schlusslicht TSV Schönaich. Mit 0:14 Zählern holte der Gastgeber des Wochenendes bis dato nichts Zählbares – dennoch zeigt Reiß ordentlich Respekt: „Schönaich wird gegen uns strampeln.“ Seine Warnung bezieht der MSC-1836-Boss aus deren Duell mit dem Lokalrivalen: „Selbst der starke FC Bayern brauchte Glück gegen Schönaich“, stellte Reiß mit Blick auf das 4,5:3,5 fest und lobt die „starken Nachwuchstalente“ der Schwaben. Ihn beeindruckt dabei, dass der TSV konsequent auf diese setzt.
Letztlich braucht der MSC 1836 die Punkte im Kellerduell, um weiterhin oberhalb der vier Abstiegsplätze in der 16er-Liga zu schwimmen. Bei den „Klötzleschiebern (O-Ton Franz Beckenbauer) geht es im Kampf um den Klassenerhalt noch enger zu als in der Fußball-Bundesliga. Deshalb muss die Schach-Abteilung des FC Bayern München (5:9) ebenso Zählbares entführen. Der Tabellenelfte hat immerhin mit Werder Bremen (4:10) am Samstag und am Sonntag mit Hausherr Kirchweyhe (7:7) keine übermächtigen Gegner.
Gleichwohl schränkt Valentin Dragnev ein, dass Bremen und Kirchweyhe „sehr starke Gegner sind, weshalb es nie einfach ist, den Matchverlauf genau vorherzusagen“. Dennoch gibt sich der Österreicher „natürlich meistens optimistisch für meine Mannschaft bin“. Deshalb glauben die Bayern-Großmeister Dragnev und Niclas Huschenbeth zwar unisono an enge Partien – aber geben sich „zuversichtlich, dass wir beide Spiele für uns entscheiden“. Es wäre ein Befreiungsschlag für den FC Bayern.
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