Eberhard Schabel – Hemer trägt als Beinamen auch das Synonym die Felsenmeerstadt. Als Felsenmeer entpuppte sich hier jedoch für uns eine Treppe, welche vom Spielsaal zum Analyseraum des Spielorts führte.
Aber der Reihe nach. Bereits vor unserer Reise nach Hemer wurden unsere Planungen etwas durcheinandergebracht.
Ein Warnstreik an den größeren Flughäfen in Deutschland hatte zur Folge, dass 3 der 4 geplanten Flüge ausfielen und neu geplant werden mussten. So konnte unsere Spielerin Julia Antolak nicht
bequem von Gdansk nach Hamburg fliegen, wo wir sie dann mit dem Auto mitgenommen hätten, Vielmehr bekam sie einen Flug nach Düsseldorf am Freitag spät abends, der jedoch dann nach dem Start wegen technischer Probleme abgebrochen werden musste.
Der nächste Versuch war dann Samstag Vormittag was dann auch zum Glück gelang. Auch unsere anderen Spielerinnen landeten in Düsseldorf und so waren wir als Team ca. 2 Stunden vor dem Beginn des Wettkampfes komplett.
Foto: Julia, Inken, Laura, Carina, Zala und Anamarija
Gespielt wurde in der Aula eines Gymnasiums in Hemer. Der Verein bot auch eine Live– Übertragung an, allerdings an beide Tage lediglich die eigenen Wettkämpfe was wir als Schade empfanden, aber es gab wohl gute Gründe hierfür. Gegen die stark aufgestellten Solingerinnen gingen wir als Außenseiterinnen an die Bretter.
Link zum Ergebnisdienst https://ergebnisdienst.schachbund.de/bedh.php?liga=fb1
Das Match entwickelte sich dennoch sehr spannend. Das erste Ergebnis gab es an 1, wo sich beide Spielerinnen auf Remis einigten. Inken Köhler konnte uns dann mit 1,5:0,5 in Führung bringen. Als es allmählich dunkel wurde, verloren erst Laura und dann Anamarija ihre Partien zum Zwischenstand von 1.5:2,5. Allerdings standen Carina und Zala sehr gut und mindestens ein 3:3 schien möglich. In diese Situation hinein stürzte Anamarija von der Treppe. Leider wurde vor Ort zuerst der MF des HSK gerufen, der mit mir zusammen im Analyseraum war. Allerdings sah man den Irrtum und benachrichtigte jetzt nicht etwa mich, sondern eben die noch am Brett sitzende MF des TuRa, Carina Brandt.
Etwas später wurde auch ich hinzugeholt. Ob der unmittelbar folgende Figuren Einsteller bei Carina mit den Geschehnissen zusammenhängen könnte, bleibt reine Spekulation. Zala gelang noch ein Remis zum 2:4 Endstand. Vor Ort gab es dann sehr fürsorgliche Hilfe u. a. durch die Gastgeber, die auch einen Krankenwagen riefen. Nach einer Behandlungsdauer von ca. 4 Stunden konnten wir sie im KH wieder abholen und waren mit ihr zusammen sehr erleichtert, dass sie nochmal mit Prellungen, Zerrungen und Verstauchungen an beiden Beinen davon gekommen ist.
Am Sonntag ging es gegen die Gastgeberinnen und wollten wir noch unser 2 Punkteziel erreichen musste gewonnen werden. Klar war, dass wir nur zu Fünft antreten und so Brett 4 an Hemer gehen würde. Dennoch waren unsere Mädels hoch motiviert und ließen auch bei der Anfahrt keine Zweifel darüber aufkommen wer am Ende des Wettkampfes als Siegerinnen von den Brettern gehen würde.
Link zu den Livepartien https://lichess.org/broadcast/frauenbundesliga-runde-6/round-1/xhwuuAtR
Da dieser Wettkampf auch im Analyseraum Dank der Liveübertragung besprochen wurde, konnte ich miterleben, wie die anfänglichen Hoffnungen der Hemer Fangemeinde allmählich verflogen. Dies jedoch auch, da einige vielversprechende Situationen von den Mädels des SV Hemer nicht erkannt wurden. Und so kam es wie es kommen musste. Wenn man die eigenen Chancen nicht nutzt, dann …..
Für uns war es ein schöner und auch wichtiger Matchsieg, der uns erstmal auf Platz 8 klettern ließ, punktgleich mit den Mädchen und Frauen unseres Reisepartners Hamburger SK.
Auch der HSK konnte gegen Hemer gewinnen und verlor knapp gegen Solingen. Bereits in 3 Wochen (11.+12.03.) finden die 7. Und 8. Runde der Frauen-Bundesliga statt und wir spielen in Hamburg gegen Bad Königshofen und Erfurt.
Foto: vor dem Start der 5. Runde
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