„Glückwunsch zu einem großartigen Turnier!“ Als Vincent Keymer bei der Schnellschach-Weltmeisterschaft Ende Dezember den zweiten Platz belegt hatte, erreichte ihn sogleich eine Gratulation von ganz oben. Der neue Weltmeister Magnus Carlsen würdigte die Leistung seines jungen Widersachers, der ihn um ein Haar in einen Stichkampf um den Titel gezwungen hätte. Dem 18-Jährigen aus Deutschland fehlte nur ein halber Punkt, um den Wettbewerb gleichauf mit Carlsen abzuschließen.
Für Keymer markierten die Weltmeisterschaften im Rapid und Blitz den Auftakt einer ersten Standortbestimmung in seiner jungen Profikarriere, die im Frühjahr 2022 begann, nachdem er sein Abitur absolviert hatte (Note 1,7). Keymer steht jetzt vor einer ganzen Reihe harter schachlicher Prüfungen.
Mit der Vizeweltmeisterschaft im Rapid und einem 13. Platz im Blitz hat der deutsche Spitzenspieler demonstriert, dass er in den schnellen Disziplinen auch international mit den Besten mithalten kann. Keymer, stets bescheiden und zurückhaltend, relativierte diesen Erfolg sogleich. Wegen der höheren Fehlerquote bei kurzen Bedenkzeiten sei es „viel, viel schwerer, eine Partie im klassischen Schach gegen Weltklasseleute zu gewinnen als im Schnellschach“, sagte Keymer der Frankfurter Allgemeinen Zeitung.
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