Vincent Keymer hatte mit Schwarz die Aufgabe, sich nach der gestrigen Niederlage gegen Levon Aronian gegen den nächsten US-Amerikaner zu stabilisieren. Ihm gegenüber saß Wesley So und es sah auch lange gut aus. Wie gestern kam eine spanische Partie aufs Brett, in der So zwischenzeitlich einen Bauern opferte. Diesen gab Vincent allerdings unter vernünftigen Bedingungen wieder zurück. Es entwickelte sich ein Endspiel, das – so schien es – den Remishafen ansteuerte. Im 33. Zug allerdings unterlief Vincent ein Rechenfehler, der ihn eine Variante wählen ließ, von der er zunächst dachte dass sie gewinnt. Tatsächlich aber war die Stellung anschließend hoffnungslos verloren. Die Partie zog sich noch bis zum 51. Zug, bis Vincent schließlich die Hand zur Aufgabe hinüberreichte. Eine ganz bittere, vermeidbare Niederlage.
Für Alexander Donchenko läuft es im Challengers dafür umso besser. Gegen die stark aufspielende Eline Roebers gelang ihm eine blitzsauber Partie. Nachdem er das mutige Bauernopfer der jungen Niederländerin im 7. Zug ablehnte hatte er trotz der schwarzen Steine schon früh die Partie im Griff und einen kleinen Vorteil auf dem Brett. Zügig wurden aus diesem Vorteil zwei Mehrbauern und nach gerade einmal 27 Zügen war die Partie dann auch schon vorbei. Eine starke Vorstellung von Alexander!
Nach 6 Runden ist Alexander mit 4,5 Punkten Tabellenführer im Challengers, Vincent teilt sich mit 1,5 Punkten gemeinsam mit dem jungen Inder Gukesh im Masters die rote Laterne. Wird ihm morgen gegen den Weltranglistenzweiten Ding Liren mit Weiß die Wende gelingen?
Für Alexander steht derweil mit Weiß gegen Mustafa Yilmaz das Duell der Tabellenführer an. Wenn es ihm hier gelingt einen ganzen Punkt zu holen, ist seinem Traum vom Challengerssieg und der Qualifikation für das Masters 2024 einen großen Schritt näher gekommen!
Fotos: © Jurriaan Hoefsmit – Tata Steel Chess Tournament 2023
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