Zwischen Weihnachten und Silvester ist immer Schachopen Zeit.
Meine Wahl fiel dieses Mal auf Bremen und so machte ich mich zusammen mit Familie Malinowsky auf nach Bremen.
Gespielt wurde im Dorint Hotel in Bremen, welches eine sehr gute Wahl war, denn es gab einen sehr geräumigen Spielsaal mit sehr viel Platz für die Spieler, die ersten 6 Bretter jeder Gruppe (es gab ein A und ein B Open) hatten Einzeltische.
Alle Bretter wurden live von Anke und Björn Behrendt von den Schachfreunden Wilstermarsch und Itzehoe übertragen, Björn sprang zusätzlich noch als Springer ein, falls jemand einen Springer verloren hat oder er vom Brett gefallen ist. Spaß beiseite, er sprang ein, wenn jemand für eine Runde kurzfristig ausfiel, um eine spielfreie Partie zu vermeiden.
Aus unserer kleinen Reisegruppe spielten Yvonne, Celina, Lars und ich im B-Open und Levi im A-Open.
Das A-Open war offen für Spieler mit einer Elozahl >= 1800 und im B-Open konnte man spielen, wenn die Elo <= 1900 war. Gespielt wurden 7 Runden mit einer Bedenkzeit von 90 Minuten + 30 Sekunden Inkrement je Zug, es gab keine Zeit nach dem 40. Zug dazu, was dazu führte, dass viele Partien am Ende nur noch über die Inkrement Zeit liefen.
In der ersten Doppelrunde lief es für mich recht gut, und es hätte der perfekte Start werden können, doch in der zweiten Runde verdarb ich meine Gewinnstellung ins Remis, da meine Konzentration durch laut analysierende Spieler gestört wurde. Nach meiner eindringlichen Bitte wurden die Spieler in den nächsten Runden darauf hingewiesen, doch bitte nicht im Spiellokal zu analysieren.
Celina konnte gegen einen Spieler mit 1905 Elo und 1852 DWZ Remis erreichen, sie verlor aber leider in der zweiten Runde. Auch Lars holte einen halben Punkt in der ersten Doppelrunde, während Yvonne und Levi leider mit zwei Niederlagen starteten. Abends stärkten wir uns dann in der Tapas Bar, das Spielhotel lag so günstig, dass sowohl die historische Innenstadt als auch nette Lokale sehr schnell zu Fuß erreichbar waren.
In der dritten Runde kam es zum Familienduell (gemeint ist nicht die Spielshow, die in den 90ern von Werner Schulze-Erdel moderiert wurde) zwischen Lars und Yvonne, das Remis ausging. Ich konnte eine scharfe Partie gewinnen und auch Levi gewann seine erste Partie im A-Open, nur bei Celina lief es in dieser Runde leider nicht so gut.
In der vierten Runde durfte ich gegen den späteren Turniersieger Lukas Monnerjahn verlieren, während Celina und ihr Bruder gewinnen konnten. Abends ging es dann zum Mexikaner in eine Taverne. In der fünften Runde stand ich schon fett auf Gewinn, ließ mich dann aber von einem Opfer, was nicht ging, etwas aus der Bahn werfen, aber da der Gegner dafür sehr viel Zeit verbrauchte, stellte er dann dankenswerterweise noch eine Figur ein, so dass ich gewinnen konnte. Levi setzte seinen Aufwärtstrend fort und gewann im A-Open die dritte Partie in Folge! Celina konnte gegen einen stärkeren Gegner einen Sieg erreichen, und Yvonne spielte Remis.
Die 6. Runde brachte Siege von mir und Lars, Celina und Yvonne spielten Remis und Levi verlor leider. Am Freitag war bereits die letzte Runde. Diese lief für mich nicht so gut, ich konnte mich zwar zäh verteidigen, aber gerade als ich mich hätte befreien können, fasste ich den falschen Plan und verlor.
Celina, Lars und Yvonne konnten zum Abschluss noch ein Remis erzielen.
Ich erzielte aufgrund der besseren Buchholzwertung den Frauenpreis und erreichte eine Top Ten Platzierung. Celina kam 5 Plätze über ihrem Startrang ins Ziel und verbuchte ein deutliches Eloplus, für Lars lief es nicht ganz so gut und Yvonne macht ein leichtes Eloplus und ist zufrieden mit ihren 4 Remis.
Levi hatte sehr starke Gegner in der A-Gruppe und konnte drei Siege gegen besser gewertete Spieler erzielen und holte auch ein deutliches Elo Plus heraus. In der Tabelle landete er 13 Plätze über seinem Startrang.
Von Doppelbauer Kiel spielten noch Moritz und Hanna Greßmann sowie Jale Mieck mit.
Jale und Hanna verbesserten ihre Platzierung im Vergleich zum Startrang.
Übersichtsseite Turnier mit Links zu den Partien, die über Lichess, Chess 24, Chessbase oder chess.com nachgespielt werden können.
Das A-Open wurde gewonnen von IM Markus Lammers vom HSK Lister Turm, danach folgen mit einem halben Punkt Rückstand FM Collin Colbow und IM Nikolas Wachinger von Werder Bremen.
Das B-Open gewann Lukas Monnerjahn vom Delmenhorster SK, auf den Plätzen 2 und 3 landeten Mohamed Alhamid (Delmenhorster SK) und Max Storm (SV Osnabrück).
Das Turnier war sehr gut organisiert, es gab ausreichend Platz, der Spielsaal war nicht zu warm oder zu kalt und es gab keine Streitfälle.
Auf der Bank sitzt Loriot, der eng mit Bremen verbunden ist, denn hier fand ein wichtiger Teil seiner Karriere statt, und er bekam den ersten Bremer Stadtmusikantenpreis.
Wilhelm Kaisen (1887 – 1979), der in Bremen als Symbolfigur des Wiederaufbaus nach 1945 gilt und ein beeindruckender Politiker war: https://de.wikipedia.org/wiki/Wilhelm_Kaisen
Die Bremer Stadtmusikanten
Die Vorderbeine des Esels sind auffallend blank, denn seine Beine zu umfassen und zu reiben soll Glück bringen. Wichtig dabei: Du musst beide Beine des Esels greifen. Denn, so ein Bremer Sprichwort: „Wird nur ein Bein umfasst, gibt ein Esel dem anderen (Esel) die Hand.
Anbei noch ein paar Impressionen (Fotos von Yvonne Malinowsky und Ulla Hielscher)
Liebe Ulla und liebe Familie Malinowsky,
vielen Dank für euren schönen Bericht über unser Silvester Open! Es freut uns, dass es euch auf unserem Turnier und in der Bremer City gefallen hat.
Wir würden uns sehr freuen, euch im nächsten Jahr wieder begrüßen zu dürfen.
Viele Grüße aus Bremen,
Jens & David Kardoeus