Hartmut Metz – Das Schachbundesligawochenende beginnt schon am Freitag, 25. November, mit einigen vorgezogenen Paarungen des siebten Spieltags: Dresden-Berlin, Mülheim-Solingen, Bremen-Kirchweyhe und FC Bayern-Deizisau. An manchem Spielort wird die Aufstellung der Teams davon abhängen, ob die Spieler es rechtzeitig von der Mannschafts-WM in Jerusalem an die Bundesliga-Bretter schaffen. Eine Vorschau aufs Wochenende aus Münchner Sicht:
Zumindest zwei Punkte (und gerne mehr) würde die Bayern-Riege am Dreifach-Spieltag von Freitag bis Sonntag gerne sammeln. | Foto: Fiona Steil-Antoni/European Chess Club Cup
Die Münchner Schach-Bundesligisten stehen vor hohen Auswärtshürden. Der Münchener Schachclub 1836 hat es am Samstag (14 Uhr) erst mit Tabellennachbar SV Mülheim Nord zu tun. Tags darauf um 10 Uhr wartet mit dem ehemaligen Rekordmeister SG Solingen ein noch stärkeres Kaliber. Die Klingenstädter sind mit 4:0 Punkten in die Saison gestartet und wollen ihre makellose Bilanz gegen den MSC ausbauen. Der Aufsteiger (3:3 Zähler) hat nur Außenseiterchancen gegen die Klingenstädter.
Noch schwerer sind die Aufgaben des FC Bayern München (2:2). Der bekommt es gleich mit zwei Meisterschaftsanwärtern zu tun. Das Duell mit Hausherr SF Deizisau (4:0) zogen die beiden Reisepartner „kurzfristig“, wie Jörg Wengler berichtet, vom siebten Spieltag auf den Freitagnachmittag vor. Am Sonntag trifft der Tabellenzehnte auf den SC Viernheim (4:0). Die im Badischen Schachverband angesiedelten Hessen gelten als schärfster Konkurrent von Serienmeister OSG Baden-Baden und verpassten nur hauchdünn in der Vorsaison den ersten deutschen Titel. Und da Deizisau als „Farmteam“ der OSG sich auch gewisse Chancen auf den Platz an der Sonne ausrechnet, erwartet Bayern-Abteilungsleiter Wengler, dass beide „Top-Teams stark gegeneinander antreten“ und so auch seiner Truppe das Leben entsprechend schwer machen. Er fürchtet jedoch nicht die Herausforderung: „Wir haben in der letzten Saison Deizisau auch geschlagen“, verweist Wengler auf das Erfolgserlebnis, das 5:3 endete. Allerdings ist er nicht „so vermessen, zu sagen, dass wir alles abräumen und sechs Punkte holen“. Zufrieden wäre der Bayern-Chef schon mit zwei, denn „wir wollen auch nicht alles am Wochenende verlieren“.
Den Gegner am Samstag, Aufsteiger Remagen Sinzig (1:3), sieht Wengler auf Augenhöhe mit seinem Oktett und soll am Samstag zwischen den zwei hohen Hürden im Schwabenland geschlagen werden. Ansonsten glaubt der Bayern-Chef, dass sich seine „jungen Leute auf die guten Gegner freuen“. Vor allem sei es „toll“, wenn Wassili Iwantschuk für Remagen Sinzig ans Brett ginge. Die Wochenend-Ausbeute könnte durch die Mannschafts-WM in Jerusalem beeinflusst werden. Den schachverrückten Stars der Viernheimer wie Schachrijar Mamedjarow (Aserbaidschan) und dem Ukrainer Iwantschuk ist es durchaus zuzutrauen, dass sie am Freitag oder Samstagmorgen von Israel direkt nach Stuttgart fliegen, um in der Bundesliga aufzulaufen. Mit den Niederländern ist in Mülheim dagegen sicher zu rechnen: Das Oranje-Team verabschiedete sich bereits vor der K.o-Runde, so dass etwa Solingen auf deren Stars bauen kann.
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