Conrad Schormann – Die englische Schachszene war sich einig: Dieser begnadete Junge muss in England bleiben.
Vier Jahre ist das mittlerweile her. Wahrscheinlich hat selten ein auslaufendes Visum so viele Schlagzeilen gemacht wie 2018 das von Jitendra Singh, dem Vater von Shreyas Royal, dem größten englischen Schachtalent, vielleicht einem der größten Schachtalente überhaupt.
Als Dreijähriger war Shreyas Royal mit seiner Familie aus Indien nach England gekommen, wo sein Vater dank eines auf fünf Jahre begrenzten Visums als IT-Projektmanager arbeiten sollte. Im Lauf dieser fünf Jahre lernte Shreyas Royal Schach – und wurde rasant besser: englischer Meister U7, britischer Meister U8, U8-Europameister. So einen Jungen hatten sie im englischen Schach lange nicht gesehen. Aber dann lief das Visum ab.
Der Fall landete schließlich auf dem Schreibtisch von Innenminister Sajid Javid. Und der entschied: Shreyas Royal und seine Familie dürfen in England bleiben. Der Junge sei eines der größten Talente seiner Generation, und das gelte es anzuerkennen und zu fördern. Klein-Shreyas dankte es ihm mit einer gewagten Ansage: Mit 18 wolle er Weltmeister sein.
Noch hat er dafür reichlich Zeit, und einen weiteren Meilenstein auf dem Weg zum höchsten Titel hat er gerade erst hinter sich gelassen. Shreyas Royal ist gerade Internationaler Meister geworden – im zarten Alter von 13 Jahren. Zum Auftakt am Tegernsee stellte sich jetzt die Frage, ob ihm Karlheinz Esswein aus Ludwigsburg auf dem Weg zu weiteren Zielen würde aufhalten können:
Sehr interessant, aber warum wäre Sämisch-Indisch „phonetisch heikel“?
Der Spieler mit Schwarz ist übrigens aus Ludwigshafen (nicht Ludwigsburg).