November 24, 2024

Basmania!

Kreativer Abenteurer: IM Michael Basman (Foto: Bosmon/ WikiCommons, thank you!)

Michael Basman (1946 – 2022)

Am vergangenen Donnerstag wurde bekannt, dass der britische IM Michael Basman nach langer und schwerer Krankheit verstorben ist. Basman war ein veritabler Schach-Enthusiast, der in jungen Jahren begann, unsere 64 Felder neu zu vermessen und der Idee des Hypermodernen eine neue Dimension zu geben.

Inspirierend sein kämpferischer Stil, und eine unglaubliche Vielzahl experimenteller, bahnbrechender Eröffnungsideen, die am Brett von überraschten Gegnern kaum immer zu widerlegen waren. Es waren die 70er Jahre, die 80er Jahre – da ging so etwas noch.

Obskur: 1.g4! d5, 2.h3The Killer Grob

Mutig: 1.e4, a6! 2.d4, b5! – die St.George Defence

Wundervoll: 1.b4, e5 2.a3!

Hanebüchen: 1.a3, d5 2.h3, e5The DeKlerk/ Universal Opening. Oder auch: Basmania!


Das Buch zur Defence: Play the St.George, 1.Auflage 1983

Heute in Zeiten von Chessbase und Stockfish sind einige – aber längst nicht alle! – dieser Abspiele leider allzu schnell entzauberbar – man muss dafür wie so oft nur etwas den Rechner laufen lassen. Wie unromantisch aber!

Basmans Ideen hatten mich seit den frühen Neunziger Jahren gepackt und ins-pi-riert. Jahrelang habe ich mit der St.George Defence und dem Orang-Utan (mit 1.b4 und 2.a3) zwar nicht das Geld für Katzenfutter und Kaffee verdienen, doch immerhin viele ELO-Punkte sammeln können. Die Positionen und Partien waren allesamt wild und murkelig, ganz so wie bei Michael Basman, dem großen Abenteurer. Und ich erlebte mit dem Grob, mit 1.a3!, 1.b4 und der St.George Verteidigung viele aufregende Turnierpartien gegen starke Gegner.

Hätte Basman bei all seinem Talent Großmeister werden können, wäre er nur mit etwas „seriöseren“ Eröffnungen in die Partie gestartet? Einiges spricht dafür.

Basmania – Weiterlesen bei den Veganen Schachkatzen