Edward Scott Sholar – Ich höre die Leute die ganze Zeit sagen: „Du kannst Spieler nicht vergleichen. “ Warum nicht? Die Leute vergleichen immer eine Person mit einer anderen.
Ist LeBron James besser als Michael Jordan? War Mike Tyson ein größerer Boxer als Ali? Ist Tiger Woods Jack Nicklaus überlegen? Allerdings ist es kein Verbrechen, diese Fragen zu stellen.
Vor den sozialen Medien passierte dies, und niemand ging ins Gefängnis, weil er versucht hat, den Beweis zu stellen, dass es jemanden in einem Sport geben könnte, oder einen Leader oder einen Hamburger, der der beste war. Wenn du das jetzt machst, bekommst du Tomaten auf dich geworfen.
Ob es uns gefällt oder nicht, Vergleiche werden immer über alles gemacht. Es ist einfach natürlich.
Wenn es um Schach geht, reibt dieser Vergleich von einem Spieler zum anderen manche Leute wirklich in die falsche Richtung. Vielleicht liegt es an der Intelligenz der Spieler und der Fans. Ich weiß es nicht.
Ich glaube zufällig, dass Bobby Fischer der beste Schachspieler aller Zeiten war. Aber wenn ich sage, dass ich höre: „Er konnte mit den heutigen modernen Spielern nicht umgehen“, oder „Man kann verschiedene Epochen nicht vergleichen“, oder wenn sie nichts anderes haben, bringen sie einige Dinge zur Sprache, die er später im Leben gesagt hat. Dann weißt du, dass sie ihren Glauben nicht unterstützen können. Schließlich wenden sich einige dazu, mich persönlich anzugreifen, was leider ist. Viele Leute sagen, dass er Angst hatte, Karpov zu spielen und aufzuhören. Aber nimmt das seine Errungenschaften weg? Nein, nein.
Bobby hatte, wie bei den meisten genialen Schachmeister, Probleme. Niemand ist perfekt. Es gibt Dinge, die wir getan oder gesagt haben, die wir gerne zurücknehmen möchten, aber sollte uns das definieren? Nein, nein.
Bobby Fischers Leistungen sind unglaublich in der Schachwelt, und das kann ihm niemand nehmen. Er hat uns verlassen, um mehr zu wollen.
Drei Monate nach dem Sieg in Reykjavik ging er in die Tonight Show. Er wurde von Johnny Carson gefragt, wie er sich fühlte, nachdem er Schachweltmeister geworden war. Bobby sagte, dass er sich am Tag danach anders fühlte, als hätte ihn etwas verlassen.
Was macht man, wenn man den Mount Everest bestiegen ist? Es gibt keinen größeren Berg, keine größere Herausforderung.
Für jemanden, der ein Jahr vor Island Schach gelernt hat, glaube ich, dass er der größte Spieler aller Zeiten ist. Nein, es gab keine Schachcomputer oder Stockfish, aber Bobby Fischer hat alleine die sowjetische Schachmaschine aufgenommen und zerstört. Es gibt viele Bobby Fischer Facebook Gruppen, aber nicht viele nach anderen Spielern benannt.
Warum könnt ihr nicht einmal die Menschen, die unglaubliches leisten -egal in welcher Sache auch immer – einfach in Ruhe lassen ???
Ihr Heuchler
Ihr habt nicht das Recht alles zu hinterfragen und irgendwelche Schlüsse aus einem feuchten Kehricht zu ziehen. Es geht euch nichts an.
Lasst diese Menschen einfach in Ruhe sein – und mich übrigens auch.
Niemand kann in den Schuhen eines anderen Menschen gehen.
Selbstverständlich hat jeder das Recht alles mögliche zu hinterfragen. vollkommen egal was diejenigen geleistet haben, steht es trotzdem jedem zu diese zu hinterfragen. Zumindest in Gesellschaften mit Meinungsfreiheit. Und das ist auch gut so.
Natürlich hat dabei keiner ein Anspruch darauf, dass seine Meinung überhaupt gehört wird oder gar positiv aufgenommen. Andere haben genauso das Recht diese Meinung zu kritisieren.
Wenn einem sowas nicht gefällt, dann empfehle ich eine Gesellschaft zu suchen, in der Meinung vorgegeben wird und es verboten ist gegensätzliche Meinungen zu äußern. Z.B. China. Pech natürlich nur wenn die verordnete Meinung nicht der eigenen entspricht.
Man kann Spieler verschiedener Epochen schon vergleichen. Es ist nur einigermaßen sinnfrei.
Selbst historische Elo Zahlen wie von Sonas machen nicht wirklich Sinn
Erahne ich hier eine gewollte Unterschätzung der ehemaligen Schachspielern aus Russland durch den Verfasser (Beispiel:Kosparov!) oder täusche ich mich?
Hier geht’s doch nur um die Politisierung des Schachsports. USA und ihre „Fans“ können es nun mal nicht hinnehmen, wenn eine andere Nation führend ist. Fischer war ein nervöses Hemd, für viele ein Spinner. Auf jeden Fall kein großes Vorbild für uns junge Schachspieler damals.
Punkt. Carlsen ist es aber.
Natürlich war Fischer das Vorbild schlechthin. Zunächst die jugendliche Genialität. Später habe ich seine Technik, seine Kampflust, die Tiefe seiner Ideen bewundert. Er hat das Schach auf ein neues Niveau gehoben. Man lernte, dass es keinen Schachtod in absehbarer Zeit geben wird und das kampflos Remisgeschiebe nicht sein muss.
Ich glaube nicht, dass irgendein ernsthafter Turnierspieler Fischers Erbe nicht zu würdigen weiß.
Fischer selbst hielt btw Morphy für den GOAT…
Genau so sehe ich das auch! Es gab vorher und hinterher keinen Spieler der einen so großen Abstand hatte zwischen sich und dem jeweiligen zweitbesten Spieler der Welt: nicht Steinitz, nicht Lasker, nicht Capablanca!
Unter diesem Aspekt ist Morphy die klare Nummer 1.
Man hat Bobby Fischer oft Unrecht getan, es wird Zeit für die Wahrheit!
Bis 1977 war er keinesfalls paranoid und auch später war der Champion m.E. nicht verrückt, sondern unendlich traumatisiert.
Lassen Sie sich mal von Geheimdiensten jahrzehntelang überwachen und bekämpfen!
„Dann ist die Frage nicht: Bist du paranoid, sondern bist du paranoid genug?“
Gerne stehe ich für eine entsprechende Diskussion zur Verfügung:
Bobby Fischer: Neue Erkenntnisse und Spekulationen
https://www.chess-international.com/?p=60944
Fall B. Fischer: Verfolgungswahn, der keiner war
https://www.chess-international.com/?p=61493
Weltmeister Fischer: Ruhm, Teilrückzug, – und die Russen?
https://www.chess-international.com/?p=61999
Weltmeister Fischer, Geheimdienste und HighTech
https://www.chess-international.com/?p=61371
Dr. Reinhard Munzert, Diplom-Psychologe