November 30, 2024

Europacup: Viernheim holt Bronze, Bayern fällt zurück

Hartmut Metz – Der deutsche Vizemeister SC VIernheim war das beste deutsche Team beim Europapokal der Vereine in Mayrhofen (Österreich). Mit 11:3 Punkten holten die Viernheimer die Bronzemedaille. Den 37. Vereins-Europacup gewann Novy Bor Chess Club (Tschechien) souverän mit sieben Siegen vor Clichy-Echecs-92 (12:2 Punkte).

Der FC Bayern München war sehr gut in den Schach-Europapokal gestartet. Nach 8:2 Punkten ließ das Team von Jörg Wengler jedoch nach. In den beiden letzten der sieben Runden verlor das Sextett zweimal und fiel mit 8:6 Zählern auf Platz 18 unter 70 Mannschaften zurück. Ein Bericht aus der Münchner Perspektive:

Viernheimer Freude über die Bronzemedaille. | Foto: Fiona Steil-Antoni/ECCC 2022

Die späteren Silbermedaillengewinner deklassierten die Bayern in Runde sechs mit 5,5:0,5. Lediglich am Spitzenbrett einigten sich die Iraner Amin Tabatabaei und Parham Maghsoodloo friedlich. Mehr „konnte“ Letzterer für seinen künftigen Brötchengeber in der Schach-Bundesliga nicht tun. Alle anderen fünf Bretter gingen an die zahlungskräftigeren Pariser.

Die Münchner brachten sich derweil um eine bessere Platzierung. Ein knappes 2,5:3,5 gegen SK Dunajska Streda (Slowakei) warf die Schach-Abteilung weiter zurück. „Es war unser erster Auftritt auf internationalem Parkett seit den 90er-Jahren und insofern ein Experiment“, sagte Schach-Abteilungsleiter Wengler mit Blick auf die ruhmreichen Zeiten als deutscher Serienmeister. „Es gibt in jeder Hinsicht viel zu analysieren, aber wir sehen das Event sehr positiv und werden hoffentlich nicht das letzte Mal vertreten sein.“

Blitzstart, dann nachgelassen: Die Bayern-Riege beim Europacup. | Foto: Fiona Steil-Antoni/ECCC 2022

Die Münchner hielten an den vorderen Brettern gut mit, ließen jedoch auf der hintersten Position kräftig Federn. Mit Bundesliga-Neuzugang Maghsoodloo, der bei seinem Remis gegen Weltmeister Magnus Carlsen kräftig zusetzte, hätte es daher vermutlich zu einer Top-Ten-Platzierung gereicht. Carlsen führte seinen Offerspill Chess Club (10:4 Punkten) mit starken 5/6 unerwartet auf Rang sieben.

Maghsoodloos Landsmann Tabatabaei überzeugte am vordersten Brett der Bayern mit 4,5 Punkten aus 7 Runden. Großmeister Niclas Huschenbeth schnitt mit 5/7 an Brett zwei am besten bei den Münchnern ab. Der Hamburger gewann fünf Elo hinzu. Sebastian Bogner (3,5/7) und Klaus Bischoff (2:2) blieben ungefähr im Rahmen der Erwartung. Das galt auch für Linus Johansson (3,5:1,5) und Michael Fedorovsky (2,5:1,5), die einen positiven Score erzielten. Alexander Zajogin und Makan Rafiee konnten mit 1/4 beziehungsweise 0,5/4 an den hinteren Brettern zu wenig beitragen.