Die Wachablösung steht unmittelbar bevor. Im 14. Superfinale der inoffiziellen Computerweltmeisterschaft TCEC Anfang 2019 hatte sich Stockfish die Newcomerin Leela noch so gerade eben vom Leib gehalten. Nicht einmal ein halbes Jahr später ist das neuronale Netz Leela so stark geworden, dass sie Stockfish dominiert. Bei Erscheinen dieses Beitrags sind zwei Drittel des auf 100 Partien angesetzten Superfinales der TCEC 15 gespielt, und Leela führt mit fünf Punkten Vorsprung.
Damit dürfte nach vielen Jahren, in denen Stockfish, Komodo, Houdini etwa gleichauf vorne standen, wieder einmal eindeutig feststehen, welches Schachprogramm das beste ist – eines, das sich das Spiel selbst beigebracht hat.
Ob Leela oben bleibt? Schon bei der TCEC 15 nehmen mehrere neuronale Netze teil, und sie repräsentieren unterschiedliche Methoden, nach denen Maschinen Schach lernen können. In dieser Hinsicht dürften TCEC 16 und 17 interessant werden.
Ob noch einmal eine traditionelle Engine oben angreifen kann? Zweifelhaft.
Wer die Spiele live verfolgen möchte: https://tcec.chessdom.com/live.html.
Momentan, da ich dies schreibe, läuft gerade ein Stockfish vs LCZero, Stockfish rechnet am 25. Zug, und nachdem es sich eine Weile ca. einen Drittel Bauer vorne sah, ist dieser Wert schlagartig auf 0 gefallen. Faszinierend ist, dass Stockfish etwa 1000x so viele Knoten pro Zeit rechnet wi Lc0 und die Engines dennoch auf Augenhöhe spielen.
Unter dem Text steht „Weiterlesen auf “Perlen vom Bodensee““, aber dieses Mal finde ich nichts zum draufklicken, das mich zum Artikel dortselbst weiterleitet.