Die Schachfreunde Bad Emstal/Wolfshagen, landläufig auch als „Emswölfe“ bekannt, haben sich schon vor Jahren im deutschen Schachgeschehen ins Gespräch gebracht. Im Blitzschach eroberten sie 2016 in Schifferstadt mit Wladimir Kramnik am Spitzenbrett die deutsche Krone. Damals spielten sie noch in der sechsten Liga! Dem ersten deutschen Meistertitel folgten 2017 und 2018 gleich noch zwei weitere. Am 8. Juni in Gladbeck werden sie den vierten Titel in Folge anvisieren.
Bereits jetzt aber dürfen sich die Emswölfe mit einem vierten Meistertitel schmücken. Vor heimischer Kulisse und unter den Augen von DSB-Präsident Ullrich Krause (am Sonntag) und seines Stellvertreters Klaus Deventer (am Sonnabend) zogen sie in das Finale ein und besiegten dort den Deutschen Meister OSG Baden-Baden etwas überraschend mit 2½:1½. Damit entthronte der zukünftige Drittligist nicht nur den Pokalverteidiger, sondern nahm auch Revanche für die im vorjährigen Pokal erlittene Viertelfinalniederlage.
HALBFINALE
Die Losfee hatte ein gutes Händchen und zog am Sonnabend für die beiden Favoriten Bad Emstal/Wolfhagen und Baden-Baden als Spielpartner die Underdogs aus Berlin und von der Ostseeküste aus dem Topf. Dabei erwischten die Greifswalder mit der OSG Baden-Baden gleich den attraktivsten Gegner mit den weltweit bekannten Namen Naiditsch, Adams, Movsesjan und Gustafsson. Hier überzeugte insbesondere Hannes Leisner, der gegen Arkadij Naiditsch antreten mußte. Um 17.30 Uhr vermeldet die Greifswalder Website „Hannes steht steinstark gegen Naiditsch„. 25 Minuten später ist die Partie zu Ende: „Hannes forciert aus der stärkeren Position heraus ein Remis und schafft damit die Punkteteilung gegen einen Super-GM. Gratulation.“ Es blieb der einzige halbe Punkt für die jungen Männer vom Greifswalder Bodden.
In der anderen Begegnung gingen die Wünsche des Zehlendorfer Vorsitzenden Helmut Flöel nicht in Erfüllung. „Eine gute Auslosung, ein glückliches Händchen beim Spielen und wir sind im Finale. Dort ist alles möglich und selbst als krasser Außenseiter wird unser Team kämpfen!“ (Quelle: skzehlendorf.de). Mit „guter Auslosung“ meinte Flöel wahrscheinlich Greifswald und bestimmt nicht die GM-Truppe des Gastgebers. Auch mit dem „glücklichen Händchen“ klappte es nicht so richtig, obwohl die Berliner gut drauf waren. „Die Emswölfe taten sich gegen Zweitbundesligist Zehlendorf schon deutlich schwerer. GM Alexander Riazanzew brachte die Emswölfe gegen FM Daniel Malek zwar früh in Führung, dach danach war erheblicher Widerstand der Berliner zu brechen.“ schrieb Jörg Wiegel von den Emswölfen.
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Partien vom Finale
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