„Ich werde nicht zulassen, dass chesscom, Magnus Carlsen und Hikaru Nakamura, die drei wohl größten Entitäten im Schach, meinen Ruf einfach verleumden.“
Hans Niemann gab gestern ein Interview, in dem er bestritt, während des Sinquefield Cups betrogen zu haben.
Er gab jedoch zu, als 16-Jähriger auf Chesscom (& mit 12) „in zufälligen Partien“ betrogen zu haben & sagt, dass seine Scham ihn dazu veranlasst hat, 2 Jahre lang in Partien am Brett alles zu geben, um sich zu beweisen. Er sagt, dass er nun nach den Ereignissen in St. Louis erneut von Chesscom gesperrt wurde.
Niemann: I Have NEVER Cheated Over The Board | Round 5
Why Magnus Carlsen Quit
“Gezielter, koordinierter Angriff auf mich”: Jetzt spricht Hans Moke Niemann
Alle Anschuldigen gegen den Jüngling die nicht bewiesen sind, kann man nicht gut heissen. Jedoch sein Geständnis als 16 jähriger betrogen zu haben wirft kein gutes Licht auf ihn. Da hat er schon mehr sein wollen als er war u. das könnte ja in den paar Jahren seinther u. bei grossen Turnieren noch immer eine Triebfeder sein. Mir sind die Möglichkeiten des Schummelns während einer Schachpartie unbekannt, aber so selten kommen solche Sachen ja eigentlich nicht mehr vor. Ich kann nicht glauben, daß ein Weltmeister ohne Grund bei einem solchen Turnier das Handtuch wirft. Bin gespannt was sich da noch ergibt.
Mit Schachgruss Koller Hubert!
Klaus Beckmann
Carlsens Verhalten ist unentschuldbar. Das ist üble Nachrede und Rufmord. Niemann wird sich von diesem Verdacht und dem damit verbundenen Makel niemals befreien können. Magnus Carlsen ist ein selbstherrlicher mieser Verlierer. Charakterlich Ist das unterste Kiste, was er sich da erlaubt hat.
Kommentare auf Facebook:
Bernd Schneider
Ich halte die ganze Angelegenheit für ein absolut unfaires Spiel von Magnus Carlsen. Gibt es einen begründeten Verdacht, dann muss dieser auch klar benannt werden. Er schwafelte zwar etwas davon, es nicht benennen zu können, aber dies macht die Sache noch unangenehmer, noch ekeliger.
Leider war ich in der Vergangenheit 2x Opfer von Betrügern am Brett und am Computer. Selbstverständlich habe ich jeweils meinen begründeten Verdacht öffentlich gemacht, bzw. den Turnierorganisatoren / verantwortlichen Funktionären zur Kenntnis gebracht. Auch wenn ich aus dem Umfeld der “Unschuldslämmer” viel Kritik ertragen musste, die Wahrheit siegte in beiden Fällen. Magnus Carlsen hat einen anderen Weg gewählt, dies kritisiere ich deutlich. Auf den ersten Blick kann ich in der Partie Carlsen – Niemann keinen Hinweis auf Computerbetrug erkennen. Diese Partie wurde vermutlich zu 100% zwischen zwei Menschen gespielt. Nach meiner Ansicht ist es schon möglich, dass ein 19-jähriger Schachnerd mit inzwischen 2700 Elo auch mal einen 2850er Weltmeister in einer Turnierpartie schlagen kann, auch wenn dies dem Unterlegenen nicht gefällt. In diversen Foren las ich, Carlsen sei ein fairer Sportsman und könne Niederlagen gut verkraften. Dies kann ich nicht bestätigen. Man denke nur an die Youtube-Szenen von der Blitzweltmeisterschaft in Berlin, als sich Carlsen nach einer Niederlage gegen Iwantchuk sehr unflätig benahm und zeitweise die Kontrolle verlor. Ebenso die Siegerehrung bei einer Schnellschachweltmeisterschaft, die Iwantchuk gewann und Carlsen mit grimmigem Blick frühzeitig das Siegerpodest verließ. Gerne spricht man auch davon, dass der Weltmeister dem Schach so viel gegeben habe. Mit dessen aktuellen Geschäftspraktiken und Aktienspekulationen nimmt er sich von der Schachwelt aber sicherlich auch wieder einiges zurück. Ob er mit seinen zig Millionen glücklich wird, die er von schach.com bei dem traurigen Deal erhalten wird? Das er darüber hinaus seine Geschäftskontakte zu schach.com nun derart ausnutzt und Niemann dort sperren läßt, hinterläßt bei mir ebenfalls ein Geschmäckle.
Wie zu lesen war, ist Carlsen mit seinem Vater bei der Turnierleitung vorstellig geworden. Sicherlich wird er dort seine Bedenken angemeldet haben. Gäbe es konkrete Hinweise, die Carlsens Meinung stärken, hätten die Organisatoren sicherlich Maßnahmen ergriffen. Stattdessen reist der Weltmeister beleidigt ab, ohne eine Erklärung abzugeben. Vorgänge,die man im Spitzenschach eigentlich nur von Robert Hübner kennt.
Aber noch ist für Carlsen Zeit, seine Vorwürfe klar zu benennen und der Sache Substanz zu verleihen. Sollte er dies nicht innerhalb einer kurzen Karrenzzeit wollen oder können, so hat er sich meines Erachtens endgültig für GENS UNA SUMUS disqualifiziert. Auch wenn Niemann jetzt nicht unbedingt besonders sympathisch daher kommt, so gehört ihm unser aller Unterstützung. Kann Carlsen den Beweis erbringen, dass in Saint Louis etwas falsch lief, dann ist dies natürlich etwas ganz anderes.
Gerne habe ich hier die Beiträge vom Neandertaler gelesen und muss ihm zustimmen, dass Nakamura ein echter Widerling ist, der durch sein Verhalten einem (ungeliebten?) Landsmann schweren Schaden zugefügt hat. Scheint ihn aber nicht zu jucken, so wie er sich auch viele Jahre am Computer / beim Onlineschach nicht an übliche Gepflogenheiten der Fairneß halten musste.