Im Laskerjahr 2018 hat die ELG zwei neue Berufsschachmeisterschaften initiiert, die eigentlich jedes Jahr stattfinden sollten. Pandemiebedingt war dies leider nicht möglich. So konnten die MINT-Meisterschaften zwar 2018 und 2019 durchgeführt werden. Die „Künstlermeisterschaften“ haben bislang aber in 2018/2019 nur ihre Premiere in der Berlinischen Galerie erlebt. Umso erfreulicher ist es nun, die zweite Auflage dieses Turniers in der Hamburger Kunsthalle in Hamburg anbieten zu können. Das neunrundige Schnellschachturnier findet am 11. September 2022 ab 11:00 Uhr statt. Die Teilnehmerzahl ist auf 64 SpielerInnen begrenzt. Die beste Frau und der beste Mann erhalten neben dem Titel die Trophäen Vera und Viktor 2022. Alle Teilnehmer können aber einen Preis erwarten. Ein Startgeld entfällt. Die ELG ist aber für jede Spende dankbar.
Mit dem Turnier ehrt die ELG die Kunst-, Kultur- und Schachmetropole Hamburg. Ein besonderer Dank geht an die Hamburger Kunsthalle, den HSK 1830, an ChessBase, KARL und die Zeitschrift „Schach“, die das Turnier großzügig unterstützen sowie an den Sponsor baubüro.eins aus Hamburg, der bundesweit anspruchsvolle Bauvorhaben architektonisch begleitet und umsetzt.
Hamburgs Ruf als Schachmetropole muss nicht vertieft werden. Spätestens seit der Ausschreibung der Schacholympiade von 1930 ist das Schach in Hamburg auch eine feste kulturelle Größe. Die Hamburger Kunsthalle ist eine Perle der Kunst und Kultur, deren Glanz weit über die Grenzen Hamburgs hinaus strahlt. 2019 konnte die Hamburger Kunsthalle ihr 150-jähriges Bestehen feiern, also nur ein Jahr später als die Schachwelt den 150. Geburtstag von Lasker in 2018. Angesichts dieser Verbindungen und der angesprochenen Berufe, die in Hamburg omnipräsent und prägend sind, ist es fast selbsterklärend, dass die zweite Auflage des Turniers in Hamburg stattfindet.
Anmeldeschluss ist der 01. September 2022. Die Plätze werden nach Eingang vergeben. Teilnahmeberechtigt sind alle SpielerInnen, die Mitglieder der ELG sind oder einen Bezug zu den Berufen aufweisen.
Abschließend sei noch darauf hingewiesen, dass dieses Turnier ohne die aktuelle Ausstellung zu den Hamburger Sezessionisten in der Salongalerie „Die Möwe“ nicht möglich gewesen wäre, weil dort der fruchtbare Kontakt zur Hamburger Kunsthalle generiert werden konnte. Einen herzlichen Dank also an die Hamburger Sezessionisten und an Claudia Wall und ihr Möwe-Team. Ein Besuch der Ausstellung in der Galerie lohnt sich dabei genauso wie eine Auseinandersetzung mit dem Wirken und Schicksal der Hamburger Sezessionisten, die für sich das Privileg beanspruchen können, dass deren Ausstellung in Hamburg als erst nach der Machtergreifung durch die Nazis verboten wurde. Eine freie künstlerische Meinung ist offensichtlich für Despoten jeder Couleur die größte Gefahr. Für das Werteverständnis dieser geistreichen und vielseitigen Künstler spricht auch, dass sie sich dem späteren Zwangsausschluss ihrer jüdischen Mitglieder durch Selbstauflösung widersetzt haben und dieser „Abschied“ von der Kulturszene mit einer der legendären Feiern dieser Gemeinschaft begangen wurde. Hier ist der Link zur Galerie. Mit diesem Hintergrundwissen ist der Genuss der Ausstellung in der Salongalerie „Die Möwe“ noch gehaltvoller. Für die Kunst in der Kunsthalle noch zu werben, hieße dagegen Eulen nach Athen zu tragen. Frei nach Loriot ist ein Aufenthalt in Hamburg ohne Besuch der Kunsthalle möglich, aber sinnlos!
Berlin, im August 2022
Thomas Weischede,
Vorstand ELG
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