Dezember 18, 2024

Schacholympiade Tag 4: Licht und Schatten mit vertauschten Rollen

Die deutschen Nationalmannschaften hatten in der vierten Runde ähnlich hart zu kämpfen wie in der dritten Runde. Im Ergebnis waren die Rollen dann allerdings vertauscht. Während die Frauen gegen Rumänien denkbar unglücklich mit 1,5:2,5 verlieren, konnten die Männer dank gnädigster Mithilfe der irischen Außenseiter zu einem knappen 2,5:1,5 kommen.

Hanna Marie Klek spielte eine scharfe Variante des Nimzoinders gegen das 4.f3-System und bot bereits früh in der Eröffnung einen Bauern zum Opfer an. Aufgrund von ungenauen Zügen verpuffte jedoch nach und nach die Kompensation in Form aktiverer Figuren. Zum Minusbauern gesellte sich dann auch noch ein schlechter Läufer, der von einem unvertreibbaren weißen Vorpostenspringer dominiert wurde. Da blieb auch trotz härtester Gegenwehr irgendwann unserer Nationalspielerin nichts anderes als die Kapitulation übrig.

Ein Drama ereignete sich am zweiten Brett. Josefine Heinemann überspielte ihre Gegnerin strategisch mustergültig und hatte erst alles im Griff und dann auch noch einen Bauern mehr. Mit Vollgas auf der Siegerstraße kam sie dann allerdings in beiderseitiger Zeitnot vom rechten Wege ab. Ihre Gegnerin beschwor aus schlechter Stellung heraus Verwicklungen herauf, in denen sich Josefine im entscheidenden Moment leider nicht zurechtfand. Der zwischenzeitlich eingeplante Sieg verwandelte sich in eine ganz bittere Niederlage. Janas Schneiders glatter Partiegewinn am vierten Brett half dann auch nur bedingt. Wie sie ihre Partie einschätzte, könnt ihr hier sehen und hören:

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