Zwei Mal 4-0, das waren die Ergebnisse der Nationalmannschaften zum Auftakt der 44. Schacholympiade im indischen Chennai. Während die Männer im offenen
Wettbewerb gegen die Auswahl aus dem Sudan verlustpunktfrei blieben, hielten sich die Frauen gegen Sambia schadlos. Was aber auf dem Papier nach Einbahnstraße und klarer Sache aussah, gestaltete sich zwischendurch nicht als völlig klar. Es berichtet Sportdirektor Kevin Högy.
In der Tat hatten unsere Spieler:innen mit einem Kaltstart im wortwörtlichen Sinn zu kämpfen. Dass man bei 35 Grad nicht gern im Business-Dress Schach spielt, hatten die Organisatoren aus Indien antizipiert. In der Konsequenz den Spielsaal auf unter 20 Grad herunterzukühlen, war dann aber vielleicht doch des Guten ein wenig zu viel. Hoffen wir, dass sich kein Mitglied der Nationalmannschaften in diesen Tagen noch einen Schnupfen oder Schlimmeres zuzieht!
Am Brett jedoch legten die Männer los wie die Feuerwehr. Teamkapitän Jan Gustafsson hatte sich dafür entschieden, wie allgemein üblich in der ersten Runde der Nummer eins – Vincent Keymer – eine Ruhepause zu gönnen. Für die wichtigen Partien soll er geschont werden. Dieter Nisipeanu und Rasmus Svane besorgten schnell und sicher an den mittleren Brettern eine beruhigende 2:0-Führung. Den nächsten vollen Punkt zum Sieg steuerte der frischgebackene No-Castling-Weltmeister Dmitrij Kollars am vierten Brett bei.
Einzig Matthias Blübaum am Spitzenbrett hatte gegen FM Tagelsir so seine liebe Müh und Not, den vollen Punkt einzutüten. Doch kurz nach der Zeitkontrolle verirrte sich in ausgeglichener Stellung der Springer des sudanesischen Spielers von der Mitte an den Rand des Brettes. Hätte er sich aus dem Weisheitenfundus unseres Teamkapitäns Jan Gustafsson bedient, wäre ihm klar gewesen, dass dies niemals eine gute Idee ist.
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