Markus Angst – An der übermorgen Freitag beginnenden und bis 9. August dauernden Olympiade im indischen Chennai – der ersten nach pandemiebedingter vierjähriger Pause – treten die beiden Schweizer Mannschaften in starker Besetzung an.
Ratingstärkster Spieler des Herren-Teams ist erstmals GM Nico Georgiadis (Zürich/26 Jahre/2578 ELO). Neben dem mehrfachen Schweizer Nachwuchsmeister sowie Bundesmeister von 2011 und 2014 stehen mit Yannick Pelletier (Lux/46/2551) und Sebastian Bogner (Zürich/31/2545) zwei weitere Grossmeister im Aufgebot des Schweizerischen Schachbundes (SSB). Dazu kommen die beiden Internationalen Meister Oliver Kurmann (Luzern/37/2463) und – es ist seine Olympiade-Premiere – der seine erste GM-Norm anpeilende neue Schweizer Meister Fabian Bänziger (Pfäffikon SZ/20/2451).
«Nach einer vierjährigen Pause ist die Vorfreude auf die Olympiade in Chennai gross», sagt der Schweizer Herren-Nationalcoach FM Felix Hindermann. «Wir gehen in Bestbesetzung an den Start, wünschen uns neben exotischen Gegnern auch viele starke Gegner, mindestens einen Sieg gegen ein Team aus den Top 30 und haben uns eine Verbesserung des Startranglistenplatzes zum Ziel gesetzt.»
ELO-beste Spielerin des Schweizer Damen-Teams ist WGM Ghazal Hakimifard (Zürich/2296). Am ersten Brett wird jedoch die amtierende Landesmeisterin WIM Lena Georgescu (Bern/22/2279) spielen. Komplettiert wird die Mannschaft durch WIM Gundula Heinatz (Thun/53/2196), WIM Camille De Seroux (Genf/28/2106) und WFM Laura Stoeri (Payerne/25/2084).
Die aus dem Iran in unser Land gezogene Ghazal Hakimifard spielt erstmals für die Schweiz an einer Olympiade. Die vier anderen Spielerinnen waren bereits 2018 in Batumi dabei.
Auch Damen-Nationalcoach IM Milan Novkovic hat sich eine Verbesserung des Startplatzes zum Ziel gesetzt. «Wenn unsere Spielerinnen die drei grossen Umstellungen – Zeitzone, Klima (Hitze und Monsun draussen, extreme Klimaanlagen drinnen) und Küche – gut meistern und genug Kraft und Energie in der zweiten Turnierwoche haben, dann können wir auch gegen ELO-Favoritinnen reüssieren.» Wie das geht, zeigten die Schweizerinnen im vergangenen Mai beim Mitropa-Cup auf Korsika, wo sie als nominell schwächstes Team überraschend auf Platz 6 vorstiessen.
Erfreulicherweise gelang es dem SSB, mit der Firma D ONE Solutions AG einen Sponsor für die Olympiade zu finden, der einen namhaften Betrag an die Unkosten beisteuert.
Angeführt werden die Startranglisten in Chennai von den USA, Indien und dem mit Weltmeister Magnus Carlsen spielenden Norwegen (Herren/188 Teams) sowie von Indien, der Ukraine und Georgien (Damen/162 Teams). Nicht dabei sind aus unterschiedlichen Gründen zwei grosse Nationen. Russland wurde wegen des Kriegs in der Ukraine ausgeschlossen, China verzichtet wegen der Corona-Pandemie.
Gespielt werden in Chennai elf Runden – jeweils um 15 Uhr Lokalzeit (11.30 Uhr Schweizer Zeit). Die Schlussrunde findet um 10 Uhr (6.30 Uhr) statt. Am 4. August ist Ruhetag.
More Stories
Drei Festtags-Turniere im Dezember und Januar: Zürcher Weihnachts-Open, Basel Christmas Festival und Meielisalp-Open
50 Jahre Jugendschachstiftung Schweiz – André Vögtlin: «Die Jugendschachstiftung nutzte die Chance, sich erfolgreich zu vermarkten»
SGM: Winterthur und Nyon in der 1. Bundesliga weiterhin im Gleichschritt
Interview des Monats mit Reinhard Wegelin: «Ich habe mich auf einfache Systeme konzentriert»
29. November bis 1. Dezember: Open du Jura in Moutier