Oktober 6, 2024

80 % der Zweitligisten lehnen Reformpläne ab

Der Deutsche Schachbund (DSB) plant auf seinem Kongress im August 2022 in Magdeburg die 2. Schach-Bundesliga zu reformieren: Geplant sind zwei Staffeln á zwölf Mannschaften statt vier Staffeln á zehn Mannschaften und darunter eine neue 3. Liga mit vier oder sechs Staffeln á zehn Mannschaften. Eine Umfrage durch den DSB unter den Vereinen fand nicht statt. Die Schachfreunde Berlin wollten es genauer wissen und starteten eine Umfrage.

Teilnahmeberechtigt waren die 40 Vereine der 2. Schach-Bundesliga 2021/2022, die Aufsteiger zur kommenden Saison 2022/2023 und die beiden Vereine, die nach sportlichen Gesichtspunkten Mitte Juni 2022 sicher aus der 1. Schach-Bundesliga 2021/2022 (König Tegel, Aachener SV) als Absteiger feststanden. 28 Antworten gingen ein, was einer Teilnahmequote von 52 % (28 von 54) entspricht.

Die Stimmung unter den Teilnehmern ist eindeutig: 22 Vereine lehnen die Reform ab, ein weiterer Verein sprach sich gegen die Pläne im Hinblick auf die aktuell bestehenden Unsicherheiten aus. Lediglich fünf Vereine befürworten die neue Struktur. 16 Vereine würden dauerhaft in der reformierten 2. Liga teilnehmen (was aus Mangel an Alternativen nicht weiter verwundert), aber zehn Vereine sehen sich als „Fahrstuhlteams“. Das kennt man bisher nur aus der teuren und aufwendigen 1. Schach-Bundesliga und führte dort zu sehr vielen ärgerlichen Rückzügen. Dies ist unseres Erachtens ein klares Alarmsignal.

Was nachdenklich stimmt: Nicht nur der DSB fragte die Vereine nicht nach ihrer Meinung. Auch die deutliche Mehrheit der Landesverbände kommunizierte nicht: Nur acht Vereine wurden von ihrem Landesverband auf dieses sehr grundlegende Thema angesprochen, darunter vier Berliner Vereine (die nach unserem Kenntnisstand an der Umfrage teilgenommen haben) vom Berliner Schachverband. Es erscheint nicht ausgeschlossen, dass nur drei oder vier Landesverbände mit ihren Mitgliedern geredet haben.

Die Ergebnisse zu den weiteren gestellten Fragen:

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