Conrad Schormann – Wer wird Meister? Wer steigt ab? Am Ende dieses geballten Schachwochenendes in Bremen werden beide Fragen beantwortet sein. An der Tabellenspitze wie am Ende geht es denkbar knapp zu – und die von der Bundesspielkommission vorgegebene Choreografie fügt sich: Oben wie unten treffen die direkten Konkurrenten bei der GRENKE-Endrunde aufeinander.
Welche Stars des königlichen Spiels werden in Bremen an den Brettern sitzen? Diese Frage wird sich endgültig erst beantworten lassen, wenn die Partien laufen. Aber es zeichnet sich schon das eine oder andere ab: Vincent Keymer wird mit von der Partie sein – eine Überraschung, spielt der 17-jährige Jung-Profi doch ab dem kommenden Montag beim Schachfestival in Biel. Aber er hat sich fürs internationale Grenke-Blitzturnier am Freitag angemeldet, insofern dürfte feststehen, dass er (ebenso wie Europameister Matthias Blübaum) seinen SF Deizisau helfen wird, vielleicht doch noch den ganz großen Coup zu schaffen.
Der Weg zum Meistertitel führt traditionell nur über die OSG Baden-Baden, die gemeinsam mit dem SC Viernheim verlustpunktfrei die Tabelle anführt. Um sich einen weiteren Titel zu sichern, wird Baden-Baden aller Voraussicht nach personell das ganz große Gedeck auffahren. Es wäre keine Überraschung, würden in Bremen Exweltmeister Viswanathan Anand und/oder die (ehemaligen) WM-Kandidaten Richard Rapport, Anish Giri, Maxime Vachier-Lagrave für Baden-Baden antreten.
Wer Meister wird, klären der SC Viernheim, die OSG Baden-Baden (jeweils 20:0 Punkte), die SG Solingen (17:3) sowie die SF Deizisau (16:4) untereinander. Diese vier Führenden treffen in Bremen aufeinander. Eine Vorentscheidung könnte am Samstag fallen: Deizisau spielt gegen Solingen und Baden-Baden gegen Viernheim. Aber wer immer danach vorne liegt, alle Beteiligten sehen einander am Tag danach wieder: Am Sonntag bekommt es Solingen mit Baden-Baden zu tun und Viernheim mit Deizisau.
Auch im Tabellenkeller müssen noch alle Abstiegskandidaten in direkten Duellen gegeneinander um den Klassenerhalt spielen. Mit höchster Wahrscheinlichkeit werden sich die vier Absteiger aus diesem Quintett am Tabellenende rekrutieren: USV TU Dresden (4 Punkte), Düsseldorfer SK (4), BCA Augsburg (2), SK König Tegel (2) und Aachener SV (1). Auch diese fünf klären in Bremen im direkten Vergleich, wer der Bundesliga erhalten bleibt.
Wer es nicht nach Bremen zum Zuschauen schafft, kann die Partien auf unserem Live-Portal verfolgen. Außerdem sendet das Schachfernsehen. Auf Schachdeutschland TV kommentieren Ilja Zaragatski und Christian Polster. Wahrscheinlich wird auch der Twitch-Kanal der Bremer senden, die Werdertigers. Die aktuellsten Infos aus dem Weserstadion, auch zum Rahmenprogramm, auf der Werder-Website zur GRENKE-Endrunde.
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