„Das Ziel liegt auf der rechten Seite!“, erfahren die Bundesligaspieler gut vernehmlich, als ein zweiter Schiedsrichter mit seinem Smartphone abgehetzt, weil verspätet, in den Spielsaal der OSG Baden-Baden gelangt. Die Information von Google Maps kam zu früh für die Spieler, um so nützlich wie gewohnt zu sein: Während der Schiri tatsächlich nach der Treppe im LA8 rechts zu seinem Tisch abbiegen musste, stellten sich die Spieler die verzweifelte Frage, wo das allwissende Google das Ziel verortet: Aus Sicht des Weiß-Spielers, also am Königsflügel? Oder aus Sicht von Schwarz, womit dann eher Aktionen am Damenflügel eingeleitet werden sollten … Es blieb Interpretationssache, jedenfalls kam es letztlich an beiden Flügeln zu spannenden Kämpfen.
Die Münchner Schachclubs haben zwar in der Kurstadt am Wochenende drei von vier Spielen verloren – dennoch zeigten sie eine starke Leistung und verkauften sich teuer. Aufsteiger Münchener SC 1836 schnupperte erst am Samstag beim 3,5:4,5 gegen den Tabellenvierten SF Deizisau (16:4 Punkte) an einer Überraschung und unterlag am Sonntag Serienmeister OSG Baden-Baden (20:0) ebenfalls so knapp. Die Abteilung des FC Bayern München konnte zwar gegen den „FC Bayern des Schachs“ die Vorjahressensation nicht wiederholen, war aber beim 3:5 ebenfalls nah dran. Alexander Zajogin hätte Nationalspieler Georg Meier bezwingen können, nahm aber dessen geschicktes Remis-Angebot lieber an. Den Damentausch zu vermeiden und den weißen König in ein Abzugsschach zu zwingen lag eigentlich auf der Hand.
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