Juli 20, 2024

Genf, Luzern und Riehen in der Nationalliga A weiterhin mit dem Punktemaximum – zwei Niederlagen für Winterthur – erste Punkte für Echallens

Markus Angst – In der ersten von insgesamt drei Nationalliga-A-Doppelrunden in der Schweizerischen Mannschaftsmeisterschaft (SMM) hielt sich das verlustpunktfreie Spitzentrio Genf/Luzern/Riehen schadlos.

Der zweimal souverän aufspielende Titelverteidiger Luzern gewann gegen Echallens 6:2 und gegen Wollishofen 6½:1½. Vizemeister Genf schlug Aufsteiger Solothurn 6½:1½ und Réti Zürich 5:3. Der Vorjahresdritte Riehen kam

Der für Vizemeister Genf spielende 56-jährige französische Grossmeister Andrei Sokolow (Genf) holte in der Nationalliga A als Einziger 4 Punkte aus vier Partien.

gegen den zweiten Neuling Nyon zu einem 7:1- und gegen Winterthur (Partien siehe http://www.swisschess.ch/smm-live.html) zu einem 5½:2½-Erfolg. Die umstrittenste dieser sechs Begegnungen spielte sich in Genf ab. Dort legte Réti an den vier vorderen Brettern eine 3:1-Führung hin, verlor aber an den vier hinteren Brettern alle Partien.

Neben dem Spitzentrio blieb auch das zwei Punkte Rückstand aufweisende Zürich zweimal siegreich. Der Rekordmeister schlug Wollishofen 5:3 und Aufsteiger Solothurn 5½:2½. Grosser Verlierer der Doppelrunde war mit zwei Niederlagen Winterthur. Der zweimal ohne seinen indischen Topspieler GM Pentala Harikrishna angetretene Meister von 2017 verabschiedete sich damit frühzeitig aus dem Titelrennen. Dafür holte Echallens seine ersten Punkte. Die Waadtländer feierten im Derby gegen Nyon einen wichtigen 5:3-Sieg. Nyon bleibt damit ebenso punktelos wie Solothurn.

Wegen des Ende Mai/Anfang Juni im slowenischen Radenci stattfindenden Mitropa-Cups wird die nächste Runde der Nationalliga A erst am 30. Juni ausgetragen.

In der Nationalliga-B-Ostgruppe verteidigte das verlustpunktlose Réti II seine überraschende Tabellenführung. Die Zürcher schlugen im einen Spitzenkampf mit Wettswil wieder einen Favoriten. Matchwinner beim 4½:3½-Sieg war Thomas Allard, der beim Stand von 3½:3½ eine verlorene Partie am letzten Brett gegen Werner Aeschbach noch drehte. Im andern Spitzenkampf, gleichzeitig Stadtzürcher Derby zweier Aufsteiger, setzte sich das mit GM Thomas Luther und IM Roland Ekström spielende Nimzowitsch gegen Gligoric mit 5:3 durch.

Wie Nimzowitsch hat auch Bodan Kreuzlingen (5½:2½-Sieg gegen Zürich II) einen Punkt Rückstand auf Spitzenreiter Réti II, der nur aufstiegsberechtigt ist, falls das NLA-Team von Réti abstiegen sollte. Zu ihren ersten Saisonsiegen kamen die beiden NLA-Absteiger. St. Gallen bezwang Neuling Schwarz-Weiss Bern II, der als einziges Team in der Ostgruppe punktelos verbleibt, 4½:3½. Und auch Mendrisio setzte sich gegen Winterthur II recht knapp durch (5:3).

Wie in der Nationalliga A haben auch in der NLB-Westgruppe mit den Aufstiegsfavoriten Trubschachen, Payerne und Schwarz-Weiss Bern drei Teams das Punktemaximum auf ihrem Konto. Während Trubschachen (gegen Tribschen) und Payerne (gegen Therwil) jeweils klar mit 5½:2½ gewannen, kam Schwarz-Weiss gegen das punktelose Biel nur zu einem 4½:3½-Minisieg. Bei den Seeländern konnte Michel Georg als Trost wenigstens einen persönlichen Erfolg feiern, gewann er doch am ersten Brett das Captain-Duell gegen den 147 ELO-Punkte mehr aufweisenden IM Markus Klauser.

Neben Biel wartet auch Court weiterhin auf seinen ersten Punktgewinn. Der Aufsteiger verlor das Kellerduell gegen Vevey 3½:4½ – mit kuriosem Spielverlauf: Court gewann die drei ersten Bretter, Vevey die vier folgenden, für das siegsichernde Remis sorgte Captain Laurent Jacot am letzten Brett höchstpersönlich. Mit Payerne – Schwarz-Weiss Bern kommt es in der 4. Runde am 26. Mai zum ersten Aufeinandertreffen von zwei Topteams.

In der 1. Liga weisen nach drei Runden noch drei Teams das Punktemaximum auf: Olten und Riehen III in der Nordwestgruppe sowie Bois-Gentil Genf in der Westgruppe. Ebenfalls noch ungeschlagen sind mit einem Verlustpunkt St. Gallen II, Aufsteiger Glarus (beide Ost), Absteiger Baden, Aufsteiger Luzern III (beide Zentral) und Echallens II (West). Weiterhin auf ihren ersten Punktegewinn warten der letztjährige Aufstiegsspiel-Teilnehmer Pfäffikon, Wädenswil (beide Ost), Basel und Birseck (beide Nordwest). In der Zentral- und Westgruppe haben alle Mannschaften bereits mindestens einen Zähler auf dem Konto.

Nationalliga A, 3. Runde

Solothurn – Genf 1½:6½ (Owsejewitsch – Fontaine 0:1, L. Muheim – Sokolow 0:1, Habibi – Vernay 0:1, Flückiger – Miralles 0:1, Schwägli – Burri ½:½, S. Muheim – Gerber 0:1, Schiendorfer – Landenbergue ½:½, M. Muheim – Gurtner ½:½).

Luzern – Echallens 6:2 (Krämer – Sermier ½:½, Studer – Botta ½:½, V. Atlas – Valles 1:0, Kurmann 1:0 f., Gähwiler – Duratti 1:0, Arcuti – Pahud ½:½, Fröwis – Lopez 1:0, Riff – Carré ½:½).

Nyon – Riehen 1:7 (Ondozi – Renet ½:½, Netzer – Heimann 0:1, Rasch – Ragger 0:1, N’Guyen – Georgiadis 0:1, Guex – Breder ½:½, Rochat – Cvitan 0:1, Vilaseca – Haag 0:1, Ferrier – Wirthensohn 0:1).

Winterthur – Réti Zürich 2½:5½ (Georgiadis – Gallagher 1:0, Forster – Stojanovic 0:1, Kaczmarczyk – Bogner 0:1, Schärer – Degtjarew ½:½, Ballmann – Martins 0:1, Georgescu – Maier ½:½, Hasenohr – Antognini 0:1, Gattenlöhner – Hofmann ½:½).

Wollishofen – Zürich 3:5 (Gähler – Pelletier 0:1, Prusikin – Bauer ½:½, O. Moor – Vogt ½:½, Hochstrasser – Hug ½:½, Fend – Mutschnik ½:½, Mäser – Brunner ½:½, Kambor – Grünenwald 0:1, Held – Fischer ½:½).

Nationalliga A, 4. Runde

Genf – Réti 5:3 (Fontaine – Stojanovic ½:½, Riff – Bogner ½:½, Vernay – Martins 0:1, Miralles – Gallagher 0:1, Burri – Degtjarew 1:0, Sokolow – Maier 1:0, Landenbergue – Hofmann 1:0, Gerber – Gantner 1:0).

Wollishofen – Luzern 1½:6½ (Prusikin – Krämer ½:½, R. Moor – Studer 0:1, Hochstrasser – Gähwiler ½:½, Gähler – Kurmann 0:1, Mäser – Fröwis ½:½, Fend – Arcuti 0:1, Good – Riff 0:1, Kradolfer – Gloor 0:1).

Riehen – Winterthur 5½:2½ (Ragger – N. Georgiadis ½:½, Heimann – Kaczmarczyk ½:½, Renet – Forster ½:½, Cvitan – Balcerak 1:0, Breder – Hasenohr 1:0, I. Georgiadis – Ballmann 1:0, Haag – Schärer ½:½, Brunner – Georgescu ½:½).

Zürich – Solothurn 5½:2½ (Pelletier – Owsejewitsch 1:0, Bauer – Hakimifard 1:0, Vogt – Habibi ½:½, Hug – Schwägli 1:0, Mutschnik – Flückiger 0:1, Petkidis – Krebs 1:0, Goldstern – Schiendorfer 0:1, Grünenwald – M. Muheim 1:0).

Nyon – Echallens 3:5 (Ondozi – Botta ½:½, Netzer – Sermier ½:½, N’Guyen – Willems 0:1, Rasch – Buss ½:½, Schweitzer – Valles 0:1, Guex – Pahud ½:½, Ferrier – Carré 1:0, Vilaseca – Vianin 0:1).

Rangliste nach 4 Runden: 1. Luzern 8 (25½). 2. Genf und Riehen je 8 (24½). 4. Zürich 6 (18½). 5. Réti 4 (18½). 6. Winterthur 3 (13½). 7. Echallens 2 (12). 8. Wollishofen 1 (9½). 9. Nyon 0 (7). 10. Solothurn 0 (6½).

Partien der 5. Runde (30. Juni): Luzern – Réti, Genf – Winterthur, Riehen – Solothurn, Zürich – Nyon, Echallens – Wollishofen.

Die erfolgreichsten Punktesammler in der NLA: GM Andrei Sokolow (Genf) 4 Punkte aus 4 Partien, GM Ognjen Cvitan, Gregor Haag (beide Riehen), IM Oliver Kurmann, FM Davide Arcuti (beide Luzern) und FM Quentin Burri (Genf) je 3½/4, IM Ioannis Georgiadis (Riehen) 3/3, GM Yannick Pelletier (Zürich), GM Noël Studer (Luzern), GM Jean-Noël Riff (Genf) und IM Valery Atlas (Luzern) je 2½/3.