Liebe Schachfreunde und -freundinnen!
Die Deutsche Schach-Amateur-Meisterschaft (DSAM) hat sich leider zu einem Problemfall entwickelt, was man nur als außerordentlich bedauerlich bezeichnen kann.
Die Turnierserie war über viele Jahre hinweg ein überaus erfolgreiches Leuchtturmprojekt des DSB. Leider kam es dann zu Differenzen zwischen dem langjährigen Turnierdirektor und dem DSB, die zu Außereinandersetzungen geführt haben, die bereits jahrelang bei den Gerichten schlummern und wohl erst am Sankt Nimmerleinstag entschieden werden.
Ein erneuter Anlauf, die Turnierserie wieder zu beleben, wurde zu einem vollem Erfolg. Leider kam die Corona-Pandemie dazwischen und ließ das noch zarte Pflänzchen bald wieder verwelken.
Im März dieses Jahres wurde dann ein erneuter Versuch mit zwei terminlich fixierten Qualifikations-Turnieren in Potsdam und Darmstadt gestartet – ziemlich spät als Vorbereitung für eine Endrunde, die bereits im August im Rahmen des Meisterschaftsgipfels in Magdeburg ausgetragen werden soll. Damals wurde verkündet, es gebe noch einige weitere Turniere, was in Potsdam nochmal ausdrücklich bekräftigt wurde:
Inzwischen wird leider deutlich, dass sich der DSB offenbar verkalkuliert hat. Die Startgelder sind anscheinend zu niedrig, um die Turnierkosten – z.B. für die Saalmiete in den Hotels und für die Schiedsrichter – auch nur annähernd zu decken. Ganz offensichtlich sind die für die nächsten Turniere in Aussicht genommenen Hotels nicht bereit, die vom DSB gewünschten Konditionen zu akzeptieren.
Hinzu kommt, dass die Teilnehmerzahlen bei weitem nicht so hoch sind, wie vom DSB erhofft. Damit fehlen auch Einnahmen aus Startgeldern. In Potsdam waren kürzlich – bei einem vorzüglich gelaufenen Turnier – trotz der Osterferien leider nur 238 Teilnehmer am Start – im Januar 2020 waren es ebenfalls in Potsdam sage und schreibe 578.
Es läuft wohl darauf hinaus, dass es vor der Endrunde nur noch das Turnier in Darmstadt geben wird und diese Endrunden dann mit den Platzierten der beiden Turniere ausgetragen werden, vielleicht noch mit einigen Nachrückern.
Für die nächste Saison kann dem DSB nur empfohlen werden, die organisatorischen Vorbereitungen möglichst frühzeitig anlaufen zu lassen und auch die Startgelder zu erhöhen.
Mit den besten Grüßen
Henning Geibel
Es ist schön, dass der Deutsche Schachbund im Augenblick wieder viel Geld zur Verfügung hat, das war nicht immer so.
Die Frage lautet, wie es ausgegeben wird. Hier wird dies sicherlich beim Treffen des DSB mit den Länderfürsten besprochen. Breitensport ist wichtig, Leistungssport ist wichtig, Frauenschach ist wichtig, Behindertensport ist wichtig, Schulschach ist wichtig…
Warum sollen allein die Startgelder zur Deckung der Turnierkosten herangezogen werden, warum wird nicht der allgemeine Etat des Deutschen Schachbundes in Anspruch genommen? Die Mitgliedsbeiträge sollten nicht nur zur Unterstützung der Spitzenkräfte des DSB verwandt werden, sondern auch für den Breitensport.