Markus Angst – Die am 1. Mai beginnende neue Nationalliga-A-Saison in der Schweizerischen Mannschaftsmeisterschaft (SMM) verspicht genauso viel Spannung wie im
vergangenen Jahr. Aus der Pole-Position startet wiederum Riehen (2021: 2.), vor Zürich (4.) sowie den auf gleicher Höhe liegenden Titelverteidiger Luzern und Genf (3.).
Basierend auf dem ELO-Schnitt der zehn besten Spieler der 20er-Mannschaftslisten ist die Nationalliga A eine Zwei-Klassen-Gesellschaft. Die 65 ELO-Punkte auseinanderliegenden Riehen (2464), Zürich (2448), Luzern (2441), Genf (2441) und Winterthur (2399) dürften den Titel unter sich ausmachen. Die durch 85 ELO-Punkte getrennten und auf den Startplätzen 6 bis 10 liegenden Réti Zürich (2345), Wollishofen (2328), Echallens (2315) sowie die beiden Aufsteiger Nimzowitsch Zürich (2283) und Nyon (2260) werden wohl die beiden Absteiger unter sich ausmachen.
Zum ersten Duell zwischen zwei Titelanwärtern kommt es in der 3. Runde am 12. Juni (Winterthur – Zürich). Die Top 4 der Vorsaison treffen traditionell erst in den drei letzten Runden aufeinander.
Auf dem Transfermarkt blieb es ziemlich ruhig – sieht man von zwei Schweizer Nationalspielern ab. Der amtierende Landesmeister GM Joe Gallagher, der zuletzt 2018 für Réti spielte, gibt bei Nimzowitsch sein SMM-Comeback. Und IM Fabian Bänziger wechselt vom Nationalliga-B-Klub Glarus zu Luzern, das dafür den letzte Saison 5½ Punkte aus neun Runden totalisierenden Vize-Schweizer-Meister FM Davide Arcuti (zurück zum Lokalrivalen Tribschen/NLB) verlor.
Insgesamt verfügen neun NLA-Klubs über 24 Grossmeister. Je fünf haben Genf und Zürich auf ihren Spielerlisten, Riehen kommt auf deren vier und hat mit Markus Ragger (2668) den ELO-stärksten NLA-Spieler in seinen Reihen. Nyon spielt als einziges Team ohne GM.
In der Nationalliga B, die heuer wieder 20 Mannschaften (zwei mehr als 2021) umfasst, dürfte es jeweils zu zwei Duellen um den Gruppensieg und damit den direkten Aufstieg kommen – im Osten zwischen Absteiger Bodan Kreuzlingen und dem Vorjahreszweiten Mendrisio, im Westen zwischen Absteiger Trubschachen und dem letztjährigen Zweitplatzierten Schwarz-Weiss Bern, die bereits in der Startrunde aufeinandertreffen.
Insgesamt spielen dieses Jahr in der SMM 335 Mannschaften mit – 18 mehr als in der Vorsaison und so viele wie seit zehn Jahren nicht mehr. Weil die Corona-Pandemie immer noch ihre Schatten wirft, wird in der 1. Liga (sechs statt acht) und in der 3. Liga (vier statt sechs) erneut an einer reduzierten Anzahl Brettern gespielt.
Die 10 NLA-Klubs und ihre 10 Top-Spieler
Luzern (Klassierung 2021: 1.): GM Robert Hübner 2602, GM Martin Krämer 2567, IM Oliver Kurmann 2485, IM Valery Atlas 2424, IM Gabriel Gähwiler 2423, IM Georg Fröwis 2416, IM Fabian Bänziger 2413, IM Roland Lötscher 2377, FM Vincent Riff 2359, FM Roger Gloor 2347.
Zuzüge: IM Fabian Bänziger (von Glarus/NLB).
Abgänge: FM Davide Arcuti (zu Tribschen/NLB).
ELO-Schnitt: 2441 (Nr. 3 in der Nationalliga A).
Riehen (2.): GM Markus Ragger 2668, GM Andreas Heimann 2584, GM Olivier Renet 2491, IM Dennis Breder 2473, IM Ioannis Georgiadis 2467, GM Ognjen Cvitan 2460, IM Nicolas Brunner 2437, Gregor Haag 2395, Sebastian Schmidt-Schäffer 2349, FM Clemens Werner 2316.
Zuzüge: keine.
Abgänge: keine.
ELO-Schnitt: 2464 (Nr. 1).
Genf (3.): GM Romain Edouard 2648, GM Clovis Vernay 2547, GM Robert Fontaine 2533, GM Jean-Noël Riff 2500, GM Andrei Sokolow 2479, IM Yohan Benitah 2383, IM Quentin Burri 2369, IM Alexandre Vuilleumier 2362, IM Claude Landenbergue 2324, IM Richard Gerber 2266.
Zuzüge: keine.
Abgänge: GM Gilles Miralles (verstorben).
ELO-Schnitt: 2441 (Nr. 3).
Zürich (4.): GM Christian Bauer 2636, GM Yannick Pelletier 2551, GM Alexandra Kosteniuk 2506, IM Werner Hug 2461, GM Lucas Brunner 2446, GM Lothar Vogt 2440, Anthony Petkidis 2399, IM Ilja Mutschnik 2362, FM Daniel Fischer 2339, FM Jonathan Rosenthal 2338.
Zuzüge: keine.
Abgänge: keine.
ELO-Schnitt: 2448 (Nr. 2).
Winterthur (5.): GM Miguel Santos Ruiz 2601, GM Nico Georgiadis 2580, IM Richard Forster 2469, IM Dennis Kaczmarczyk 2467, Philipp Balcerak 2338, FM Benedict Hasenohr 2335, IM Martin Ballmann 2319, WIM Lena Georgescu 2297, FM Kambez Nuri 2297, Julian Schärer 2290.
Zuzüge: keine.
Abgänge: keine.
ELO-Schnitt: 2399 (Nr. 5).
Réti Zürich (6.): GM Sebastian Bogner 2567, GM Mihajlo Stojanovic 2524, IM David Pires Tavares Martins 2422, IM Christian Maier 2349, Francesco Antognini 2296, FM Sigurdur Sigfusson 2287, FM Matthias Gantner 2269, FM Jonas Wyss 2266, Matej Jusup 2243, Simon Lepot 2224.
Zuzüge: Francesco Antognini (Comeback/spielte zuletzt 2019 für Réti), FM Sigurdur Sigfusson (Isl), Simon Lepot (Fr).
Abgänge: keine.
ELO-Schnitt: 2345 (Nr. 6).
Wollishofen (7.): GM Michael Prusikin 2536, IM Roger Moor 2399, FM Marco Gähler 2374, IM Michael Hochstrasser 2329, IM Olivier Moor 2328, FM Andreas Umbach 2292, FM Fabian Mäser 2287, FM Thomas Wyss 2267, Jürgen Fend 2247, Martin Albisetti 2224.
Zuzüge: keine.
Abgänge: keine.
ELO-Schnitt: 2328 (Nr. 7).
Echallens (8.): IM Guillaume Sermier 2392, GM Florin Gheorghiu 2373, FM Niels Willems 2368, IM Ralph Buss 2351, FM Gabriele Botta 2349, IM Manuel Valles 2342, FM Yevgen Bondar 2330, Nicola Ambrosini 2236, Jean-Robert Vesin 2212, André Meylan 2201.
Zuzüge: IM Manuel Valles (Comeback/spielte zuletzt 2018 für Echallens).
Abgänge: GM Nikita Petrow (spielte 2021 keine einzige Partie), FM Aurelio Colmenares (Bois-Gentil/NLB).
ELO-Schnitt: 2315 (Nr. 8).
Nimzowitsch Zürich (Aufsteiger): GM Thomas Luther 2519, GM Joe Gallagher 2470, FM Dylan Viennot 2299, IM Constantin Florescu Codrut 2277, FM Sacha Georges 2254, Lars Bäumer 2246, Parwis Nabavi 2213, Martin Stehli 2191, Perparim Bajraktari 2184, Christoph Drechsler 2177.
Zuzüge: GM Joe Gallagher (Comeback/spielte zuletzt 2018 für Réti), Yasin Chennaoui (Nr. 11/spielte zuletzt 2019 für St. Gallen/NLB), Jozef Janovsky (Nr. 12/spielt neu in der Schweiz).
Abgänge: Thomas Kuhn, René Valdivia (spielen beide nicht mehr in der Nationalliga).
ELO-Schnitt: 2283 (Nr. 9).
Nyon (Aufsteiger): IM Jean Netzer 2413, FM Murtez Ondozi 2399, IM Sébastien Joie 2362, FM Holger Rasch 2247, Baptiste Menard 2241, FM Avni Ermeni 2241, Nicolas Duport 2208, Emilien N’Guyen 2205, Alexis Skouvaklis 2171, Pascal Guex 2117.
Zuzüge: Nicolas Duport (Comeback/spielte zuletzt 2017 für Nyon), Alexis Skouvaklis (Comeback/spielte zuletzt 2013 für Nyon), Georges Rochat (Comeback/spielte zuletzt 2019 für Nyon).
Abgänge: Ramon Chalmeta Ugas (spielt nicht mehr in der Nationalliga).
ELO-Schnitt: 2260 (Nr. 10).
Partien der 1. Runde (1. Mai)
Luzern – Echallens (wegen des Mitropa-Cups auf 21. August verschoben), Nimzowitsch – Riehen, Nyon – Zürich (wegen des Mitropa-Cups bereits am 9. April gespielt/3:5), Genf – Réti, Wollishofen – Winterthur.
Weitere Rundendaten
2. Runde am 15. Mai, 3. Runde am 12. Juni, 4. Runde am 3. September, 5. Runde am 4. September, 6. Runde am 17. September, 7. Runde am 18. September, 8./9. Runde am 12./13. November (zentral in Zürich).
NLA-Schlussrangliste 2021
1. Luzern 15 (44½). 2. Riehen 14 (47½). 3. Zürich 14 (45½). 4. Genf 13 (46½). 5. Winterthur 13 (41½). 6. Réti 9 (36). 7. Wollishofen 6 (24). 8. Echallens 4 (30). 9. Trubschachen 2 (31). 10. Bodan 0 (13½).
Die Meister der letzten 10 Jahre
2021 Luzern
2020 nicht ausgetragen
2019 Genf
2018 Luzern
2017 Winterthur
2016 SG Zürich
2015 Genf
2014 Réti Zürich
2013 Réti Zürich
2012 Genf
Meistertitel seit der Einführung der SMM 1951
SG Zürich: 25
Allschwil: 8
Biel: 7
Nimzowitsch Zürich: 6
Genf: 5
Bern (Zytglogge): 3
Birseck: 3
Réti Zürich: 3
Winterthur: 3
Luzern: 3
Basel: 2
Reichenstein: 1
Mendrisio: 1
Gruppeneinteilung Nationalliga B
Ostgruppe: Bodan Kreuzlingen (Absteiger), Mendrisio (Klassierung 2021: 2.), Glarus (3.), Tribschen (4.), Olten (4. in der Westgruppe), Winterthur II (5.), Gligoric Zürich (6.), St. Gallen (7.), Wollishofen II (8.), Lenzburg (Aufsteiger). – Partien der 1. Runde (1. Mai): Bodan – Glarus, Mendrisio – Tribschen, Wollishofen II – Winterthur II, Gligoric – Olten, St. Gallen – Lenzburg.
Westgruppe: Trubschachen (Absteiger), Schwarz-Weiss Bern (2.), Payerne (3.), Solothurn (5.), Biel (6.), Riehen II (7.), Vevey (8.), Bois-Gentil Genf (9./Rückkehr am Grünen Tisch), Bern (Aufsteiger), Echallens II (Aufsteiger). – Partien der 1. Runde (1. Mai): Schwarz-Weiss – Trubschachen, Payerne – Echallens II, Solothurn – Riehen II, Vevey – Biel, Bern – Bois-Gentil.
Die 20 NLB-Klubs und ihre 3 Top-Spieler
Ostgruppe
Bodan Kreuzlingen (Absteiger): IM Frank Zeller 2414, FM Theo Hommeles 2381, IM Peter Kühn 2336.
Mendrisio (Klassierung 2021: 2.): GM Michele Godena 2520, GM Sabino Brunello 2508, IM Fabio Bellini 2464.
Glarus (3.): GM Vlastimil Hort 2442, FM Ufuk Tuncer 2343, FM Dmitry Atlas 2240.
Tribschen (4.): FM Davide Arcuti 2386, FM Kevin Cremer 2310, Markus Räber 2278.
Olten (4. in der Westgruppe): IM Christophe Claverie 2332, FM Bruno Kamber 2242, Björn Holzhauer 2240.
Winterthur II (5.): GM Igor Khenkin 2581, Sladjan Jovanovic 2213, David Mäder 2209.
Gligoric Zürich (6.): GM Dejan Pikula 2511, FM Christian Bussard 2248, Alan Berset 2098.
St. Gallen (7.): IM Milan Novkovic 2374, FM Wolfgang Steiger 2283, Thomas Akermann 2194.
Wollishofen II (8.): FM Thomas Wyss 2267, Patrick Eschmann 2190, Szymon Stysiak 2186.
Lenzburg (Aufsteiger): Philipp Huber 2228, Hans-Martin Kolb 2218, Martin Schmid 2157.
Westgruppe
Trubschachen (Absteiger): IM Christopher Noe 2542, IM Branko Filipovic 2330, Dirk Becker 2289.
Schwarz-Weiss Bern (2.): IM Markus Klauser 2368, IM Markus Löffler 2256, Nicolas Curien 2247.
Payerne (3.): FM Theo Stijve 2342, FM Simon Stoeri 2271, WIM Camille De Seroux 2161.
Solothurn (5.): GM Sergej Owsejewitsch 2588, FM Emanuel Schiendorfer 2303, FM Lukas Muheim 2293.
Biel (6.): Christophe Rohrer 2264, Michel Georg 2260, Bruno Nideröst 2258.
Riehen II (7.): FM Clemens Werner 2316, FM Matthias Rüfenacht 2291, IM Heinz Wirthensohn 2272.
Vevey (8.): IM Aurélien Crut 2339, FM David Burnier 2324, IM Charles Lamoureux 2315.
Bois-Gentil Genf (9.): FM Aurelio Colmenares 2310, FM Yvan Masserey 2277, Pablo Schmid 2223.
Bern (Aufsteiger): IM Adrian Gschnitzer 2404, FM Oliver Sutter 2346, FM Afrim Fejzullahu 2290.
Echallens II (Aufsteiger): IM Manuel Valles 2342, Nicola Ambrosini 2236, Jean-Robert Vesin 2212.
Anzahl SMM-Teams in den letzten 10 Jahren
2022: 335 (+5,7 %)
2021: 318 (-1,2 %)
2020 (abgesagt): 322 (+ 9,5 %)
2019: 294 (-2,0 %)
2018: 300 (±0 %)
2017: 300 (+1,7 %)
2016: 295 (-5,8 %)
2015: 313 (-2,5 %)
2014: 322 (-2,1 %)
2013: 328 (-3,5 %)
2012: 340 (-5,0 %)
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