November 23, 2024

German Masters der Frauen: Josefine Heinemann kontert sich an die Spitze

Die dritte Runde des German Masters der Frauen 2022 brachte ordentlich Schwung ins Klassement. Während vorne Lara Schulze ihre alleinige Tabellenführung verlor und Gesellschaft von Josefine Heinemann bekam, holten die bisher glück- wie punktlosen Sarah Papp und Antonia Ziegenfuss ihre ersten vollen Punkte.

Am schnellsten fand sich die Siegerin in der Begegnung der amtierenden Deutschen Meisterin Elena Köpke gegen Josefine Heinemann. Dank guter Eröffnung machte Elena schon frühzeitig in der Partie mächtig Druck gegen Josefines Stellung. Am Damenflügel erschien die Lage für Josefine frühzeitig hoffnungslos zu sein, weshalb sie sich mit den schwarzen Steinen spielend auf einen eher aus der Not zusammengeschusterten Königsangriff verlassen musste. Und dies gelang: Elena entschied sich für den vermeintlich entscheidenden Gewinn von Material, wurde dann aber am Königsflügel unsanft ausgekontert. Mit einem feinen Bauernopfer öffnete Josefine mustergültig alleine Schotten gegen den weißen König, der wenige Züge später dem koordinierten Angriff ihrer Figuren zum Opfer fiel.

Den ersten vollen Punkt konnte im Duell der Kellerkinder Antonia Ziegenfuß verbuchen. Mit den schwarzen Steinen übernahm sie im Mittelspiel langsam die Kontrolle über das Geschehen und setze ihre Kontrahentin Brigitte Burchardt allmählich unter Druck. Zug für Zug wurden die weißen Probleme größer und Brigitte suchte ihr Wohl bei gleicher Bauernzahl im Turmendspiel. Dass diese trotz des berühmten Ausspruchs von Siegbert Tarrasch aber nicht immer Remis sind, zeigte Antonia mustergültig: dank ihres aktiven Turms und des abgeschnittenen weißen Königs führte sie schlussendlich ihre verbundenen Freibauern zum Sieg.

Unentschieden trennten sich hingegen Hanna Marie Klek und Melanie Lubbe. In dieser Partie entschied sich Melanie für die Benoni-Verteidigung, die nicht umsonst aus dem Hebräischen übersetzt „Sohn des Leids“ bedeutet. Denn obwohl Melanie dank einer taktischen Kombination die Qualität gewinnen konnte, gelang es Hanna Marie, ihre Stellung sowie ihre zwei Mehrbauern zu konsolidieren. Im entstehenden Endspiel hieß es dann: Leiden und den Laden zusammenhalten! Zwar zwang Hanna Marie ihre Gegnerin erfolgreich dazu, sich nur noch auf den letzten beiden Reihen verteidigen zu können – doch Melanies Doppelturmfestung hielt! Nach 58 Zügen gab Hanna Marie ihre Gewinnversuche auf und bot Remis.

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