November 23, 2024

Aus der Klamottenkiste 2001 BL – Runden 12 u. 13

April 2001 – Ergebnisse des 12. u. 13. Spieltages der 1. Bundesliga Herren

In der 12. Bundesligarunde gab es keine Überraschungen. Vielleicht der knappe Erfolg der Solinger gegen Tegernsee und damit verbunden die Niederlage von Hübner gegen Teske.

Brett 1 : Rabiega und Dautov

Wattenscheid-Lübeck: IM Handke spielte an Brett 3 gegen den GM Epishin ebenso wie Sträter gegen GM Agdestein remies.

Während Holzke den GM Hodgson an Brett 4 schlagen konnte. Für die Wattenscheider sah es lange Zeit nicht schlecht aus, bis einige Partien kippten. Das die Lübecker kein Risiko mehr eingehen wollten, sieht man an demn Einsatz von Shirov und Bareev. Einige Spieler werden in der Bundesliga vermisst, wie zum Beispiel GM Piket , GM Bauer u.s.w. Die Herren spielen in Frankreich in der 1. Liga, wo zeitgleich mit der 12. und 13. Runde der Bundesliga gespielt wird.

Runde 12

USC Magdeburg      5½-2½  Baiertal Schatt
SV Werder Bremen   5½-2½  Schott Mainz
Gelsenkirchen      2½-5½  SK König Plauen
Solinger SG        4½-3½  TV Tegernsee
Godesberger SK     4½-3½  König Tegel
SG Köln Porz       6 - 2  SFR Neukölln
Castrop Rauxel     3½-4½  Hamburger SK
SV Wattenscheid    2 - 6  Lübecker SV

Runde 13

Baiertal Schatt    3 - 5  SV Werder Bremen
Schott Mainz       ½ -7½  USC Magdeburg
SK König Plauen    2 - 6  Solinger SG
TV Tegernsee       4½-3½  Gelsenkirchen
König Tegel        1½-6½  SG Köln Porz
SFR Neukölln       6½-1½  Godesberger SK
Hamburger SK       5½-2½  SV Wattenscheid
Lübecker SV        5½-2½  Castrop Rauxel
 

Tabelle nach Runde 13
 1. Lübecker SV       13 71 :33   26- 0
 2. SG Köln Porz      13 72 :32   23- 3
 3. Solinger SG       13 70 :34   19- 7
 4. SV Werder Bremen  13 58 :46   19- 7
 5. USC Magdeburg     13 57½:46½  16-10
 6. Hamburger SK      13 57½:46½  16-10
 7. TV Tegernsee      13 57½:46½  16-10
 8. Godesberger SK    13 53½:50½  15-11
 9. SFR Neukölln      13 51½:52½  13-13
10. SK König Plauen   13 52½:51½  12-14
11. SV Wattenscheid   13 47 :57   11-15
12. Castrop Rauxel    13 47 :57    9-17
13. Schott Mainz      13 33 :71    5-21
14. Baiertal Schatt   13 42 :62    4-22
15. König Tegel       13 31½:72½   3-23
16. Gelsenkirchen     13 30½:73½   1-25
 

Teleschach aus Godesberg

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[mks_accordion_item title=“Kommentare“]
1.4.01
13. Spieltag
Im Gleichschritt marschierten die hanseatischen Reisepartner Lübeck und
Hamburg am Sonntag im Ruhrgebiet. Mit 5,5 zu 2,5 gewannen sie gegen Castrop
und Wattenscheid. In der Höhe sicher eine Überraschung: Die Neuköllner
schlachten die Bad Godesberger Gastgeber mit 6,5-1,5. Porz bezwingt
Aufsteiger Tegel ebenso hoch. Bremen schlägt Baiertal 5-3. Magdeburg
verhängt beinahe die Höchststrafe über Mainz: 7,5-0,5. Gelsenkirchen kommt
auch gegen Tegernsee zu keinem Punkt. Obwohl es knapp war: 4,5-3,5 gewinnen
die Bayern. Solingen erreicht immerhin 6-2 gegen Plauen. Fast noch
geschmeichelt. Die Sachsen hatten keinen guten Tag. Morosevich vergibt ein
Endspiel mit Mehr- und Freibauern und verliert gegen Beliavsky. In der
Tabelle gibt es kaum Veränderungen. Lübeck bleibt vor Porz und Solingen,
sowie Bremen. Am Tabellenende sind Gelsenkirchen, Tegel und Baiertal bereist
abgestiegen. Und nur ein Wunder kann Mainz vor einem Platz als 4. Absteiger
retten. Doch nichts ist unmöglich: Kaum eine Saison vergeht ohne
Rücksmeldungen der Vereine.
 

31.3.01
12. Spieltag: Keine Überraschungen
Glatt ging der Spitzenreiter durch den Spieltag. Gegen Wattenscheid
erkämpften die Lübecker mit Shirov, Bareev und Epischin an den
Spitzenbretter ein 6-2. Die Castoper Truppe scheint sich wieder gefangen zu
haben. Sie unterliegt nur knapp den Hamburgern mit 4,5-3,5. Ebenso knapp
schlugen die mit Morozevich und Kasimdzanov angereisten Solinger Tegernsee.
Aber hier hätte der Sieg auch etwas höher ausfallen können. (Unser Bericht).
Plauen schlägt Aufsteiger Gelsenkirchen 5,5-2,5. Die ELO-Dominanz an den
ersten Bretter machte sich bemerkbar. Magdeburg und Bremen schlagen Baiertal
und Mainz mit 5,5-2,5. Der Sieg von Godesberg gegen Tegel fiel mit 4,5-3,5
knapper als erwartet aus. Die Porzer bieten mit Ex-Weltmeister Khalifman,
sowie den Holländern VanWely und Timman, sowie Vaganian eine starke Truppe
auf und schlagen Neukölln 6-2.

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[mks_accordion_item title=“Runde 12 Gelsenkirchen“]

Infos und Kommentare zur Runde 12 in Gelsenkirchen

Hallo zur Bundesligarunde 12.

Es zeichnete sich schon gestern ab. Morosevich und Kasimdshanov blitzen in Solingen bei Grand-Prix der Schachgesellschaft. Herbert Scheidt´Truppe ist trotz der geplatzten Meisterschaftshoffnung an den ersten Brettern in Topbesetzung gegen Tegernsee angetreten. Gut Piket fehlt. Doch mit Jussupow und Hübner sitzten Schwergewichte an den Brettern 3+4. Emms ist dabei, seine Landleute Sadler, Norwood und Chandler fehlen. Lobron, Naumann und Schäfer komplettieren das Feld.

Bei Tegernsee vermissen wir Ribli und Bauer. Auch Stangl ist nicht dabei. Dafür sehen wir die Ketino Kachiani-Gersinska an Brett 6 gegen Lobron.

Die Gastgeber bieten alles. Nicht nur ein schönes Ambiente im IBIS-Hotel in Gelsenkirchen. Auch die Mannschaft ist vom Feinsten: Nur Mannschaftskapitän Stefan Balster fehlt am Brett. Doch vor Ort zieht er die Fäden hinter den Kulissen. Und Andreas Schirbel an Brett 8 wird ihn würdig ersetzen.

Espig und Gdanski fehlen bei Plauen. Sonst tritt das Team in Topbesetzung an. Mit Altstar Beljawski, OlympiaSilbergewinner Bischoff und Bundestrainer Bönsch an den Spitzenbretter verspricht das Wochenende auch hier einiges.

15:08
Brett 1 Ge-Pl: Mit Knapp 200 Elo Punkten mehr und Weiß wird Beliavsky sicherlich den Auftrag haben zu siegen. Und er zaudert nicht. In der Halbslawischen Partie opfert er einen Bauern und steht leicht besser. Der schwarze König steht findet keine richtige Bleibe. Die schwarzen Figuren stehen beengt. Michail Feigin hat es nicht leicht.

Überhaupt: Auch an den anderen Brettern wird mutig gespielt. Kalka versteckt sich vor unserem Bundestrainer nicht.

15:20
„Ereignisloses Remis. Bedarf keines Kommentares“ meint Alexander Naumann. Er einigt sich nach 16 Zügen gegen Pezerovic auf ein Unendschieden.

15:30
Und noch’n Remis zwischen Solingen und Tegernsee. Nach 18 Zügen beendeten Beim und der Ex-Tegernseer Jussupow ihre Gewinnbemühungen.

Am zweiten Brett riecht es dafür nach einem schnellen Sieg. Kasimdshanov hat gegen Hertneck einen starken Angriff auf dem Brett. Dame und Turm halten die a-Line unter Druck. Und zugleich blickt die Dame nach c6….

15:50
Neben mir Stefan Balster, Mannschaftsführer der Königsspringer aus Gelsenkirchen. Stefan, Du hast gerade Deinen Rundgang durch die Bretter gemacht. Wie steht es um deine Truppe?

Stefan: Im Moment nicht so gut, aber unsere stärkste Phase ist die 3. Stunde !!

Und er verschwindet wieder zum Beistand seiner Truppe. Tatsächlich: auch die Zeit sollte den Gastgebern Sorgen bereiten. Ahn, Meessen, Feygin haben fast alle eine halbe Stunde mehr Bedenkzeit auf der Klappe. Meessen und Feygins Stellungen sind nicht einfach. Feygin hat lange darüber nachgedacht, ob es richtig ist mit 15. – e5 seinem Läufer Felder zu geben. Auch Beljawski prüfte seine Rochade sorgfältig. Die Partie scheint ihrem Höhepunkt entgegenzugehen.

16:05
Höhepunkte beim Kampf Solingen-Tegernsee gibt es insbesondere an den ersten beiden Brettern. Kasimdshanov hat die b-Line geöffnet und setzt den schwarzen König nunmehr an dieser Front unter Druck. Der Rechner gibt dem Russen nun schon etwa 3 Einheiten Vorteil. Nach Tc5: zeigen alle weißen Figuren auf den bayrischen König. Es steht nicht gut um Gerald Hertneck.

16:25
Übel für Gelsenkirchen: Feygin zeigt Mut und rochiert kurz, doch bei der Wahl, mit welchem Turm die c-Line zu besetzen ist, greift er fehl: Nach dem sofort folgenden Le4 bleibt eine Qualität auf der Strecke.

16:35
Und Kasimdshanov gewinnt. Der Favorit geht 2-1 in Führung.

16:55
Und das erste Remis der Begebnung Gelsenkirchen-Plauen können wir vermelden. Kishnev und Bischoff einigten sich auf ein Unendschieden. Ok, die Stellung sieht nicht vielversprechend aus. Aber die Gelsenkirchner brauchen jeden Punkt. Doch vielleicht hat die Knappe Zeit den Russen bewogen Frieden zu schließen. 25 versus 42 Minuten lautet Bischoffs Vorteil.

17:05
sca: Bei mir Alexander Naumann. Alex wie steht es um euch?

Alexander Naumann: Morosevich hat sicherlich keine Probleme, aber auch keinen Vorteil. Robert hat einen kleinen Endspielvorteil im Turmendspiel und wird sicherlich alles versuchen.

sca: Hat er wirklich Chancen?

Alexander Naumann: Wenn er das weiterspielt gehe ich davon aus. Emms sollte ausgeglichen sein. Hier haben wir eine starke Remistendenz. Er hatte ein wenig Initiative für seinen Bauern. Jetzt hat er dan Bauern zurück. Remis wahrscheinlich. Eric´s Stellung gefällt mir ganz gut. In Königsinder hat Schwarz keinen Angriff bekommen und Weiß besitzt positionelle Vorteile. Am achten Brett würde ich die schwarze Stellung vorziehen. Bromberger hätte nach dem Tausch der schwarzfeldigen Läufer den besseren behalten. Mir waren solche Stellungen immer sehr angenehm. Aber Weiß hat sicher noch seine Chancen.

sca: Alles in allem: knapper Sieg für euch?

Alexander Naumann: Wir führen 2-1 und stehen an den restlichen Brettern meist leicht besser. Da dürfte reichen. Ok, ich hoffe doch.

sca: Danke.

17:30
Feygin hat das Handtuch geschmissen. 1,5 – 0,5 für Plauen. und die Zeitnotphase geht los….

17:40
und Schirbel wirft das nächsten Handtuch. Hoffen wir, daß der Berg der Handtücher nicht zu hoch wird für die Gastgeber. Aber auch Ahn; Meessen und Kotter haben großen Zeitnachteil…

17:50
Die Solinger haben allen Grund zum Optimismus. Moros Endspiel scheint für den Solinger bsser zu stehen. Hübner ist in Kampfeslaune und knetet Teske weiterhin. Gross hält die Tegernseer Hoffnungen oben. Sein Mehr- und Freibauer sieht stark aus, trotz der unglcihfarbigen Läufer. Schwer zu sagen, wie es an Brett 6 enden wird. Aber Schäfer hat einen Läufer mehr gegen Bromberger.

17:55
Baumhus gewinnt gegen Sander und Gelsenkirchen verkürzt auf 1,5-2,5. Aber das schwere Ende steht noch aus…

18:00
Khenkin und Morosevich trennen sich unentschieden.
Deutschlands stärkste Schachspielerin zeigt Nerven wie Drahtseile. Schon nach dem 29. Zug wurde ihre Zeit knapp. Lobron zieht das Tempo an. Die Menschentraube um das Brett wird größer, die Hektik ebenso. Letztlich nur wenige Sekunden bleiben auf Uhr der Tegernseerin. Und die Klappe fällt. Doch 43. Züge gespielt, zeigt die Rekonstruktion.

18:10
Kotter streicht die Segel: 3,5-1,5 für Plauen, die auch an den anderen Bretter gut stehen. Bundestrainer Bönsch sitzt zufrieden vor seinem Brett. Er hat einen Mehrbauern. Hackel hat gegen Ahn einen gesunden Mehrbauern im Turmendspiel, und Schaller gleich eine ganze Figur. Plauen ist durch….

18:20
Auch Solingen ist durch. Zwei Siege von Schäfer und Lobron klären die Fronten. Emms muß noch kämpfen für sein Remis. Robert Hübner möchte seine Bauernmehrheit am Damenflügel nutzen.

18:55
Noch immer Ruhe nach der Zeitkontrolle. In der Partie Bönsch-Kalka zeigt sich, dass 39. … Ta8-g8 ein Fehler war. Der Turm fehlt jetzt auf dem Damenflügel, die schwarze Stellung bricht zusammen. Weiß erobert den Springer auf a6.

19:05
Es sieht übel aus für Emms. In der letzten Stunde hat Gross seine Stellung kontinuierlich verbessert. Hübner hat in den letzten Stunden zwei Remis ausgeschlagen und er scheint Recht zu haben. Henrik Teskes Stellung ist nicht angenehm.

Gerade eben folgte der Durchbruch für Hübner: Übergang in ein Bauernendspiel mit Minusbauern, aber den vermutlich schnelleren Bauern am Königsflügel.

19:10
sca: Bei uns Markus Schäfer. Markus, Du bist mit der Beurteilung von Alex vor einigen Stunden nicht einverstanden. Und der Erfolg gibt Dir recht.

M.Sch.: Nach dem Tausch des schwarzfeldrigen Läufers kommt Weiß in Vorteil. Ich bekomme starke Initiative und kann seine Schwächen auf b6 und f5 angreifen. Bei Gelegenheit kann ich dann g2-g4 durchsetzen. Um g4 zu verhindern hat mein Gegner erst einen Bauern und dann die Figur geopfert. Er hat in meiner Zeitnot noch etwas Königsangriff bekommen, so daß noch einige genaue Züge nötig waren. Ich denke Stefan Bromberger hat das ebenfalls falsch eingeschätzt. Erst nach dem Tausch hat er realisiert, daß er große Probleme bekommt.

sca: Bist Du zufrieden mit der Partie?

M.Sch.:Ich bin mit dem Ergebnis zufrieden. Nach dem fünfzehnrundigen Blitzturnier gestern, das bis nach Mitternacht ging, war ich doch noch etwas erschöpft.

19:30
Dem Robert glauben wir ja fast alles – doch manchmal kann man sich täuschen. Die Zentrumsbauern von Teske waren zu stark. Einen Bauern gab Henrik zurück, dann lief sein d-Bauer. Hübner opfert den g-Bauern und beide Spieler holen sich eine Dame. Jetzt sieht das Damenendspiel für Teske klar gewonnen aus.

19:35
Und es ist gewonnen. So einfach wie die Partie wirkt, es war die mit den meisten Emotionen heute. Zwei Remisangebote von Teske lehnt Hübner ab. Obwohl gesundheitlich angeschlagen, kämpft er wie ein Löwe – und vergibt. Nicht nur den Sieg, sondern auch das Remis. Voller Anspannung erhebt er sich vom Brett, gibt auf, unterschreibt das Formular, rückt die Figuren wiederzurecht und verläst den Spielsaal. Auch an Teske geht die Partie nicht spurlos vorbei. Viele Fehler und lang war sie, so sein Kommentar. Nein, recht freuen könne er sich nicht. Die Mannschaft habe eh verloren.

Emms gib sich ebenfalls geschlagen. Tegernsee kommt ran. Doch letztlich trotz des 4,5-3,5 ein klarer Sieg für Solingen.

20:10
Uwe Bönsch stand schon lange auf Gewinn. Der Punkt kam erst spät. Hackel setzt einen Freibauern durch und wahrt mit dem Sieg seine Chancen auf eine IM-Norm. Rudolf Meessens schafft das Unmögliche und spielt seinen Gegner schwindelig. Die ständigen Schachs der belgischen Königin verdrehen dem Plauener den Kopf. Meessens Gewinn. Trotzdem: Plauen gewinnt 5,5-2,5.

20:15
Zum Abschluß ein Interview mit Henrik Teske. Henrik, wie fühlst Du Dich nach Deiner Partie?

H.Tes.: Schlecht, es gibt nicht nur Schach im Leben. Ich hatte schlecht geschlafen. Auch Robert Hübner war angeschlagen, hat eine schwere Erkältung. Ich merkte, daß er sich auch nicht fit fühlt und bot nach 11 Zügen Remis an. Doch er ist immer ein Kämpfer und er lehnte ab.

Es gelang mir, meine Bauernschwäche auf c6 aufzulösen, wonach ich vom Gewinn träumte. Eine halbe Stunde habe ich investiert um herauszufinden, wie ich meine Figuren aufstellen muß. Doch b2 war nicht zu erstürmen. Nun hätte ich möglichst viele Schwerfiguren auf dem Brett lassen sollen, damit Weiß die Bauernmehrheit auf dem Damenflügel nicht aktiv ausnutzen kann. Den Abtausch Tc8 nebst De3 hatte ich übersehen.

Da ich merkte, daß mir die Partie zu entgleiten drohte und ich glaubte, dennoch passabel zu stehen, bot ich ein zweites Mal Remis.

sca: Wie hat Robert Hübner reagiert?

Diesmal lehnte er wortlos ab. Um den 35. Zug sah die Stellug anrüchig aus. 38. Tc1 macht aber deutlich, daß Schwarz noch nicht chancenlos ist. Z.B. 39. Ta7: Td1+ Nun sind alle drei möglichen Züge nicht gänzlich klar. Z.B. 40. Ke2 Tb1 41. Ta4 Ke4 42. b5 Ke5 43. Ta5 Ke4 und Schwarz hält Remis. Auch 40. Kc2 Tf1 oder 40. Kc3 Tc1+ oder 40. … Ke4 mit Angriff auf f2 ist in Zeitnot schwer zu beurteilen. Nach 39. a4 hält Schwarz allem Anschein nach Remis.

48. Tc6?? überspannt den Bogen. Zunächst glaubte ich, der Zug sei sehr stark. Freudlos rechnete ich Varianten mit Tb7 oder Tg7 durch. Doch in beiden Fällen steht Weiß wohl auf Gewinn, Wie auch Robert war mir ein Rechenfehler unterlaufen. Ich war wie vernagelt und sah bei der Berechnung des Partieverlaufs 52. … d4 zunächst nicht. Es kostete nicht große Mühen festzustellen, daß 52. … Kd6 wohl Remis hält. Man prüfe 53. g4 d4.

Dann, beim 52. Zug angekommen, stellte ich fest, daß d4 auch gleich geht und Schwarz ein Tempo sparen kann. Danach ist es für Schwarz wohl gewonnen.

Trotzdem bin ich nicht glücklich über Partieverlauf und -ende. Ich bin mit Robert gut befreundet und schätze seinen Kampfgeist.

sca: Danke, Henrik.
Und das war es. Mit einem kanppen, aber verdienten Sieg der Solinger und einem deutlichen Erfolg der Plauener verabschieden wir uns. … bis Morgen … .

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[mks_accordion_item title=“Runde 13 Gelsenkirchen“]

Infos und Kommentare zur Runde 13 in Gelsenkirchen

Guten Morgen aus dem IBIS-Hotel.

Unverändert zu gestern treten Solingen und Plauen an. Einige Traumbegegnungen gibt es hier am heutigen Tag. Im Duell Alt gegen Jung sitzen sich Beljawski und Morosevich gegenüber. Bundestrainer Uwe Bönsch sitzt seinem Topspieler Artur Jussupow gegenüber. Nun, auch Jussupow ist als Trainer kein Unbekannter. Mal sehen, was die beiden aus der Partie machen – eigentlich müßte etwas fürs Lehrbuch herauskommen. Hier liegt auch die starke Seite für die Plauener: Es ist die einzige Partie, bei der die ELO-Differenz deutlich unter 100 Punkten liegt. Aber auch Kindermann – Hübner hat ihre Reize. Hoffen wir, dass Hübner seine Erkältung im Griff behält und nach der gestrigen Mammutsitzung den Kopf wieder frei bekommt.

Einige Spieler hat man gestern weit nach Mitternacht noch vor der Megabase gesehen: Die Gelsenkirchener wollen es wissen. Haben sich mit dem Abstieg abgefunden, aber das ist hier kein Grund, nicht weiter zu kämpfen. Baumhus und Schirbel sind heute nicht dabei. Hille und Urgestein Wiechen sind nachgerückt. Mannschaftsführer Stefan Balster setzt auf frische Leute. Tegernsee sitzt unverändert an den Brettern. Von der Partie Hertneck gegen Kischnev dürfen wir einiges erwarten.

10:00
Tegernsee- Gelsenkirchen: Die Partie Kalka gegen Beim sieht interessant aus. Arek Kalka spielt eine Englische Partie. Wir haben hier leider einen Zugdreher drin. 5. Sc3 und dann kam 6. d4. So muß es lauten. Wir werden das nachher korrigieren. 8. Sf5 ist neu. Nunmehr (Nach 12. – Dc4) scheint die Stellung ausgeglichen.

10:30
Was machen denn die Solinger Superstars? Moro kam eine Viertelstunde zu spät und hat jetzt noch 65 Minuten auf der Uhr. Auf dem Brett eine Wiener Partie, bei der nach 12 Zügen noch nicht viel los ist. Kasimdshanov steht mit Schwarz gegen Bischoff im Damengambit bestenfalls ausgeglichen.

10:40
Feygin und Khenkin haben sich friedlich geeinigt. Nicht viel los gewesen. 12 Züge gemacht.

11:00
Arek Kalka ist bei uns. Er hat gerade remis gemacht. Wie war es?

A.K.: Ich hatte 30 Minuten weniger auf der Uhr, bin der schlechtere Spieler und hab diese Saison schon zu viele Niederlagen einstecken müssen. Da wird man charakterlos.

Wie war die Partie?

A.K.: Für mich war Beims Aufbau mit c6 neu. Er hatte noch nie d4 gesehen. Die Stellung ist unklar.

So unklar war sie vielleicht nicht. Nach b4 (Kindermann) muß sich Schwarz entscheiden. Nach Le7, Ld3 und Tg8, aber auch nach Lb6, Ld3 scheint Weiß leichte Vorteile zu haben.

11:30
Kischnev ist in arger Zeitnot. Für die letzten 14 Züge hat er noch 14 Minuten. Hertneck noch über 70. Und die Stellung sieht gar nicht gut aus für den Gelsenkirchner: Ein Bauer weniger, die Schwäche d5 und vermutlich den falschen Läufer… . Bei Kotter – Teske ist noch nichts entschieden. Aber auch hier spricht die Zeit für Tegernsee. An Brett 5 ist auch nichts entschieden. Gross steht nicht schlecht – aber Rudolf Meessen bewies nicht nur gestern, daß mit ihm immer zu rechnen ist.

11:50
Morosevich verblüft mit einem Turmopfer auf b7. Doch keine Panik, mit Sc5 bekommt er alles zurück. Jussupow hat seinem Trainer gerade einen Pfahl auf f6 ins Fleisch gerammt. Nun muß der Plauener aufpassen, daß er die weiße Dame nicht über h6 nach g7 läßt. Jussupow hat seine Königin schon mal über f4 in Fahrt gesetzt. Lobron mit einer Viertelstunde auf der Uhr. Naumann hat mehr Raum gegen Hackel. Entschieden ist auch hier noch nichts.

12:05
Ingo Hille spielt mit den Nerven der heimischen Zuschauer. Noch 2 Minuten bleiben ihm für die letzten neun Züge.

12:20
Die Solinger Zeitungen schreiben es schon: Robert Hübner wird in der nächsten Saison nicht mehr für die Schachgesellschaft die Klingen kreutzen. Der Wechsel nach Baden-Oos ist perfekt, heißt es hier vor Ort.

12:25
„Hauptsache gegen eine Frau nicht verloren“, waren Martin Ahn´s erste Worte nach seinem Remis gegen Ketino Kachiani-Gersinska; „Ich habe gegen Frauen einen schlechten Score.“ Seine Vorbereitung war aufgegangen, Kachiani-Gersinska spielt gegen den königsindischen Aufbau häufig mit h4. Die Partie blieb in der Remisbreite. Und nachdem der gestrige Tag aus seiner Sicht völlig daneben war, war er mit dem Remis zufrieden.

12:45
Die Solinger spielten bislang eher gemächlich, dafür geht es jetzt Schlag auf Schlag. Sieg für Naumann gegen Hackel, remis zwischen Haskamp und Schäfer.

12:55
Rudolf Meessen holt nach dem gestrigen Mogelsieg erneut einen vollen Punkt und bringt Gelsenkirchen in Führung.

13:00
In der Zeitnotphase hat sich im Solinger Kampf einiges entschieden. Emms gewinnt gegen Schaller, nachdem zuvor Naumann die Führung brachte. Schäfer und Haskamp trennen sich Remis. Bönsch mußte seinen Läufer gegen einen Bauern tauschen und kämpft um seinen halben Punkt für Plauen. Morosevich hat einen gefährlichen Freibauern. Nur die Höhe des Solinger Sieges steht noch nicht fest.

13:20
Aus der Traum: Lobron gewinnt gegen Sandler. 4-1 für Solingen.

13:25
Und aus der Traum für Hertneck. Der Tegernseer Spieler und Kischnev einigen sich auf Remis. Lange Zeit sah es nicht gut aus für den Gelsenkirchner. Einen Bauern zurück und auch die Figurenstellung, schufen alles andere als eine behagliches Wohlgefühl bei den Gastgebern.

13:35
Bei mir Alex Naumann. Alex, glatter Sieg für euch.

A.Naumann: Morosevich hat gute Gewinnchancen und Kasimdshanov hat auch gute Chancen. Mein Tip ist ein 6,5-1,5.

Wie war Deine Partie?

A.Naumann: Die hat sich angenehm spielen lassen. Die Eröffnung war nicht neues. Ich hatte ein sehr aktive Stellung mit einem gewissen Raumvorteil und das hat die schwarze Stellung auf Dauer nicht mehr vertragen. Der kritische Punkt war 18. – Tb5 war nicht gut. e5 ist nicht ganz klar.

Alexander Naumann studiert im 6. Semester Pharmazie in Halle. Und das soll auch so bleiben. Schachliche Pläne hat er keine besonderen. Das Studium hat Vorrang.

14:05
Ralf Kotter zermartert sich das Gehirn, einfach hat er es nicht. Eine Viertelstunde bleibt ihm noch. Aber nach Teskes 47. f5 sieht es für ihn übel aus. Drohungen wie f6, Th7: oder De6+ liegen in der Luft. Henrik Teske steht kurz vor seinem zweiten Sieg an diesem Wochenende. Und damit macht Tegernsee vermutlich das Rennen. In der zweiten Verbleibenden Partie steht Pezeroviv gut. sein starker Bauer auf d3 droht zur Dame vorzumaschieren. Der weiße Bauer auf e3 ist hilfebedürftig. Doch nach 44. Dc6 muß die schwarz Dame erst mal weichen.

14:40
Henrik Teske und Ralf Kotter haben den Verlustzug ihre Partie gefunden: a4 ist es gewesen. „Der ist grottenschlecht. Und nach dem Tausch auf b3 ht Schwarz kein Spiel mehr gegen b2“ meint der Tegernseer.

14:55
Hille und Pezerovic blitzen wieder. Etwa 10 Züge vor der Zeitkontrolle fing das Drama an. Hille wie immer – ohne Nerven mit Sekunden auf der Uhr. Pezerovic blitzt mit, obwohl er noch 7,8 Minuten hat. Der schwarze Turm bleibt auf der Strecke. Doch das Dauerschach ist sicher. Remis.

15:05
Heute war mehr drin für die Gelsenkirchner. Wiechen stand gut und verliert. Kalka steht etwas besser und macht Remis. Ok, Kischnev braucht nicht unglücklich zu sein über sein Remis gegen Hertneck. Aber ein halber Punkt war noch drin. Tegernsee siegt 4,5-3,5.

16:00
Moro stand aussichtsreich, aber zuletzt hat er sich umgebracht. Beljavski macht für Plauen noch einen Ehrentreffer zum 2-6-Endstand.

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