November 22, 2024

Ein ganz besonderer Tag

war die Bundesligapremiere in Hemer auch für Valerija Naumenko. Die 19-jährige Abiturientin gab ihr Debüt in der Bundesliga.

Sie bildete zusammen mit Kim Drees und Julia Manus den Kern der U14-Mannschaft und der Schulmannschaft, die von Carmen Voicu-Jagodzinsky Schach am Woeste-Gymnasium gelernt hat und 2016 gemeinsam an den Deutschen Vereinsmeisterschaften (DVM) U14w teilgenommen haben.

Valerija war diejenige von den drei Jugendspielerinnen, die sich am meisten mit Schach beschäftigt hat und dies als ihr wichtigstes Hobby betreibt. Sie qualifizierte sich 2018 für die Deutschen Jugendmeisterschaften der U16w als NRW-Vizemeisterin. 2020 war sie dann noch einmal bei den Deutschen Meisterschaften. Dort wurde sie in der U18w Fünfte und verpasste nur um einen halben Punkt die Bronzemedaille.

In der U16-Mannschaft in der offenen Spielklasse qualifizierte sie sich zweimal mit der Mannschaft für die DVM und war sowohl 2017 als auch 2018 punktbeste Akteurin des Teams. Selbstverständlich gehörte auch sie zum Aufstiegskader der U20-Mannschaft in die Bundesliga, wo sie in dieser Saison ebenfalls zum Einsatz kommt.

 Bis heute geht sie in die Schach-AG, um mit ihrer Trainerin zu arbeiten.

Mittlerweile ist sie auch als Trainerin im Verein für die Jugendlichen aktiv und verantwortet seit dieser Saison mit Moritz Runte das Verbandskadertraining in Südwestfalen.

 Nach ihrem Debüt beantwortet sie uns einige Fragen.

 Wie war es für dich, in der Bundesliga anzutreten?

Es war ein sehr spannendes Erlebnis, in der Bundesliga anzutreten, da man die Erfahrung machen durfte, gegen die Top Spielerinnen der Welt zu spielen. Man hat gemerkt, dass man sich gerade auf einem sehr hohen Niveau befindet. Dies kann einen im ersten Moment natürlich abschrecken, aber umso mehr hat man auch das Bedürfnis, sein Bestes zu geben.

 Wie war die Partie am Samstag? Hast du gemerkt, dass du Gewinnchancen hattest?

Hier geht es zur Partie: http://cloudserver.chessbase.com/MjcxNjAxOTU=/replay.html

Zu Beginn der Partie dachte ich mir „Ich muss die Stellung einfach halten“. Dies hat auch gut funktioniert, aber irgendwann hat meine Gegnerin nachgelassen, weshalb ich auf einmal viel aktiver stand und wusste „jetzt habe ich die Chance“. Bei der Erkenntnis wurde ich nervöser und hatte leider viel zu wenig Zeit. Deshalb konnte ich die Varianten nicht lange genug berechnen und verpasste den Gewinnzug. Am Ende kamen wir in ein ausgeglichenes Endspiel, welches ich nicht korrekt gespielt habe und somit die erfahrene Spielerin den Punkt einholte. Trotz der Niederlage konnte ich viel aus meiner Partie lernen und feststellen, dass es nicht unmöglich ist auf diesem Niveau mitzuhalten.

 Was bedeutet die Bundesligapremiere für deine weitere Schachkarriere?

Die Bundesligapremiere bedeutet für mich, dass ich mehr trainieren muss und mehr Turniere spielen sollte, um noch mehr Erfahrung zu sammeln. Denn vor allem nach der Partie von Samstag ist definitiv noch Luft nach oben.

 Ist es etwas Besonderes, wenn du die erste Bundesligapartie hier in deiner Schule spielst, wo du mit dem Schach angefangen hast?

Natürlich ist es etwas Besonderes! Schule verbinde ich eben mit Schach, da ich dort von Carmen das Schach erlernt habe und auch viele nette Menschen kennenlernen durfte, ohne die es gar nicht erst möglich gewesen wäre, das Heimspiel zu organisieren. Außerdem befinde ich mich in meinem letzten Schuljahr und stehe kurz vor den Abiturprüfungen, weshalb die Bundesliga nochmal ein schöner Abschied von dem Ort ist, wo alles begonnen hat und hoffentlich nie endet. 

Quelle: https://www.svhemer1932.de/