Markus Ragger wurde am 5. Februar 1988 in Klagenfurt, Österreich, geboren. Als er drei Jahre alt war, wachte Markus plötzlich auf, weil seine Großeltern heftig zuschlugen. Es stellte sich heraus, dass sie vor lauter Aufregung mit Schachfiguren auf das Brett schlugen. Ragger bat seine Mutter, ihm die Regeln beizubringen, und im Alter von sechs Jahren ging er in den städtischen Schachklub, in dem sein Onkel arbeitete.
1998 gewann Markus die österreichische U10-Meisterschaft – sechs Jahre lang dominierte er die Kinderschachszene in seinem Land, bis er begann, gegen Erwachsene anzutreten. Bei den Welt- und Europameisterschaften in seiner Altersklasse blieb Ragger jedoch zunächst erfolglos, er stand im Schatten der Stars seiner Generation. Doch all dies spornte den jungen Mann nur an, sich mit Schach zu beschäftigen.
Sein Durchbruch kam 2005, als Ragger nicht nur zum ersten Mal erfolgreich an der nationalen Meisterschaft der Erwachsenen teilnahm und Internationaler Meister wurde, sondern auch bei der Europameisterschaft der unter 18-Jährigen zusammen mit Laznichka, Vitiugov und Tukhaev die Plätze 2 und 5 belegte. Und obwohl der Österreicher bei den weiteren Ergebnissen ohne Medaille blieb, gab er zu, dass er das Gefühl hatte, die Kraft für weitere Erfolge zu haben.
Nach den glorreichen Traditionen von Steinitz, Schlechter, Grünfeld, Spielmann und Marko war die österreichische Schachschule angesichts der tragischen Ereignisse der Weltkriege stark geschwächt, und ein junges Talent aus Klagenfurt weckte Hoffnungen auf ihre Wiederbelebung. Markus wurde von vielen Spitzentrainern betreut und seit 2006 von dem ungarischen Großmeister Zoltan Ribli an die Spitze gebracht. Auch mit seinen Sparringspartnern Dusko Pavasovic, Luka Lenic und Reiner Bumann hat Markus schon viel zusammen gespielt.
Im Jahr 2007 wurde Ragger Zweiter bei den österreichischen Seniorenmeisterschaften und schaffte es erstmals in die Nationalmannschaft. Ein Jahr später endete die österreichische Meisterschaft und Markus führte sein Team zur Europameisterschaft und zu den Olympischen Spielen. Im Jahr 2008 schloss der Ribli-Schüler als Grossmeister ab.
Rugger wurde zu einer echten Gefahr bei Mannschaftsmeisterschaften – er spielte erfolgreich nicht nur in Österreich, sondern auch in Deutschland, Kroatien, Griechenland, Slowenien, Bosnien und Frankreich und erzielte überall hohe und stabile Ergebnisse. Maria Saal wurde mit seinem Heimatverein österreichischer Meister, mit Solingen deutscher Meister und mit Bosna Bosnien und Herzegowina bosnischer Meister; für diese Mannschaften spielte er auch im Eurocup.
Der Österreicher kam zum Weltcup 2011 in Chanty-Mansijsk mit einem Rating von 2651 – zuvor war er die härteste Distanz der Europameisterschaft ohne Niederlage gelaufen.
Sein Scheitern im K.O.-Turnier gegen Evgeny Alekseev wurde dadurch wettgemacht, dass Ragger Richard Rapport in einem Match zwischen den stärksten jungen Schachspielern Österreichs und Ungarns in diesem Jahr mit 4,5-3,5 besiegte. Beim neuen Weltcup (2013) trat Ragger erneut gegen russische Großmeister an. Er gewann gegen Ivan Popov, verlor aber gegen Nikita Vitiugov.
Beflügelt durch den Erfolg ihres Landsmannes organisierten die Österreicher ein Match zwischen Ragger und Shakhriyar Mamedyarov (2015), das mit einem 3,5:2,5-Sieg des Titelverteidigers endete. Zur Freude der Fans wurde Markus bald der erste österreichische Schachspieler, der eine Wertungszahl von 2700 erreichte. Nicht minder beeindruckend waren seine Leistungen im Blitzschach, wo Ragger nicht nur gut punktete, sondern auch Vishy Anand und Fabiano Caruana schlug.
Beim Turnier in Wijk aan Zee (2017) nahm Ragger an einem Side Event teil und teilte sich vor der letzten Runde den ersten Platz mit Gawain Jones. Marcus‘ Partie endete mit einem Remis, und der Engländer lief Gefahr, gegen Lou Shanlay zu verlieren, kam aber wie durch ein Wunder davon. Die Sieger waren punktgleich, aber zum Leidwesen des Österreichers hatte Jones die besten Extrapunkte.
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