Ab Gründonnerstag schaut die Schachwelt nach Karlsruhe. Das GRENKE Chess Open startet in die 4. Auflage und mehr als 2000 Teilnehmer haben sich für das größte offene Turnier Europas im
Vorfeld angemeldet. Das ist ein neuer Rekord. Mehr als 300 Titelträger kämpfen im A-Open über neun Runden bis Ostermontag um einen Preisfonds von über 60.000 Euro. Allein auf den Sieger warten 20.000 Euro. Außerdem winkt die Qualifikation für die GRENKE Chess Classic im darauffolgenden Jahr.
Raum Mamedov (Aserbaidschan) ist mit einer Elo-Zahl von 2703 an Nr. 1 gesetzt, dicht gefolgt von Anton Korobov (Ukrain), Etienne Bacrot (Frankreich) und Gata Kamsky (USA). Ein spannender Spieler ist Alireza Firouzja. Der 15-jährige Iraner hat in den letzten Jahren riesige Fortschritte gemacht und besitzt schon eine Elo-Zahl von 2657 Punkten. Ihm wird eine große Zukunft vorausgesagt und ihm ist alles zuzutrauen in Karlsruhe. Aus deutscher Sicht darf man auf das Abschneiden der Nationalspieler Daniel Fridman, Matthias Blübaum oder Rasmus Svane gespannt sein.
Das Jahr 2019 hätte für Magnus Carlsen kaum besser beginnen können. Der Schachweltmeister präsentierte sich in Wijk aan Zee und insbesondere in Shamkir in Topform. Er gewann beide Turniere und liegt in der Live-Weltrangliste mit 2860 Punkten klar an Nr. 1. Er reist somit als klarer Favorit zu den GRENKE Chess Classic, wo er das erste Mal nach der WM 2018 in London wieder auf seinen härtesten Konkurrenten Fabiano Caruana treffen wird. Der amerikanische Großmeister gewann das Turnier 2018 und möchte seinen Titel verteidigen.
Außerdem sind mit Maxime Vachier-Lagrave und dem Ex-Weltmeister Viswanathan Anand zwei aktuelle Spieler der Top-Ten der Weltrangliste dabei. Das Feld komplettieren Levon Aronian, Peter Svidler, Arkadij Naiditsch, Francisco Vallejo Pons und die zwei deutschen Spieler Georg Meier sowie Vincent Keymer. Man darf insbesondere auf das Abschneiden des erst 14-jährigen Keymer gespannt sein, der sich durch den Sieg des GRENKE Chess Open 2018 für das Elite-Turnier qualifizierte.
Die GRENKE Chess Classic starten am Ostersamstag um 15 Uhr und finden parallel zum Open im Kongresszentrum Karlsruhe statt. Nach der fünften Runde ziehen die Großmeister nach Baden-Baden um und spielen ihre Partien der Runden sechs bis neun im Kulturhaus LA8.
Die Partien der GRENKE Chess Classic werden im Internet, erreichbar über die offizielle Webseite, von den Großmeistern Jan Gustafsson und Peter Leko in englischer Sprache live kommentiert. Vor Ort kommentiert Großmeister Klaus Bischoff die Kämpfe für die Zuschauer.
Zeitplan Open:
Eröffnung und 1. Runde: Donnerstag, 18. April 2019 ca. 18.30 Uhr
2. Runde: 19. April 2019 ab 9 Uhr
3. Runde: 19. April 2019 ab 15 Uhr
4. Runde: 20. April 2019 ab 9 Uhr
5. Runde: 20. April 2019 ab 15 Uhr
6. Runde: 21. April 2019 ab 9 Uhr
7. Runde: 21. April 2019 ab 15 Uhr
8. Runde: 22. April 2019 ab 9 Uhr
9. Runde: 22. April 2019 ab 15 Uhr
Zeitplan GRENKE Chess Classic 2019:
1. Runde: 20. April 15 Uhr (Schwarzwaldhalle Karlsruhe)
2. Runde: 21. April 15 Uhr (Schwarzwaldhalle Karlsruhe)
3. Runde: 22. April 15 Uhr (Schwarzwaldhalle Karlsruhe)
4. Runde: 23. April 15 Uhr (Schwarzwaldhalle Karlsruhe)
5. Runde: 24. April 15 Uhr (Schwarzwaldhalle Karlsruhe)
Ruhetag: 25. April
6. Runde: 26. April 15 Uhr (Kulturhaus LA8 Baden-Baden)
7. Runde: 27. April 15 Uhr (Kulturhaus LA8 Baden-Baden)
8. Runde: 28. April 15 Uhr (Kulturhaus LA8 Baden-Baden)
9. Runde: 29. April 15 Uhr (Kulturhaus LA8 Baden-Baden)
Liebe Freundinnenn und Freunde des Schachs,
nach der miesen Vorstellung bei der letzten Schach-Olympiade hätte man erwarten können, dass sich die deutschen Spitzenspielerinnen bei nächster Gelegenheit bemühen, diese Scharte wieder etwas auszuwetzen.
Eine Gelegenheit dazu besteht jetzt an der türkischen Südküste. Leider ist sie bisher nicht genutzt worden. Alle fünf deutschen Teilnehmerinnen spielen nicht auf ihrem gewohnten Niveau. Es wurden in den bisherigen 30 Partien zwar acht Siege erkämpft, dies aber gegen jeweils deutlich schlechte Gegnerinnen. Auch unter den bisher 12 Niederlagen sind einige gegen deutlich Schwächere dabei.
Es ist wie verhext:
Seit Jahren kommen die deutschen Spitzenspielerinnen bei Großeignissen nicht dahin, wohin sie eigentlich gehören. Elisabeth müht sich nun schon seit Jahren vergeblich, endlich ihre dritte GM-Norm zu schaffen. Melanie hat inzwischen zwar ihre drei IM-Normen in der Tasche, ist aber weit von der ELO-Marke 2400 entfernt, die sie erreichen muss, um IM zu werden. Auch Filiz müht sich seit Jahren vergeblich um ihre dritte WGM-Norm. Es ist zum Haare ausraufen…
Vielleicht wird es ja in der 2. Halbzeit in Antalya besser – schlechter kann es eigentlich nicht mehr werden…
Schöne Ostergrüße
Euer Henning Geibel