Dezember 1, 2024

† Marcus Hausmann

Diese Nachricht ist ein Schock für uns und dem gesamten Deutschen Blinden- und Sehebinderten-Schachbund (DBSB): Kurz nach seinem 55. Geburtstag hat uns Marcus Hausmann am 27. Dezember 2021 für immer verlassen. Aufgrund seiner Mukoviszidose-Erkrankung wurde ihm eine Lebenserwartung von acht Jahren prognostiziert. Aber er konnte der Statistik ein Schnippchen schlagen und auf ein ereignisreiches Leben zurückblicken.

Marcus Hausmann – Foto: Thorsten Mueller

Mit seiner Familie lebte er zunächst auf der Insel Amrum. Nach einer Lungentransplantation und dem Verlust beider Augen krempelte er sein Leben um. Er ließ sich trotz weiterer Einschränkungen wie seiner Schwerhörigkeit und der Diabetes nicht unterkriegen, wie er in einem Interview mit dem Deutschen Schachbund im Februar 2019 erläuterte. Nachdem er bereits als Sehender jahrzehntelang Schach spielte und auch als Schachlehrer tätig war, kam er am 5. November 2016 zum DBSB. Hier setzte er seine ganze Kraft u.a. als 2. Vorsitzender und Spielleiter im Vorstand ein. Privat fand er neues Glück, sodass er sich im Sommer 2021 entschieden hat, nicht mehr für ein Vorstandsamt kandidieren zu wollen. Das ließ ihn aber nicht davon abbringen, sich zusammen mit Axel Eichstädt dem Frauentraining innerhalb des DBSB zu widmen. Am ersten Turnier der Frauen, dass beide Trainer für 2022 in Knüllwald planen, kann er nun nicht mehr teilnehmen.

Auch als Spieler im DBSB setzte er sich immer stärker in Szene, sodass er folgerichtig in der DBSB-Mannschaft bei den Europameisterschaften der IBCA 2019 in Rumänien stand. Hier erwies er sich als zuverlässige und ehrliche Stütze der Mannschaft, der Teamgeist bewies und seine Meinung klar und offen vertrat.

Der Schachsport verliert mit ihm ein lebensbejahendes und hilfsbereites Mitglied, das unvergessen bleibt.

Der DBSB trauert mit seiner Familie und wünscht seiner Lebensgefährtin Claudia sowie seinen Töchtern und deren Angehörigen viel Kraft für die kommende Zeit.

Thorsten Mueller
DBSB-Vorsitzender