Liebe Schachfreundinnen und Schachfreunde,
in diesen Tagen neigt sich das Jahr 2021 dem Ende entgegen. Das vergangene Jahr hat wieder außerordentliche Anforderungen an uns alle gestellt, und das nicht nur in Bezug auf die Ausübung unseres geliebten Sports.
Ich möchte die Gelegenheit nutzen, um mich bei allen ehrenamtlichen Funktionsträgern ebenso zu bedanken wie bei unseren Mitarbeitern und ich denke, dass auch und gerade das gute Miteinander über die Grenzen der Haupt- und Ehrenamtlichkeit und der Gremienzugehörigkeit hinweg dafür gesorgt hat, dass wir verglichen mit anderen Sportarten einigermaßen gut durch den bisherigen Verlauf dieser Pandemie gekommen sind.
In diesem Jahr ist es uns und der Deutschen Schachjugend erneut gelungen, fast alle unsere Meisterschaften durchzuführen. Die Veranstaltungen unterlagen zum Teil gewissen Einschränkungen, Zuschauer waren in den meisten Fällen nicht zugelassen und die häufig notwendigen regelmäßigen Tests stellten eine Herausforderung für die Veranstalter dar. Die Teilnehmerzahlen sprechen allerdings eine deutliche Sprache: Das Interesse unserer Mitglieder am Turnierschach ist auch in diesen schwierigen Zeiten hoch und es wäre deshalb ausgesprochen wünschenswert, dass sich der Spielbetrieb wieder normalisiert.
Auf internationalem Parkett gab es etliche Erfolge, von denen ich einige aufzählen möchte, ohne dabei den Anspruch auf Vollständigkeit zu erheben: Lara Schulze wurde Europameisterin in der Altersklasse U20, Alexander Krastev wurde Europameister in der Altersklasse U16, Vincent Keymer belegte den fünften Platz beim FIDE Grand Swiss in Riga, Elisabeth Pähtz wurde dort im Frauenturnier Zweite, Vincent Keymer wurde Vize-Europameister in Reykjavik, die Frauenmannschaft belegte den fünften Platz bei der Team-EM in Catez, Alexander Donchenko wurde Vize-Europameister im Schnellschach in Katowice. Diese Ergebnisse geben zu den schönsten Hoffnungen Anlass, was die Turniere des nächsten Jahres angeht. Besonders erwähnenswert sind dabei die beiden Grand Prix Turniere in Berlin im Februar und im April, an denen mit Vincent Keymer auch ein deutscher Spieler teilnimmt. Wir dürfen aber auch sehr gespannt sein auf das Abschneiden unserer Mannschaften bei der Schach-Olympiade im Sommer.
Schach unterscheidet sich von anderen Sportarten dadurch, dass es fast ohne Anpassungen im Internet gespielt werden kann und dies hat uns auch im Jahr 2021 sehr geholfen. Die DSOL geht in ihre dritte Saison und auch die Internetmeisterschaft ist inzwischen fester Bestandteil unseres Turnierkalenders. Die Erfahrungen aus den Phasen ohne regulären Spiel- und Vereinsbetrieb haben außerdem gezeigt, dass man auch im Online-Bereich aktiv Mitglieder hinzugewinnen kann, die dann nach Wiedereröffnung der Spiellokale den Weg dorthin gefunden haben. Wir freuen uns über diese vielen Neulinge, die ihre ersten Schritte auf den 64 Feldern im Internet unternommen haben.
Mein besonderer Dank gilt deshalb allen ehrenamtlichen Mitarbeitern in allen Schachvereinen in Deutschland, die durch Ihren Einsatz dafür sorgen, dass unser schöner Sport in dieser schwierigen Zeit am Leben bleibt. Das ist eine herausragende Leistung, die man gar nicht hoch genug einschätzen kann.
Ich wünsche Ihnen angenehme Feiertage und einen guten und gesunden Start ins neue Jahr!
Ullrich Krause
Präsident des Deutschen Schachbundes
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