Diese Tage erleben wir einmal mehr, wie computerunterstütztes Schach bei Medien und Schachspielern ankommt. Die breite Masse der Schachspieler empfindet den aktuellen Kampf um die WM-Krone als Langweiler, da kaum etwas spektakuläres auf dem Brett passiert, zumal die Geschwindigkeit mit der die Züge zum Teil aufs Schachbrett gebracht werden, bei den Beobachtern den Eindruck vermittelt, dass vieles bereits von Computer-Hand betrachtet und somit nur vom Menschen übernommen wurde.
Wie schön war da noch die gute alte Zeit, als die Protagonisten am Brett ihre Ideen durch reine Überlegung ohne künstliche Intelligenz entwickeln mussten und auch konnten. Spasskis legendäre Hurrikan-Partie beim WM-Kampf 1969 gehört sicherlich auch hierzu. Gleiches gilt auch für die Botwinnik-Variante der slawischen Verteidigung, die seit jeher Spieler als auch Zuschauer fasziniert hat, sobald diese nur aufs Brett kam.
So auch beim Turnier 1981 in Moskau, welches seinerzeit souverän vom amtierenden Weltmeister Karpov mit 1,5 Punkten Vorsprung, vor dem punktgleichen Trio Polugajevsky, Kasparov und Smyslov, gewonnen wurde. In diesem Turnier präsentierte der mehrfache WM-Kandidat Lev Polugajevsky in seiner Partie gegen den philippinischen Großmeister Eugenio Torre die Vorzüge einer Stellung, bei der man aus rein positionellen Überlegungen einen Turm opfert, nur um den gegnerischen Turm vom Spiel auszuschließen.
Ich wünsche viel Spaß beim Studium der Partie!
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