Vielen Leuten war die erste Partie der Schach WM zu langweilig. Zu viel Rumgeschiebe. Zu wenig Action. Nun, für diese Leute rann die zweite Partie heute offene Türen ein. Carlsen eröffnete mit 1.d4 und die erste kleine Überraschung von Nepo: 2…e6, also kein Grünfeld-Indisch. Dort gilt Nepo als einer der größten Experten.
Dann Katalanisch, eine solide Wahl von Carlsen. Aber später, der Zug 8.Se5, ist alles andere als solide und zeigt mal wieder die giftige Vorbereitung von Carlsen. Nepo ist wie in der ersten Partie als erster aus dem Buch und befindet sich in keiner beneidenswerten Lage.
Was dann folgt, ist kaum in Worte zu fassen. Die Stellung ist komplex und schwierig zu spielen, beide Seiten machen viele Ungenauigkeiten und Fehler. Ich möchte gerne ein Thema aus der Partie herausgreifen: Starke Stützpunkte.
Schau Dir einmal diese Stellung an:
Beide Seiten haben unglaublich starke Springer tief in der gegnerischen Stellung. Der Springer auf d6 und der Springer auf d3. Warum sind diese Springer so stark? Sie werden von einem Bauern gestützt und können nicht von gegnerischen Bauern angegriffen werden.
Das zeichnet einen Stützpunkt aus und gerade Springer werden deutlich stärker, wenn sie solche zur Verfügung haben. Umso besser, wenn es sich dabei um zentrale und weit vorne platzierte Stützpunkte (wie hier) handelt, denn dann sind die Springer am lästigsten.
Von diesem Moment an nahm die Partie so richtig Fahrt auf. Hier meine ausführliche Video-Analyse:
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