Eigentlich sollte an dieser Stelle der Vorbericht auf die erste Doppelrunde der Frauenbundesliga am ersten Adventswochenende erscheinen, eigentlich ein idealer Termin für den Saisonstart, wo doch Schach aufgrund der zeitgleich beginnenden WM in Dubai mal wieder in aller Munde ist. Doch nur zwei Tage vor dem Start ist immer noch nicht klar, wo und ob eigentlich gespielt wird. Die Coronapandemie mit ihrem unverändert Deutschland-weitem Flickenteppich an Regelungen hat den Organisatoren einen gewaltigen Strich durch die Rechnung gemacht, dazu kommt, dass der DSB sich bisher um eine klare Definition des Status der Liga, die er ja gerne als „beste Liga der Welt“ bezeichnet, drückt (heißt: handelt es sich um eine Liga, die den Ausnahmeregelungen des Leistungs- und Profisports unterliegt oder um eine reine Amateurliga). Während es so aussieht, dass in Norderstedt wie geplant gespielt werden kann – dort treten Harksheide und Hamburg gegen Hemer und Lehrte an – sieht es an den anderen beiden vorgesehenen Spielorten anders aus.
Vor wenigen Tagen zog Spielleiter Roland Katz für den Spielort Leipzig die Notbremse und sagte die dort stattfindende Doppelrunde aufgrund der sächsischen Corona-Verordnung ab. Dem vorausgegangen war ein unerquicklicher, hochemotionaler und nicht immer ganz sachlicher E-Mail-Austausch zwischen Teilen der Teamleitungen der beteiligten Vereine hinsichtlich Sinns und Unsinns einer Austragung der Runde im sächsischen Corona-Hochinzidenzgebiet.
Eigentlich sollten in Leipzig die Gastgeber und Löberitz gegen Meister Bad Königshofen und Vizemeister Schwäbisch Hall antreten. Durch die kurzfristige Absage entsteht Schwäbisch Hall aufgrund von Stornokosten ein 4-stelliges Minus, das sich durchaus auf eine weitere Teilnahme an der Liga auswirken kann. Daher fehlt gerade bei den Verantwortlichen des SK Schwäbisch Hall das Verständnis für die Absage der Runde. Alle vorgesehenen Spielerinnen und Betreuer sind vollständig geimpft. Zudem hatte man angenommen, dass die Frauenbundesliga unter die Ausnahmeregelungen für den Profisport fällt, da der Deutsche Schachbund sogar vor einigen Wochen Akkreditierungen für Spielerinnen ausstellte, die eine Einreise ohne Quarantäne auch für Ungeimpfte (bzw. mit einem in Deutschland nicht zugelassenen Impfstoff Geimpfte) aus Hochrisikogebieten erlauben. Diese Ausnahmereglungen gibt es nur für den Profisport. Für die letzten drei Runden der vergangenen Saison Anfang September 2021 konnte eben mit solchen Ausnahmereglungen Meister Bad Königshofen bei einigen Spielerinnen die Quarantäne nach Einreise aus Risikogebieten umgehen, was überhaupt erst den Gewinn der Meisterschaft möglich machte.
Nun ist es plötzlich offenbar nicht mehr so, dass für die Frauenbundesliga diese Ausnahmereglungen für Leistungssportler und Profisportler gelten. Und weder die Ausrichter noch der Deutsche Schachbund haben sich um eine entsprechende Ausnahmereglung für den Spielort Leipzig bemüht, sondern man hat die Coronaverordnung gelesen und die Kämpfe direkt abgesagt. Schwäbisch Hall hatte sogar angeboten, die Ausrichtung kurzfristig selbst zu übernehmen, um eine komplette Absage zu verhindern, darauf wurde aber nicht eingegangen. In Württemberg wurde am 24.11.2021 entscheiden, die Saison regulär fortzusetzen, und in Hessen wurde erst letzte Woche das Heusenstammer Open mit über 300 Teilnehmer ohne Corona-Vorfälle erfolgreich durchgeführt.
Dementsprechend gibt der DSB hier kein besonders gutes Bild ab, insbesondere da nicht unbedingt zu erwarten ist, dass die Situation bei der nächsten Doppelrunde im Februar oder im kommenden Winter eine andere sein wird. Wann die abgesagten Spiele nachgeholt werden sollen und ob alle Vereine zu dem neuen Termin überhaupt in der Lage sind, eine Mannschaft zu stellen, steht völlig in den Sternen.
Schon vor Saisonbeginn gab es Protestandrohungen einzelner Vereine gegen die neuen Reisepartnerschaften, da aufgrund der Situation in Süddeutschland mit nur noch drei Vereinen (Deizisau, Baden-Baden, Schwäbisch Hall) eine Reisepartnerschaft zwischen den nur wenige Kilometer auseinanderliegenden Vereinen aus Bad Königshofen und Bad Kissingen (KissChess) nicht möglich war. Dies führte zu zusätzlichen Spannungen zwischen den Vereinen und zu Verzögerungen in der Saisonplanung.
Auch für den dritten Austragungsort der ersten Doppelrunde ist noch nicht klar, welche Begegnungen dort überhaupt stattfinden werden. In Deizisau sollen die SF Deizisau gemeinsam mit dem neuen Reisepartner Baden-Baden auf KissChess und Rodewisch treffen, doch aus Bad Kissingen hört man, dass man aufgrund von Corona lieber nicht antreten möchte. Planbarkeit sieht anders aus, besonders wo am selben Tag die entsprechenden Ligen von Oberliga bis Kreisliga regulär spielen.
Daher sieht es momentan danach aus, dass nur in Norderstedt regulär gespielt werden kann. Aufsteiger Hemer veröffentlichte auf dieser Seite kürzlich einen Bericht, wie sehr sie sich auf den erstmaligen Start in der Bundesliga freuen.
Wie es jetzt allerdings mit der Saison und der Liga weitergeht, steht mehr denn je in den Sternen, von einem regulären Saisonablauf kann schon jetzt nicht mehr gesprochen werden. Vielleicht wäre eine Komplettabsage oder ein Verschieben des Saisonstarts ins Frühjahr 2022 dem aktuell stattfindenden Eiertanz vorzuziehen gewesen.
Dabei ist die Liga sportlich attraktiver denn je. Da die vier Erstplatzierten der vergangenen Saison jeweils Reisepartner sind, werden sie erst beim für Ende Mai in Berlin geplanten Saisonfinale aufeinandertreffen. Gerade die Teams aus Bad Königshofen, Schwäbisch Hall und Baden-Baden sind wieder mit Weltklassespielerinnen gespickt. Damit wäre alles für ein extrem spannendes Saisonfinale angerichtet.
Außerdem bereichern attraktive Aufsteiger die Liga. Den Mannschaften aus Hemer, Löberitz und Bad Kissingen ist zuzutrauen, sich in der Liga zu etablieren. Bekannteste Spielerin bei Löberitz ist die ehemalige lettische Finanzministerin Dana Reizniece-Ozola, inzwischen Geschäftsführerin des Weltverbands Fide. Hemer und KissChess verstärkten sich jeweils mit einer jungen deutschen Nationalspielerin. Bei Hemer spielt in der kommenden Saison die U20-Europameisterin Lara Schulze und bei KissChess die U16-Weltmeisterin 2018 Annmarie Mütsch. Hier spielt auch die Spielerin mit der weitesten Anreise der Liga: Irine Kharisma Sukandar kommt aus Indonesien. Und Mannschaften wie Rodewisch und Hamburg sind nach wie vor immer für eine Überraschung gegen die Spitzenteams gut.
Hier der Link zur Liga-Seite mit dem aktuell noch gültigem Terminplan.
Chaos(?) in der Frauen-Bundesliga
Festzuhalten ist, dass die Wettkämpfe an einem von drei Spielorten wegen des in Sachsen angeordneten Verbots von Veranstaltungen, unter das auch die Schachwettkämpfe fallen, nicht stattfinden konnten und verschoben werden müssen. Wer dies als „Chaos” zu bezeichnen meint, verschiebt die Maßstäbe und gehört zu jener Fraktion, die aus jedem Schneefall schon ein „Schnee-Chaos” macht, um bei einem jahreszeitgemäßen Vergleich zu bleiben. Dass aus dem Ausfall eines(1) Wettkampfes zwingend die Absage sämtlicher Wettkämpfe der Runde folgen soll, wird als Forderung ohne nähere Erläuterung in den Raum gestellt. Wer anders denkt, muss sich „weltfremd” schimpfen lassen.
Dass dem DSB wieder einmal die Schuld zugeschoben wird, ist man gewohnt. Was eine Definition des Profisports und eine verbandsinterne Abgrenzung der Berufsschachspieler von den Amateuren hier nützen soll, wird ebrnfalls nicht näher erklärt. Solche Rechtsbegriffe werden in verschiedenen Rechtsebenen und Rechtsgebieten immer am Sinn der jeweiligen Regelung und damit höchst unterschiedlich interpretiert. Im Fußball gibt es die Unterscheidung in Profi- und Amateurligen schon länger; die Europäische Union hat das für ihre Zielsetzung (Anwendung der Wettbewerbsregeln auf Sportler) ganz anders gesehen. Regeln über Gesundheitsschutz und Hygiene dienen wiederum anderen Zwecken. Da ist meist die Sicht des zuständigen Beamten in der für den jeweiligen Spielort zuständigen Kreisbehörde wichtig, der sich vermutlich wiederum bei seiner Bezirksregierung oder sogleich beim zuständigen Landesministerium rückversichert.
Zur Frage, ob aktuell (Stand per 28.11.2021) alle Wettkämpfe besser abgesagt werden sollen oder stattfinden sollen, solange die Infektionsschutzregeln des Bundes und der Länder die Ausübung von Sport zulassen, sind die Meinungen durchaus geteilt. Schaut man sich den Ergebnisdienst der 1. und der 2. Frauen-Bundesliga an, so stellt man fest: In der FBL ist, soweit Spielen zulässig war, eine Mannschaft nicht angetreten, in den drei Staffeln der 2. FBL ebenfalls eine Mannschaft. Alle anderen Wettkämpfe haben stattgefunden, wobei es stellenweise unbesetzte Bretter gab. Solange gespielt und gereist werden darf, ist der DSB zuerst einmal in der Pflicht, die Wettkämpfe gemäß der Turnierordnung durchzuführen. Diese Entscheidung mag man für falsch halten. Die Vertreter dieser legitimen Ansicht in derart übler Weise zu beleidigen, wie es der Vorsitzende des Kiss Chess e.V. in übler Weise an anderer Stelle meint tun zu müssen, sollte noch zu Konsequenzen durch das DSB-Präsidium führen.
Liebe Schachfreundinnen
Liebe Schachfreunde
Nach dem Schwäbisch Hall nun gemeint hat, diese private Diskussion in die Öffentlichkeit bringen zu müssen, werden wir gezwungen diese Anschuldigungen zu kommentieren.
Vor ab, ich Mannschaftsführer Schachclub Bad Königshofen bin ebenfalls nicht erfreut über die Umsetzung und Kommunikation von Deutschen Schachbund bezüglich der 1. und 2. Runde. Es ist auch zu vermerken, das Schwäbisch Hall lediglich Anschuldigungen gegen Bad Königshofen oder den Deutschen Schachbund erhebt. Obwohl von den 4 Teams, die in Leipzig die 1 und 2 Runde gespielt hätten, drei Teams für eine Absage aus pandemiebedingten Gründen waren. Lediglich
Schwäbisch Hall bestand auf die Durchführung. Dabei kam mir in der Diskussion das Gefühl auf, das die Ängste vor einer gefährlichen Pandemiesituation von Schwäbisch Hall aus reinem Eigeninteresse ignoriert wurde. Als Hauptgrund wurde, der in den Artikel erwähnte, finanzielle Verlust genannt.
Ich kann die Verwirrung von Schwäbisch Hall bezüglich des Profistatus der Liga nicht verstehen.
Die Sächsische Corona-Notfall-Verordnung regelt ganz klar was als Profisport anerkannt wird. In § 13 Absatz 1 und 2 wird genau aufgelistet, was als Profisportlerinnen anerkannt ist. Dabei werden unter anderem Leistungssportlerinnen, lizenzierte Profisportlerinnen sowie Berufssportlerinnen akzeptiert. Wie Schwäbisch Hall passend und richtig geschrieben hat, besitzen ausschließlich 3 Mannschaften Spielerinnen, die unter diese Definition fallen. Diese Teams wären Schwäbisch Hall, Baden Baden und Bad Königshofen. Wobei nur zwei Spielerinnen von Bad Königshofen als Profis betitelt werden können. Demnach sind 9 Mannschaften, die ausschließlich mit „Nicht Profi Spielerinnen“ spielen deutlich in der Überzahl. Demnach ist die Liga auch eine Amateurliga und von der Absage betroffen. Die Damen, die einen alltäglichen Beruf nachgehen, verdienen mit dieser Tätigkeit nicht Ihren Lebensunterhalt, wonach es als Freizeitsport gilt. Aus diesem Grund ist die Definierung der Liga „beste Liga der Welt“ vollkommen unabhängig von der rechtlichen Lage und ist viel mehr nur ein verzweifelter Versuch von Schwäbisch Hall mehr Drama zu erzeugen und zu polarisieren, um vom
eigentlichen Thema Corona-Pandemie abzulenken. Wie könnte der Deutsche Schachbund sich für eine Ausnahmeregelung stark machen, wenn die Gesetzeslage eindeutig dem widerspricht. In diesem Fall kann der Deutsche Schachbund und seine Funktionäre nichts für die Situation. Es hätte aber eine bessere Kommunikation stattfinden können, um Unklarheiten unter den Vereinen zu klären. Vielleicht wäre dann diese Stellungnahme nicht notwendig gewesen. Demnach ist das Argument widerlegt, und das darauf basierende Unwohl von Schwäbisch Hall völlig unbegründet.
Die Anschuldigung von Mario Meinel, dass Bad Königshofen ein G2 Problem habe und aus diesen Gründen etwas vorschieben, ist eine bodenlose Unterstellung und muss hier aufs schärfste verurteilt werden. Dies ist eine weiter absichtliche aggressive und polarisierende Formulierung, die ausschließlich gegen Bad Königshofen gerichtet ist. Zu keinen Zeitpunkt haben wir ein Problem mit den 2 G Regeln und alle unsere Spielerinnen können die 2 G Regel erfüllen. Das Problem ist nicht die 2 G Regel, sondern die Allgemeine Corona Lage in Deutschland. Dieses Argument der allgemeinen Gefährdung möchte Schwäbisch Hall auf Grund von Geldverlusten nicht annehmen. Diese allgemeine Gefährdung versuchen wir zu verhindern. Deswegen kam es zu der hitzigen Debatte. Deswegen vertrete ich den Standpunkt, dass die Absage der unnötigen Veranstaltungen und eine Kontaktvermeidung die beste Möglichkeit ist, um Chance einen Spielbetrieb im Februar
zu ermöglichen (wobei dies unwahrscheinlich ist). Diese 4. Welle kann nur mit Kontaktvermeidung gebrochen werden. Zudem schützt die Impfung nur begrenzt vor einer Ansteckung. Der Schutz der Impfung liegt in den einfacheren Krankheitsverläufen. Aus diesem Grund ist es aus unserer Sicht unverantwortlich eine Veranstaltung in einem Hochrisikogebiet durchzuführen, bei denen 24 Spielerinnen aus ganz Europa in Flugzeugen, Bahnen und Autos an einen Ort gebracht
werden müssen. Während der Anreise kommen die Spielerinnen mit vielen Menschen aus ganz Deutschland und Europa in Kontakt und können so möglicherweise das Virus weiterverbreiten. Außerdem müssen sie dann für ca. 6 Stunden in einen geschlossenen Raum an zwei Tagen eine Partie Schach spielen. Die Gefahr, dass sich Spielerinnen und Beteiligte anstecken ist unsere Meinung zu groß und das Risiko für die Freizeitsportlerinnen zum Schutz der Familie nicht tragbar. Aus diesem Grund kann ich die Argumentation von Schwäbisch Hall nicht nachvollziehen. Auch wenn alle Beteiligten sich an ein Hygienekonzept halten, ist der beste Schutz vor dem Virus, wenn die Veranstaltung nicht stattfinden. Da Mario Meinel, den E-mailverkehr öffentlich machen möchte, kann diese Argumentation gerne nachgelesen werden.
Die Unterstellung – wir hätten mit Ausnahmereglungen unsere Spielerinnen um Quarantäne gebracht – ist komplett falsch. Wir hatten lediglich eine Spielerin, die ein neues Visum benötigte und dann 10 Tage vor dem Wettkampf nach Deutschland eingereist ist. Die anschließende Aussage „was überhaupt erst den Gewinn der Meisterschaft möglich machte“, hat erstens mit der aktuellen Saison nichts zu tun und gehört hier gar nicht her. Wir hatten nur die Möglichkeit Deutscher
Meister zu werden, weil wir an Brett 5 eine Spielerin ans Brett bekommen haben, welche ohne das Visum nicht hätte spielen können?!? Macht keinen Sinn, denn wir haben mit einer nominell deutlich schwächeren Mannschaft gegen Schwäbisch Hall unentschieden gespielt. Die Mannschaft von Schwäbisch Hall hatten an allen 6 Brettern deutlich elostärkere Spielerin. Uns jetzt den fairen Sieg der Meisterschaft schlecht reden zu wollen, hat an dieser Stelle absolut nichts verloren und wird aufs Deutlichste verurteilt!
Ich möchte nochmal auf das Statement von Mario Meinel in den Kommentaren eingehen. In welcher er auf den privaten E-mailverkehr zwischen uns eingeht. Sehr gerne kann Mario Meinel diese veröffentlichen.
Keine Ahnung, ob dies als Drohung gedacht war? Aber was hat diese private Angelegenheit in der Öffentlichkeit zu suchen?
Warum wird hier so explizit auf die Angelegenheiten vom Schachclub Bad Königshofen eingegangen und nicht auf die Situation in der gesamten Liga? Nur weil die Diskussion hitzig war, würde ich ihr keineswegs die Sachlichkeit absprechen.
Die Sachlichkeit des Gespräches ist erst mit diesem Bericht abhandengekommen.
Zum Schluss gehe ich auf die Reisepartnerschaft ein. Die Diskussion über die Reisepartnerschaft wurde aus der Sicht von Schwäbisch Hall lediglich vor der Bekanntgabe der Spielpaarungen geführt. Eine aktive Reiseplanung konnte bis dahin gar nicht durchgeführt werden. Daher sehe ich hier keinen Nachteil für Schwäbisch Hall. Das wir einen offiziellen Protest gegen die Reisepaarung eingelegt haben, scheint bei Schwäbisch Hall und der Rest der Liga nicht angekommen zu sein.
Demnach hatten wir Probleme mit der Saisonplanung, da wir nicht wussten, wohin wir reisen. Das Schwäbisch Hall unwissentlich richtig geplant hat, war in diesem Fall zu ihrem Glück. Trotzdem hätten wir unabhängig vom Ergebnis des Protestes eine Mannschaft mit 6 Spielerinnen mit 2 G Vorlagen am Brett gehabt – unabhängig vom Spielort. Wohl gemerkt wurde das Ergebnis vom Bundesturniergericht erst am 25.11.2021 bekannt gegeben. Technisch gesehen hätte eine aktive
Planung gar nicht stattfinden können, da ungewiss war, wie die Reisepartnerpaare final aussehen. Zu diesen Punkt muss ich nochmal die schlechte Kommunikation vom Deutschen Schachbund erwähnen. Im Zuge des Protestes und der Spielsituation an den Spielorten wurde keine Kommunikation mit den Mannschaften geführt. Zu keinem Zeitpunkt wurde eine Gruppe gebildet, in der alle Mannschaften über die aktuelle Lage informiert wurden. Zudem wurde keine Grundlage für einen harmonischen Austausch geschaffen.
Nach dem wir unsere Standpunkte und Ausgangssituationen erklärt haben, kann ich die Anschuldigungen, Aussagen und die vertretenen Meinungen von Schwäbisch Hall nicht nachvollziehen.
Wir bitten um Richtigstellung der unrechtmäßigen Anschuldigungen von seitens Schwäbisch Hall in diesem Bericht.
Mit freundlichen Grüßen
Maximilian Müller
Mannschaftsführer SC 1957 Bad Königshofen e.V.
Guten Tag Familie Müller
Ich finde es als Ehre und als Ritterschlag das Ihr mich hier massiv angreift! Ich habe während meiner schweren
Krebserkrankung kämpfen gelernt! Da ich Risiko-Patient bin, ist mir mehr als Euch Bewußt was Corona bedeutet !
Die Meisterschaft wird am Brett entschieden und nicht am Schreibtisch. Also Ball flach halten.
Schönes Wochenende aus dem schönen Schwäbisch Hall.
Nach diesem Chaos ist es eigentlich Unmöglich noch Sponsoren für das Frauenschach zu finden.
Wenn manche Teams ein G2 Problem haben und andere Gründe vorschieben ist das nicht die Sache
der Frauenbundesliga. Wir in unserem Team, haben größtes Vertrauen in den Impfstoff. Alle unsere Spieler
sind geimpft. Bad Königshofen hat sich völlig Unglaubwürdig gemacht, mit seinen E-Mails! Kann man Alles
nachlesen.
Gefrustet
Mario Meinel
2.Vorsitzender SK SHA
Es ist vollkommen abwegig in der derzeitigen Situation in Deutschland an Amateur-Schachveranstaltungen zu denken. Niemand will Schlagzeilen lesen wie: „Tödliches Schachspiel!“
Die Frauenbundesliga ist eine deutsche Veranstaltung und keine württembergische. Wenn in Sachsen die Veranstaltungen abgesagt werden, dann gilt das für alle.
Den weltfremden Funktionären beim DSB und einigen Gelbfüßlern fehlt jeglicher Realitätsbezug.
Und wenn der einsame Herr Meinel größtes Vertrauen den Impfstoff Sputnik hat, dann hat er den zuständigen Deutschen Behörden einiges voraus…
Vielleicht ist es aber auch nur Schachblindheit.
Guten Tag Herr Dr. Hans-Joachim Hofstetter
Ich kenne Sie nicht und Sie mich nicht! Zur Info: Auch in Georgien gibt es Pfizer Biontech !
Ihr Tonfall hier ist nicht gerade von Feinheit geprägt!
Viele Grüße aus dem schönen Schwäbisch Hall
Liebe Schachfreundinnen,
Liebe Schachfreunde,
Bad Königshofen hat kein 2G Problem. Das ist schlichtweg Verleumdung und unwahr.
Unser Team für das Wochende stand fest mit:
Osmak, Melamed, Schneider, Savina, Babiy und Schöne
alle 2x geimpft und nicht mit Sputnik. 4 dieser Spielerinnen haben auch schon das Saisonfinale gespielt. Savina und Belenkaya wohnen seit vielen Jahren in Frankreich, die beiden Ukrainierinnen (Osmak und Babiy) hatten Flüge gebucht, die wir leider nicht ersetzt bekommen (zusammen 250 Euro). Wer in dieser Zeit Flüge und Hotels ohne Rücktrittsmöglichkeiten bucht, ist für Versicherung oder Verlust selbst zuständig und kann nicht andere dafür verantwortlich machen.
Wer möchte kann gern unsere Tickets sehen!
Weiterhin sind im obigen Bericht schlichtweg Fehler und Falschinformationen. Wir haben nicht für mehrere Spielerinnen die Quarantäne umgangen beim Saisonabschluss. Einzig Alexandra Obolentseva hat ein Visum beantragt durch das Schreiben vom DSB (und darum hatte ich es auch bei SF Poetke angefordert). Sie war 10 Tage vor Spielbeginn in Deutschland. Es ist richtig, dass Obolentseva nicht in Quarantäne gemusst hätte, sie war es aber. Alle anderen Spielerinnen, die zum Saisonfinale spielten, leben in der EU oder der Ukraine.
Unser Problem beim Saisonfinale waren nicht die Impfungen oder Quarantäne, sondern die abgelaufenen Visa.
Und Meister sind wir geworden, weil unser Team einfach an diesem Wochenende top motiviert und vorbereitet war und als Mannschaft zusammen gehalten hat und nicht weil wir irgenwelche Ausnahmeregelungen geschaffen oder ausgenutzt haben. Ob die Bemerkung
„Für die letzten drei Runden der vergangenen Saison Anfang September 2021 konnte eben mit solchen Ausnahmereglungen Meister Bad Königshofen bei einigen Spielerinnen die Quarantäne nach Einreise aus Risikogebieten umgehen, was überhaupt erst den Gewinn der Meisterschaft möglich machte.“
(obwohl Schwäbisch Hall mehr als 150 Elo im Schnitt besser war) die eines fairen Verlierers ist, darf jeder selbst für sich entscheiden. Wie in meinem Bericht auf dieser Seite nachzulesen, hatte ich mich (gedanklich) schon damit abgefunden, dass das der letzte Abend mit Pokal war. Doch unser Team war da anderer Meinung. Nachzulesen hier auf Schach-Ticker.
In Unterfranken/Bayern ist von der C-Klasse bis zur Oberliga kein Wettkampfbetrieb.
Die FBL fällt definitv unter Amateursport, auch wenn hier Leistungssport betrieben wird. Aber von den rechtlichen Grundlagen für Profisport ist diese Liga noch sehr weit entfernt.
Ansonsten fehlt mir in dem Beitrag das Thema Gesundheit und Fürsorge für die Mitglieder einer Mannschaft und Vereins.
Dieses haben eigentlich alle beteiligten Vereine an der Doppelrunde in Leipzig vorgebracht außer Schwäbisch Hall.
Und dass die Pärchenbildung nur auf Grund der Tatsache entstanden ist, dass wenn es zur zentralen Endrunde kommt , alle voraussichtlichen Meisterschaftsmatches dort auch stattfinden, ist kein Geheimnis sondern das hat mir SF Katz und SF Poetke in Telefonaten vor der Veröffentlichung der Spielpläne bestätigt. Dass wir dagegen Protest eingelegt haben ist legitim und nicht verwerflich, besonders weil uns durch das „Nichtpärchen“ Königshofen/Kissingen ca. 2500 bis 3000 Euro an Mehrkosten entstehen, da wir dadurch einmal mehr komplett auswärts ein Wochenende übernachten müssen, was bei dem Pärchen sonst nicht nötig gewesen wäre, da wir nach KG nur 25 Minuten fahren. Also auch nicht länger, als wenn wir in Nürtingen im Hotel übernachten und zum Spielort nach Deizisau fahren, nur dass wir bei mir zu Hause keine Übernachtungs- und Verpflegungskosten haben. Außerdem hätten KÖN und KG die einzelrunde sicher vorgespielt ohne teure Übernachtungskosten in Berlin. Warum das zu Spannungen geführt haben soll, weiß ich nicht, da mit Schwäbisch Hall diesbezüglich kein einziger Emailverkehr stattgefunden hat. Wir hatten in den vergangenen Jahren Reisepartner wie: Bayern München (280 km) , Hofheim (210 km), Karlsruhe (260 km) , Rodewisch (200 km) und nie die Nahe liegenden wie z.b. Erfurt (100 km) . Warum sollten denn nicht mal eine Mannschaft einen Reisepartner mit 300 km bekommen, dafür dass wir einmal in 14 Jahren Bundesliga einen Reisepartner unter der 200 km Marke bekommen, wenn es doch diesmal möglich wäre. Ja, Tatsache unser nähster Reisepartner war Friedberg mit 170 km.
Und nur, damit man die vermeintlichen Endspiele am Saisonende hat, wird auf die Finanzen der Vereine keine Rücksicht genommen. Durch das Pärchen KÖN/KG würde keinem anderen Reisepartner Mehrkosten beii der Übernachtung anfallen. Einzig Schwäbisch Hall und Rodewisch hätten, wenn es zur Einzelrunde kommt eine Fahrt von 300 km. Dass diese Planung mit den vermeintlichen Endspielen nicht funktioniert hatte , hatte man deutlich bei der letzten zentralen Endrunde in Berlin gesehen, denn bei den 8 Runden vorher, darf man auch keinen unterschätzen… Und plötzlich wurde dann in Berlin nichts aus den spannenden Endspielen der Top-Vereine.
Mit freundlichen Grüßen
Jürgen Müller
1. Vorsitzender SC 1957 Bad Königshofen e.V.