Der WM-Kampf Lasker vs. Capablanca sollte ursprünglich im Jahre 1920 stattfinden. Angedacht war, die Partien in den Niederlanden und in Kuba auszutragen. Da der niederländische Verband jedoch seinen Teil des Preisgeldes nicht hinterlegen konnte, wurde das Match im Sommer des Jahres 1920 wieder abgesagt. Dies hatte zur Folge, dass Lasker darüber nachdachte, den Titel kampflos abzugeben, was möglicher Weise von Kalkül begleitet wurde, dass sich doch noch Sponsoren finden lassen, da es eigentlich nicht hinnehmbar ist, dass ein Weltmeister und damit der beste Spieler der Welt seinen Titel kampflos abgibt.
Letztendlich fand sich mit dem Schachklub von Havanna doch noch ein Veranstalter, der zudem das zuvor angedachte Preisgeld von 16.000 Dollar noch auf 20.000 aufstockte. Lasker nahm das Angebot an, obwohl es ihm schwerfiel, im subtropischen Havanna zu spielen, da die klimatischen Bedingungen auch in Anbetracht des Alters der Kontrahenten klar für Capablanca als möglichen neuen Weltmeister sprachen.
Der Kampf ging nur über 14. Partien, anstelle der 24. geplanten. Lasker gab am Ende erschöpft nach der 14. Partie auf und beurteilte den Wettkampf als echter Sportsmann unter anderem wie folgt: “Obwohl mir dieser Wettkampf mehr Schwierigkeiten bereitete als jeder andere, war er für mich schachlich dennoch ein Genuss. Das Spiel Capablancas stellte mir echte Aufgaben. Seine Partien sind klar, logisch und kraftvoll. In ihnen gibt es nichts undurchsichtiges, gekünsteltes oder aufgepfropftes. Capablanca ist kein Liebhaber verworrener Situationen oder waghalsiger Abenteuer.“
Aus diesem Wettkampf zeige ich Ihnen heute die elfte Partie.
Ich wünsche viel Spaß beim Studium der Partie.
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