Vincent Keymer und Elisabeth Pähtz haben sich beim FIDE Grand Swiss und Women`s Grand Swiss in Riga sensationell den fünften und zweiten Platz erkämpft. Damit qualifizieren sich beide für die jeweiligen FIDE Grand Prix im nächsten Jahr, bei welchen die Teilnehmer:innen der WM-Kandidatenturniere ermittelt werden. Sieger im offenen Turnier ist der erst 18-jährige Franzose Alireza Firouzja vor Fabiano Caruana und Grigoriy Oparin. Bei den Frauen triumphiert die Chinesin Tingjie Lei vor Pähtz und ihrer Landsfrau Jiner Zhu.
GM-Titel für Pähtz
Deutschlands beste Schachspielerin Elisabeth Pähtz erreichte neben der Grand-Prix-Qualifikation einen weiteren Meilenstein in ihrer Schachkarriere: Eine Turnierleistung von 2601 bedeutet die dritte und finale Großmeister-Norm. Damit ist sie weltweit die 40. Frau und erste aus Deutschland, die den Großmeistertitel tragen darf. In der Live-Weltrangliste der Frauen klettert sie auf Platz 14 und weist erstmals seit über drei Jahren wieder ein (Live-)Elorating von über 2500 auf.
Keymer auf dem Weg in die Weltspitze
Deutschlands Ausnahmetalent Vincent Keymer ist endgültig in der erweiterten Weltspitze angekommen. Waren bei seiner EM-Silbermedaille in Reykjavik vor zwei Monaten noch Zweifel aufgrund fehlender Weltklassegegner angebracht, hat Vincent in Riga mit Siegen gegen Jeffery Xiong (2700), David Navara (2691) und Kirill Alekseenko (2710) und einer Turnierperformance von 2777 eindrucksvoll seine Spielstärke bewiesen. Mit knapp 17 Jahren ist er nun erstmals die deutsche Nummer eins in der Live-Weltrangliste und gleichzeitig der jüngste Spieler, dem dies bisher gelang. Mit 2661 Elo und Platz 82 ist er weltweit außerdem der jüngste Spieler in den Top-100. Besonders gespannt können wir auf den FIDE Grand Prix 2022 sein: Als Lokalmatador wird Vincent die deutschen Farben bei der Turnierserie vertreten, die ab Februar nächsten Jahres in Berlin startet.
Für die restlichen deutschen Teilnehmer Matthias Blübaum, Alexander Donchenko und Dmitrij Kollars stehen am Ende Platz 61,71 und 73 zu Buche. Auch wenn ihnen zum Schluss ein wenig die Puste ausging, haben sie uns gerade in der ersten Turnierhälfte mit tollem Schach begeistert (wir berichteten) und gezeigt, was sie können!
Ab dem 12. November werden wir alle bis auf Dmitrij Kollars bei den Team-Europameisterschaften im slowenischen Terme Čatež wiedersehen. Elisabeth Pähtz wird die Frauen-Nationalmannschaft anführen und Vincent Keymer sein Debüt im A-Nationalteam geben.
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