Aron Nimzowitsch wurde in Riga in einer Familie eines erfolgreichen Kaufmanns geboren. Das Schachspiel wurde ihm von seinem Vater, einem starken Amateur, beigebracht. Das Talent des jungen Spielers für Kombinationen wurde sehr schnell deutlich. Später erklärte Aron Nimzowitsch seine Kombinationsgabe mit seiner kindlichen Gewohnheit, die Seiten des Talmuds zu entziffern.
Nimzowitsch beschloss, während seines Studiums an der Universität Berlin Schachprofi zu werden. Er ging nach Deutschland, um Philosophie zu studieren, verbrachte aber die meiste Zeit im Schachcafé „Kaiserhof“. Nachdem er 1905 bei einem Turnier in Barmen ein Missgeschick erlitten hatte, begann Nimzowitsch, seinen Stil zu überdenken und die Probleme der Schachstrategie zu studieren. Besondere Aufmerksamkeit widmete er der Kunst der Positionierung von Meistern. Nur ein Jahr später, bei einem Turnier in München, belegte Nimzowitsch den ersten Platz (8,5 von 10 Punkten) mit 2 Punkten Vorsprung vor dem Silbermedaillengewinner Spielmann. Dieser Sieg brachte ihm den Titel des Meisters ein. Eine weitere Goldmedaille bei einem internationalen Turnier gewann er jedoch erst 17 Jahre später, 1923 in Kopenhagen.
Als größter Erfolg Nimzowitschs gilt sein Sieg beim Turnier in Karlsbad 1929, an dem alle stärksten Schachspieler der damaligen Zeit teilnahmen. Er war ein starker Großmeister, gehörte „zur Elite“, wie man heute sagen würde, aber Nimzowitschs Hauptbeitrag zur Entwicklung des Schachs waren seine Bücher und Ideen.
Im Jahr 1925 wurde die Schachwelt durch zwei Werke inspiriert: „Die Blockade“ und „Mein System“. Sie wurden schnell von Emanuel Lasker aufgegriffen: „Nimzowitsch ist ein mutiger Pionier, der selbstbewusst neue, originelle Wege durch die Trümmer der schachlichen Möglichkeiten schafft.“ Auch Alexander Aljechin schätzte Nimzowitsch und seine Ideen, die in der Folge auch bei anderen führenden Großmeistern Anerkennung fanden. Nimzowitschs Vermächtnis wurde vom 9. Weltmeister, Tigran Petrosian, mit besonderer Ehrfurcht behandelt.
Aron Nimzowitsch hat der Schachtheorie einen deutlichen Stempel aufgedrückt. Eines der populärsten Werke unserer Zeit trägt seinen Namen.
Nach dem Ende des Ersten Weltkriegs ließ sich Aron Nimzowitsch in Dänemark nieder und erhielt die dänische Staatsbürgerschaft. Dort verbrachte er die letzten 15 Jahre seines Lebens. Aron Isajewitsch Nimzowitsch starb am 16. März 1935 an einer Lungenentzündung.
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