Nach seinem heutigen Sieg gegen David Navara in der 9. Runde des FIDE Grand Swiss in Riga und dem Sprung auf Weltranglistenplatz 94 ist Vincent Keymer erstmals die deutsche Nummer eins in der Live-Weltrangliste im Schach. Mit 16 Jahren, 11 Monaten und 21 Tagen ist er gleichzeitig der jüngste Spieler, dem dies bisher gelang. Er löst damit den bisherigen Rekordhalter Arkadij Naiditsch ab, der im Oktober 2005 im Alter von 19 Jahren und 11 Monaten Nummer eins wurde.
Der Präsident des Deutschen Schachbundes Ullrich Krause ist sehr zufrieden mit der Entwicklung des Ausnahmetalents: „Dass Vincent mit 16 Jahren bereits die Deutsche Nummer eins ist, zeigt, auf welch gutem Weg er sich befindet. Umso mehr freue ich mich, dass er ab dem 12. November sein Debut in der A-Nationalmannschaft bei der Team-EM in Slowenien geben wird und bin gespannt auf das Abschneiden des deutschen Teams!“
Für den Saulheimer Keymer ist der Sprung an die deutsche Spitze ein weiterer Schritt in einer rasanten Entwicklung: 2018 gewann er mit 13 Jahren das GRENKE Chess Open in Karlsruhe, 2019 konnte ihn Weltmeister Magnus Carlsen im GRENKE Chess Classic erst nach 7-stündigem Kampf niederringen. Im gleichen Jahr wurde er mit 14 Jahren Deutschlands jüngster Großmeister. Im September dieses Jahres holte er sensationell die Silbermedaille bei der Europameisterschaft in Reykjavik. Nun ist er erstmals Deutschlands bester Schachspieler nach internationaler Elo-Wertung.
Über das Grand Swiss:
Das FIDE chess.com Grand Swiss in Riga ist Teil des Qualifikationszyklus für die Schach-Weltmeisterschaft, bei dem der Herausforderer des Weltmeisters für das Jahr 2022 ermittelt wird. Mit einem Elo-Durchschnitt von 2639 ist es das stärkste Turnier im Schweizer System des Jahres. Im offenen Turnier geht es für die 108 Spieler:innen in 11 Runden um zwei Qualifikationsplätze für das WM-Kandidatenturnier sowie sechs Qualifikationsplätze für den FIDE Grand Prix 2022 in Berlin. Mit 5½ Punkten aus 9 Partien ist Keymer noch im Rennen um die begehrten Qualifikationsplätze.
Foto:
FIDE/Mark Livshitz
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