Beim FIDE chess.com Grand Swiss und Women`s Grand Swiss in Riga treffen aktuell einige der besten Spielerinnen und Spieler der Welt in elf Runden Schweizer System aufeinander. Auch Deutschland ist mit einer Delegation aus vier Spielern und einer Spielerin vertreten. Im offenen Turnier winken zwei Plätze für das WM-Kandidatenturnier sowie sechs Plätze für den Grand Prix im nächsten Jahr, bei den Frauen sind es ein und vier Plätze, die zu vergeben sind. Nach sechs hart umkämpften Runden steht heute der wohlverdiente Ruhetag auf dem Programm. Zeit für uns, aus deutscher Sicht auf die erste Turnierhälfte zurückzublicken:
Grand Swiss
Im offenen Turnier haben sich fünf Spieler mit 4,5 Punkten an die Spitze gesetzt: Die beiden französischen Supergroßmeister Alireza Firouzja und Maxime Vachier-Lagrave sowie Evgeniy Najer, Krishnan Sasikiran und Alexei Shirov. Jeweils nur einen Punkt Rückstand haben die deutschen Männer Alexander Donchenko, Matthias Blübaum, Vincent Keymer und Dmitrij Kollars, womit sie auf dem geteilten 21. bis 50. Platz liegen. Donchenko und Keymer mussten noch keine einzige Niederlage hinnehmen, und das bei einem mit Weltklassespielern gespickten Teilnehmerfeld. Donchenko hatte dabei von allen Deutschen die vermutlich schwersten Aufgaben zu lösen, schaffte dies aber ein ums andere Mal mit Bravour: Der Lohn sind Remis gegen die 2700er Vachier-Lagrave, Dubov, Esipenko und Aronian. Blübaum und Kollars konnten ihre beiden Niederlagen durch Siege wieder ausgleichen. Besonders beeindruckend waren Kollars Schwarzsiege gegen den ehemaligen Vize-Weltmeister Boris Gelfand in Runde eins und gegen den amtierenden Europameister Anton Demchenko in Runde fünf. Vincent Keymer gelang in der zweiten Runde sogar das Kunststück, sein amerikanisches Pendant, Ausnahmetalent und 2700er Jeffery Xiong zu besiegen. Das Turnier zeigt, wie dicht es an der deutschen Spitze zugeht: Wer aus dem Trio Donchenko, Blübaum und Keymer hinterher als neue deutsche Nummer eins feststehen wird, ist völlig offen.
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