Juli 27, 2024

Text: Andreas Jagodzinsky

Drei von fünf Runden sind bei den Deutschen Frauenmannschaftsmeisterschaften in Braunfels bislang gespielt. Und zum Zeitpunkt dieses Berichts (kurz) vor dem Ende der dritten Runde steht fest, dass NRW die Tabellenführung übernommen hat.

Doch die Reise nach Hessen stand unter keinem guten Stern.

Sturmtief Ignaz hatte zunächst den Fernverkehr der Deutschen Bahn in NRW lahmgelegt. Neben Winter, Frühling und Sommer ist der Herbst für die Bahn ein ebenso gefürchteter Gegner wie es die Spielerinnen der NRW-Auswahl für die neun anderen Auswahlmannschaften sein wollte. Aber Lisa- Marie Möller (BS Paderborn) kam nicht aus Köln weg.

Da Kathrin Sewald (SG Porz) ebenfalls nicht kommen konnte, war klar, dass nur sieben Spielerinnen in Runde eins an die Bretter gehen würden.

Carmen Voicu-Jagodzinsky machte sich mit ihren Mannschaftskolleginnen Luminita Cosma und Alessia Ciolacu vom Bundesligaaufsteiger aus Hemer auf den Weg mit dem Auto, obwohl der Sturm ihr einige Sorgen bereitete.

Und nach gut 30 Minuten kam der Anruf, dass es nicht mehr weitergeht. Allerdings war nicht der Sturm verantwortlich, sondern das Auto war liegengeblieben. Auf der A45 kurz hinter dem AK Hagen musste dann sowohl auf den Abschleppwagen als auch auf eine Fahrgelegenheit nach Braunfels gewartet werden. Eine Reise von Hemer nach Braunfels und zurück war nicht geplant, aber nun unvermeidbar.

Mittlerweile hatten auch andere Mannschaften Probleme an die Turnierleitung berichtet, so dass der Rundenbeginn auf 16.00 Uhr verschoben worden war.

Um eine Minute vor 16.00 Uhr erreichten die Spielerinnen den Spielsaal.

Dort warteten bereits Anna Dergatschowa (SK Holsterhausen), Marina Limbourg (SV Mülheim Nord), Linda Becker (SV Hemer) und Yaroslava Sereda (SG Solingen).

Mit 0-1 im Rückstand verlief der Kampf zunächst nicht gut gegen die Spielgemeinschaft „Saarland-Seeblick“. Anna Dergatschowa verlor. Marina Limbourg gewann, aber die drei Spitzenbretter taten sich schwer. Irgendwann war jedoch der Widerstand gebrochen, so dass am Ende ein hart erkämpfter 4,5-3,5 Sieg verbucht werden konnte.

Am nächsten Morgen kamen die Gegnerinnen aus Niedersachsen. Hier gelang ein relativ ungefährdeter Sieg mit 5,5-2,5, ehe es am Nachmittag gegen die punktgleichen Hessinnen wieder an die Bretter ging. Und endlich hatten alle vier Titelträgerinnen an den Spitzenbrettern ihre Form gefunden und sorgten für eine beruhigende 4-0 Führung.

Allerdings war noch ein wenig Zittern angesagt, weil an den anderen Brettern noch einige Turbulenzen herrschten. Yaroslava Sereda vergab ihren fast schon gewinnversprechenden Vorteil und stand plötzlich auf Verlust.

Da Marina Limbourg schon eine ganze Zeit am Rande des Abgrunds balancierte, durfte man sich nicht zu sicher sein.

Doch zum Glück ging alles gut aus.

Mit dem Remis von Linda Becker war das Match vorzeitig entschieden.

Bis auf Yaroslava Sereda standen die anderen NRW-Spielerinnen auch besser.

Die vierte Runde gibt es am Samstag um 09.30 Uhr hier: https://chess24.com/de/watch/live-tournaments/german-womens-state-team-championship-2021/3/1/8

Ergebnisse findet man hier: http://chess-results.com/tnr586032.aspx?lan=0&turdet=YES

Stand nach der 4. Runde

Rang Team 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 Runde BP MP
1
Nordrhein Westfalen
  5 4 21½ 8
2
Hessen
  6 4 21½ 6
3
Sachsen
  4 17 6
4
Bayern 1
3   5 7 4 4 19 5
5
Niedersachsen
3   6 4 19 4
6
Württemberg
2   6 4 17 4
7
Rheinland Pfalz
2 2   4 13 4
8
SG Saarland_Seeblick
1   4 14½ 2
9
Schleswig Holstein
  4 13 2
10
Bayern2
4   4 10½ 1

Partien

Quelle: NRW-Seite