(von Gerhard Dyballa, Meschede)
Mirko Eichstaedt wurde Deutscher Meister 2021 des Deutschen Blinden- und Sehbehinderten-Schachbundes (DBSB)
Die diesjährige 38. Deutsche Einzelmeisterschaft des Deutschen Blinden- und Sehbehinderten-Schachbundes (DBSB) fand im „AURA“ Hotel in Timmendorfer Strand vom 03.10. bis 09.10.2021 statt. Acht blinde und sehbehinderte Schachspieler des DBSB trafen im siebenrundigen Turnier aufeinander. Trotz der geringen Teilnehmerzahl war die Meisterschaft sehr stark besetzt. CM Mirko Eichstaedt, CM Frank Schellmann, Olaf Dobierzin und Dieter Riegler vertraten Deutschland bei sehr vielen internationalen Meisterschaften.
Das Turnier hatten Eichstaedt und Schellmann dominiert, die mit sehr guten 5,5 Punkten, mit 4 Siegen und 3 Unentschieden die Ziellinie erreichten. Die Sonneborn – Berger Wertung musste über den Titel entscheiden. Hier hatte Eichstaedt ein dreiviertel (0.75) Punkt mehr und wurde Deutscher Meister 2021 des DBSB.
Mirko Eichstaedt startete mit 3 Siegen, spielte aber überraschend in der 4. Runde mit Peter Ellinger ein Unentschieden. Nachdem er in der 5. Runde seine Partie gewonnen hatte, gab er sich mit Punkteteilungen in den Partien gegen Frank Schellmann und Gerhard Dyballa zufrieden.
Frank Schellmann gewann seine ersten zwei Partien, teilte sich mit Dobierzin in der 3. Runde und mit Riegler in der Vierten den Punkt. Danach gewann er wieder. In der vorletzten Runde spielte Schellmann mit Schwarz gegen den mit einem halben Punkt führenden Eichstaedt und erkämpfe ein Remis. In der letzten Runde gewann er eine schöne Partie gegen das neue Mitglied des DBSB Uwe Hahnewald.
Olaf Dobierzin erkämpfte gegen Schellmann und Riegler je einen halben Punkt und gewann in der 4. Runde gegen Gerhard Dyballa ein Doppelturmendspiel mit einem Mehrbauern. Dobierzin belegte am Ende verdient den 3. Rang mit 4 Punkten. Der 70-jährige Routinier spielte jede Partie kompromisslos und lange.
Gerhard Dyballa erreichte mit 3,5 Punkten den 4. Platz in der Endrangliste des Turniers. Er legte eine Achterbahn hin. Dyballa stand nach 4 Runden mit nur einem Punkt auf den vorletzten Rang. Danach besiegte er in der 5. Runde Riegler und in der vorletzten Partie Ellinger. In der letzten Runde teilte er sich mit dem Sieger des Turnier Eichstaedt den Punkt.
Auf den 5. Platz kam der Altmeister Dieter Riegler vor dem punktgleichen Matthias Steinhart. Beide erspielten 3 Punkte. Riegler und Steinhart waren auch in der Sonneborn – Berger Wertung gleich. Über den besseren Tabellenplatz von Riegler entschied die Sonneborn-Berger-Wertung variabel. Die besten zwei sowie die drei schlechtesten Gegnerwertungen werden in dieser Wertung gestrichen und nur die zwei übriggebliebenen Partien werden gewertet.
In der 6. Runde spielte Riegler gegen Steinhart eine wilde Partie. Er opferte in der Eröffnung eine Figur und stand nach nur 12 Zügen auf Gewinn. Ein falscher Königszug verdarb aber die Gewinnstellung und Riegler verlor die Partie.
Der letzte der Setzliste Matthias Steinhart spielte ein sehr gutes Turnier. Er verlor zwar seine ersten Partien gegen Eichstaedt und Schellmann, gewann aber in der darauf folgenden Partie gegen Dyballa. In der 4 Runde teilte er den Punkt mit Hahnewald. Steinhart verlor in der nächsten Runde gegen Dobierzin, dann gewann er die von mir schon geschilderte Schlacht gegen Riegler. Er schloss das Turnier mit einem Remis gegen Ellinger ab und war mit seiner erbrachten Leistung sehr zufrieden.
Peter Ellinger kam mit 2 Punkten auf den 7. Rang. Er spielte einige interessante Partien und war sehr froh über den gewonnenen halben Punkt gegen Eichstadt. Uwe Hahnewald verlor in den ersten zwei Runden gegen die spielstärkeren Riegler und Dyballa. In der 3 Runde gab er krankheitsbedingt kampflos einen Punkt gegen Ellinger ab. Seit der 4. Runde spielte er immer besser und gewann überzeugend in der 6. Runde gegen Dobierzin. Im Endspiel konnte der gegnerische Läufer seine freien Randbauern nicht aufhalten.
Am Abend der letzten Runde fand die Siegerehrung der drei Besten statt. Sie erhielten vom Schiedsrichter des Turniers Heinz-Werner Szudra je eine Urkunde, eine Medaille und erspielten einen Geldpreis.
Heinz-Werner Szudra verzichtete sogar auf die Leitung eines Turniers in Hamburg zugunsten dieser Meisterschaft des DBSB. Er war immer hilfsbereit und ging
auf die Wünsche der blinden und sehbehinderten Teilnehmer ein.
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