Großmeister Rai Tischbierek ist der Stolz des Leipziger Schachs. Sein Vater holte den kleinen Rai im Alter von 5 Jahren in die Schachabteilung, und der talentierte Schachspieler begann bald, die Ehre des Schachklubs zu verteidigen. Tischbierek gewann klar die ostdeutsche U-14-Meisterschaft, und 1979 erreichte der 16-Jährige das ostdeutsche Seniorenfinale, wo er den 4. Platz belegte und Wolfgang Ullmann, den ewigen Spitzenreiter der DDR, überraschte. Ebenfalls 1979 gab der berühmte sowjetische Großmeister Vladimir Bagirov den besten Schachspielern in Leipzig eine Uhrensitzung. Tischbierek schaffte souverän ein Unentschieden und wurde von dem Stargast gelobt.
1982 wurde Tischbierek internationaler Meister und begann, um die DDR-Meisterschaft zu kämpfen – 1984 wurde er Zweiter in der nationalen Meisterschaft, nur einen halben Punkt hinter Reiner Knaak. Rai gewinnt das Astalos Memorial und dann ein großes Turnier in Rostock (1984) – nicht nur Knaak, sondern auch die sowjetischen Giganten Vitaly Tseshkovsky und Valery Chekhov werden abgehängt.
1987 gewann Rai Tischbierek endlich die lang ersehnte Meistertrophäe, indem er Thomas Paehtz und Hans Grundberg um zusätzliche Punkte schlug. Der in Leipzig geborene Spieler gewann 1990 erneut die DDR-Meisterschaft.
Nach seinem Schulabschluss studierte Rai Tischbierek Geologie, arbeitete aber keinen einzigen Tag in seinem Beruf. 1989 zog er nach Berlin, wo er Chefredakteur der Zeitschrift Schach wurde, die dank Tischbierek und Meister Dirk Poldauf zu einer der populärsten Zeitschriften in Europa wurde. Nach dem Sieg beim Kopenhagener Turnier 1990 verlieh der FIDE-Kongress Rai den Titel eines Großmeisters.
Als Mitglied der Mannschaften von Stadthagen und Empora in Berlin wurde er Mannschaftsmeister und Medaillengewinner bei den deutschen Mannschaftsmeisterschaften und spielte auch im Eurocup. Rai Tischbierek hat nur einmal an der Schacholympiade teilgenommen, 1990 für die DDR, aber er hat über die Nationenturniere zwischen 1927 und 1992 geschrieben. Rai Tischbierek hat auch ein Buch über das Superturnier 1994 in München geschrieben.
Trotz seiner hohen Arbeitsbelastung als Journalist, Publizist und Trainer nimmt Tischbierek noch regelmäßig an Wettkämpfen teil und gewann mit der deutschen Nationalmannschaft die Silbermedaille bei der Weltmeisterschaft der Senioren.
Für seine langjährige harte Arbeit wurde er von der deutschen Regierung mit einer Verdiensturkunde ausgezeichnet.
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