Von Jana Schneider
Vor knapp zwei Wochen, am 5. September, habe ich ein persönliches Ziel erreicht, das ich schon seit mehreren Jahren anstrebe. Ich habe meine dritte und damit letzte erforderliche Norm für den Titel „Weibliche Großmeisterin“ (Woman Grandmaster, kurz WGM) erzielt. Schon lange arbeite ich darauf hin, aber dass es jetzt wirklich so weit ist, kann ich selbst noch nicht ganz begreifen. Ich habe alle Hürden zum höchsten Frauentitel des Weltschachverbands FIDE genommen. Großmeisterin nennen, darf ich mich aber erst nach Beantragung des Titels durch den Deutschen Schachbund und Bewilligung des Antrags beim nächsten Kongress der FIDE.
Was bedeuten die Normen?
Für die internationalen und Großmeistertitel der FIDE braucht man neben einer bestimmten Wertungszahl, jeweils drei Normen. Diese erspielt man normalerweise mit den entsprechenden Leistungen bei internationalen Turnieren.
Im Falle des Titels WGM sind die Voraussetzungen für eine Norm:
- Performance von mindestens 2400
- Mindestens 9 Runden (in Ausnahmefällen 8)
- Mindestens 3 GegnerInnen mit dem Titel WGM oder höher (IM, GM)
- Mindestens 4 GegnerInnen mit Titel (in manchen Fällen 5)
- Mindestens 3 GegnerInnen aus anderen Nationen (dabei mindestens 2 verschiedene Nationen, bei Turnieren im Ausland nochmal komplizierter)
Das ist bei allen Titel generell so, nur die Performance und die nötigen Titelträger werden angepasst. Dabei gibt es aber eine Menge Ausnahmen und Sonderregeln, durch die ich auch selbst nicht komplett durchblicke. Auf der Website der FIDE findet man Rechentabellen, mit denen man anhand der Wertungszahlen der GegnerInnen ausrechnen kann, ob und für welche Norm die erzielten Punkte reichen.
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