Juli 16, 2024

Person des Tages: GM Friedrich Sämisch

Sein größter Erfolg in seiner Karriere war der dritte Platz beim größten Turnier in Baden-Baden (1925), das Aljechin gewann. Auch Sämisch hatte einige siegreiche Turniere, allerdings nicht so repräsentative. So gewann er beispielsweise in Wien (1921), Spa (1926), Dortmund und Brünn (1928) und Swinemünde (1930). Im Jahr 1922 besiegte er Rieti mit 3,5:2,5.

Als Spieler der deutschen Mannschaft nahm Sämisch an der Weltschacholympiade 1930 teil. Sämisch spielte wunderschön, in einem kombinatorischen Stil, und wurde oft mit Preisen für „Schönheit“ ausgezeichnet. In einer einzigen Partie war er für jeden gefährlich, selbst für den besten Schachspieler. Ihm gelang sogar ein Sieg gegen Capablanca.

Sämisch ist als herausragender Theoretiker in die Schachgeschichte eingegangen. Das Zemish-System in der Altindischen Verteidigung ist eine der populärsten Eröffnungen und wurde von praktisch allen herausragenden Großmeistern des letzten Jahrhunderts verwendet. Das System hat bis heute nichts von seiner Aktualität eingebüßt, ebenso wie das System Sämisch in der Nimzowitsch-Verteidigung.

Friedrich Sämisch lebte ein langes Leben und überlebte zwei Weltkriege. Fast bis zum Schluss spielte er Schach – berühmt wurde er in Linköping (1969), als dem älteren Großmeister in allen 13 Partien die Zeit ausging. Sämisch starb im August 1975 in West-Berlin.

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