Vincent Keymer hat sich mit glanzvollen Leistungen von der Niederlage in Runde drei erholt und nach acht Runden in die Spitze der Europameisterschaft gespielt. Gestern besiegte der 16-jährige Deutsche mit Schwarz den früheren 2700er David Navara (Tschechien) mit einer schönen Königsjagd über das halbe Brett. Ganz fehlerlos blieben dabei beide Spieler nicht, doch gab es bei knapper Bedenkzeit bei jedem Zug auch viel zu rechnen. Nicht nur Navara stand mit einem Bein am Abgrund, auch Keymer musste höllisch aufpassen, nicht in ein Matt zu laufen. Die Bewertung schwankte zwischen +6 für Keymer und +-0. Zum Glück fand der routinierte Tscheche die rettenden Varianten nicht und Keymer bekam immer wieder Chancen, den Gewinn zu verwirklichen. Was ihm letztendlich auch gelang.
Von den weiteren deutschen Spielern fallen besonders auch die Leistungen von Niclas Huschenbeth, Spartak Grigorian, Svenja Butenandt und Martin Wecker auf. Alle liegen teils deutlich im Elo-Plus.
Spartak Grigorian ließ nach seinem Pflichtsieg im innerdeutschen Duell gegen Martin Wecker in Runde vier, gleich zwei starke Großmeister über sich stolpern. Thai Dan Van Nguyen (Tschechien) und Hjorvar Steinn Gretarsson (Island) zählen mit rund 2600 Elo zu den besten Schachspielern ihres Landes. Der Isländer ist sogar die Nummer eins in seinem Land.
Martin Wecker ist nach seinem Husarenritt in den ersten beiden Runden (Sieg gegen Marin Bosiocic, 2600 – und Remis gegen Sasa Martinovic, 2548) inzwischen wieder „bodenständig“ geworden und macht nur noch „normale“ Punkte. Was immerhin mit 18 Elo-Plus belohnt wird, dem besten deutschen Wert.
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