Dezember 1, 2024

Im halben Dutzend an den ersten Brettern

Als studierter Logistiker kennt sich Spartak Grigorian damit aus, Dinge zur rechten Zeit an den rechten Ort zu befördern. Als Kapitän einer Schachmannschaft ist er folglich die perfekte Besetzung. Wer diesen Job jemals gemacht hat, der weiß, dass es gar nicht so einfach ist, Schachspieler, kampfeslustig-ausgeschlafene zumal, dergestalt zu koordinieren. Grigorian, neuer Kapitän der Bundesligamannschaft des SV Werder, ist also der richtige Mann am richtigen Platz.

Sich selbst hat Spartak Grigorian jetzt nach Reykjavik zur Europameisterschaft befördert. Es offenbart sich, dass auch das der richtige Platz für ihn ist, noch dazu offenbart sich ein Weg, wie der 23-Jährige sich demnächst in der Bundesliga die Aufgabe erleichtern kann: Ein Brett kann er ganz einfach mit sich selbst besetzen, denn da gehört er hin.

Im gewiss nicht schwachen Bremer Kader gibt es nicht viele Leute, die Grigorian nachmachen könnten, wie er in die EM gestartet ist. Seinem Sieg über GM Thai Dai Van Nguyen (Elo 2588) ließ er gestern einen Sieg über GM Hjorvar Steinn Gretarsson (Elo 2603) folgen.

Mit 4,5/6 liegt IM Grigorian prächtig im Rennen, auf World-Cup- und GM-Norm-Kurs gleichermaßem, gleichauf mit den Schachfreunden Nisipeanu und Donchenko. Am heutigen Mittwoch wartet GM Mustafa Yilmaz (Elo 2630). Die Partien um 17 Uhr, hier geht es zur Liveübertragung.

Generell wird sich heute an der Zahl der schwarz-rot-goldenen Flaggen an den Spitzenbrettern ablesen lassen, dass das gestern eine sehr ordentliche Runde war. Im halben Dutzend sitzen ab 17 Uhr die Repräsentanten Deutschlands an den ersten elf Brettern, am elften Brett sind sie sogar unter sich. Matthias Blübaum führt die weißen Steine gegen Niclas Huschenbeth, und Letzterer wird darauf bedacht sein, dass sich dieses Debakel aus der Kader-Challenge nicht wiederholt:

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