Nicht einmal 20 Prozent der Europameisterschaft sind gespielt – einerseits. Andererseits haben die Schachfreunde Blübaum, Svane, Fridman, Keymer und Huschenbeth schon die halbe Miete eingefahren. Nach zwei Siegen zum Auftakt steht dieses Quintett bei “plus zwei”. Wenn am Ende abgerechnet wird, dann wird “plus vier” voraussichtlich reichen, um einen der 23 Qualifikationsplätze zum World Cup zu belegen. Und die Häfte von vier ist bekanntlich zwei.
Verabschieden wir uns ganz schnell von derart krumm-kühnen Rechnungen und stellen fest, dass jetzt die dicken Brocken kommen. Am heutigen Samstag geht es ab 17 Uhr mit der dritten Runde der EM weiter (zur Liveübetragung), und die hält manche Bewährungsprobe für die Großmeister aus Dschörmenie bereit. (Die kompletten Paarungen der deutschen Spieler am Ende dieses Beitrags.)
Vincent Keymer etwa führt am zweiten Brett die weißen Steine gegen den russischen GM Alexei Sarana, der lange als eines der großen Versprechen des russischen Schachs galt, aber dieses Versprechen nie vollständig eingelöst hat. Allerdings ist Sarana erst 21, da sollte immer noch Luft nach oben sein. Mit Sicherheit lässt sich prognostizieren, dass Vincent nicht wieder nach 17 Zügen auf Gewinn stehen wird, wie ihm das in der zweiten Runde gelungen war:
Rasmus Svane bekommt Gelegenheit, für seinen Nationalmannschafts- und einstigen Prinzenkollegen Matthias Blübaum Revanche zu nehmen. Unlängst im World Cup war Blübaum ebenso überraschend wie sang- und klanglos am 100 Elo schwächeren Serben Velimir Ivic gescheitert, eine Match-Niederlage, die sich bald relativierte, weil Ivic in der Folge da weitermachte, wo er gegen Blübaum aufgehört hatte. Heute bekommt es Svane mit dem 18-jährigen Newcomer zu tun, beide stehen bei 2/2.
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