Für die nächsten acht Tage befindet sich das Sauerland Stern Hotel in Willingen im Schachmodus: Die Deutschen Jugend-Einzelmeisterschaften haben begonnen und uns erwartet eine Woche voller Schach, Spaß und Spannung.
Die Deutschen Jugend-Einzelmeisterschaften sind nicht „irgendein“ Turnier – und wer zum ersten Mal bei einer DEM dabei ist, bemerkte das spätestens bei der Eröffnungsveranstaltung. Im großen Spielsaal kamen viele hundert Gäste zusammen und warteten gespannt auf den Beginn der Veranstaltung. Dazu kamen noch etwa 200 Zuschauer im Internet, die den Livestream via Twitch oder YouTube verfolgten.
Die Moderation übernahm ein bekanntes Duo: Der frühere DSJ-Geschäftsführer Jörg Schulz und der frühere DSJ-Finanzreferent Rafael Müdder begrüßten die Gäste und versorgten diese erst einmal mit den wichtigsten Infos zur Veranstaltung:
Auch in diesem Jahr gibt es wieder eine Meisterschaftszeitung, die „Magische Woche“. Sie wird jeden Morgen beim Frühstück ausliegen und zudem im Internet verfügbar sein. Ein weiteres Highlight ist ChessyTV, die Liveübertragung der Partien auf Twitch, wo IM Christof Sielecki ab heute morgen durch die Partien führen wird. GM Vincent Keymer, der sich aktuell auf Island in Quarantäne befindet, hat sich bereits als Gast im Stream angekündigt.
Für die Anwesenden Betreuenden und Mitreisenden gibt es in diesem Jahr wieder einen Dabei-Cup. Nähere Infos dazu gibt es bei Malte Ibs am Infostand.
Einen Dank richteten die Moderatoren an den Förderverein Jugendschach, der auch in diesem Jahr wieder zahlreiche Kinder und Jugendliche finanziell unsterstützt und ihnen so die Teilnahme an einer Deutschen Meisterschaft ermöglicht. Damit dies auch in Zukunft noch so passieren kann, freut sich die DSJ über alle, die sich entscheiden, Mitglied im Förderverein zu werden. Auch hierzu sind weitere Informationen am Info-Point erhältlich.
Ausführlich vorgestellt wurden auch das ganze Team der DSJ, die in diesem Jahr mit über 40 Helfern vertreten sind.
Auch Hoteldirektor Peer Höhle begrüßte die Gäste und freute sich, dass die Deutsche Schachjugend in diesem Jahr bereits zum zweiten Mal zu Gast ist.
Im Turniersaal sind auch in diesem Jahr wieder keine Zuschauer erlaubt. Damit trotzdem alle erfahren, was innerhalb des Spielsaals geschieht, werden alle Partien live ins Internet übertragen (ohne Verzögerung).
Üblicherweise werden bei der DEM auch die Spieler:innen des (Vor-)Jahres gekürt. In diesem Jahr findet die Nominierungsphase nun während der DEM statt, alle Anwesenden können (begründete) Nominierungen einreichen. Die Ehrung findet dann bei der Deutschen Ländermeisterschaft im Oktober statt.
Nun wurde es feierlich, denn es war Zeit für den Einmarsch der Landesschachjugenden. Jede Schachjugend wurde dabei von einem/einer Fahnenträger:in vertreten, die ihre Landesfahne von hinten durch die Halle trugen und vor der Bühne positionierten.
Nach dem Einmarsch kamen noch zwei Ehrungen an die Reihe. Anlässlich des 50-jährigen Jubiläums der Deutschen Schachjugend im vergangenen Jahr vergibt die DSJ 50 Jubiläums-Chessys. Die meisten Preisträger wurden durch die Landesschachjugenden nominiert, aber auch die DSJ vergibt einige wenige Ehrungen.
Die Deutsche Schachjugend bedankt sich auf diese Weise bei Gustaf Mossakowski, dessen Chessy-Zeichnungen seit vielen Jahren die Arbeit der DSJ begleiten und der schon lange im Bereich Website/Öffentlichkeitsarbeit für die DSJ aktiv ist. Der zweite Geehrte ist Rainer Niermann, der vor kurzem zum DSJ-Finanzreferenten ernannt wurde und in den letzten Jahren entscheidend dazu beigetragen hat, die DSJ in einen e.V. umzugründen.
Im Anschluss betrat der im Mai neugewählte Vorsitzende Niklas Rickmann die Bühne und sprach letztlich die entscheidenden Worte: „Die DEM ist eröffnet.“
Alle Ergebnisse, Fotos und Berichte sind auf der offiziellen Seite der Meisterschaften zu finden.
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[mks_accordion_item title=“Sommer-DEM 2021 – wieder (fast) alle gemeinsam“]
Nach einer für viele langen Abstinenz vom Schachbrett haben sich einige unserer Teilnehmer:innen bereits wieder über Landesmeisterschaften qualifizieren können, andere wurden noch durch ihre Landesschachjugend nominiert. Nun aber freuen wir uns, mit mehr als 300 Teilnehmer:innen wieder alle Altersklassen in einer Woche zur Deutschen Meisterschaft zu begrüßen.
Immer noch im Zeichen der Pandemie und so leider ohne die großen offenen Turniere, die immer gerne von jungen Talenten und ehemaligen Teilnehmern der DEM genutzt werden.
Nun wollen wir kurz die Favorit:innen und Geheimtipps aller Altersklassen vorstellen. Wie so oft werden uns hier auch aufgrund der Pandemie und der langen Spielpause von euch mit größeren Unsicherheiten anfreunden müssen, da ja euere Wertungszahlen teilweise eingerostet sein könnten bzw. wir euer Trainingspensum auch nicht beobachtet haben.
U10w
Hier geht Paula Czäczine (Chemnitzer SC Aufbau 95) als Favoritin ins Rennen, die bereits im Vorjahr als Achte wertvolle Erfahrung sammeln konnte. Als engste Verfolgerinnen nach Startrangliste werden Ailin Rafikova (SK 1947 Sandhausen) und Yiyi Xiao (SC Weisse Dame Berlin) mit um den Meistertitel kämpfen, gewiss werden uns aber auch einige Überraschungen erwarten.
U10
Hier ist Alexis Buchinger (SF Neuberg) nach einem dritten Platz im letzten Jahr nun von Setzlistenplatz 1 das Feld anführen. Aber auch Alfred Nemitz (USV Potsdam), Constantin Stichter (SG Traunstein/Traunreut) und Gustaf Polzin (USV Halle) gehören hier sicher zu den heißen Anwärtern auf die Medaillen. Schaut rein und fiebert mit den jüngsten mit!
U12w
In der U12w tritt Alissa Wartenberg (Hamburger SK) zur Titelverteidigung an. Nach einem überraschenden Sieg im letzten Jahr wird sie nun von einem Quintett mit der U10 Meisterin des Vorjahres, Lisa Sickmann (Lübecker SV), Veronika Lorenz (TSG Oberschöneweide), Riyanna Müller (SC Landskrone) sowie Ela Pröttel (SV Sterkrade-Nord) herausgefordert werden.
U12
In einer engen Spitzengruppe sind Finn Helms (SV Werder Bremen), Hussain Besou (LSV Turm Lippstadt, U10 Titelverteidiger und noch U10!), Sebastian Marcel Haubold (SV Einheit Staßfurt) sowie Laertes Neuhoff (SG Leipzig) nur durch wenige DWZ Punkte getrennt. Alle Vier wie auch ihre engsten Verfolger sind bereits alte Hasen bei der DEM, sodass der Teesatz ein spannendes Turnier erwarten lässt.
U14w
Hier führt Charis Peglau (Schachzentrum Seeblick) aus dem „jüngeren“ Jahrgang 2008 das Teilnehmerfeld an, gefolgt von zwei Lokalrivalinnen – Titelverteidigerin Saskia Pohle (Schachzwerge Magdeburg) und Anastasia Voigt (USV Halle). Aber auch die folgenden 5 Spielerinnen liegen nur um ein Jota zurück nach DWZ, sodass wir hier ein spannendes Rennen erwarten – wir wünschen allen Nervenstärke und die nötige Ruhe für so ein spannendes Feld.
U14
Hier stehen zwei Süddeutsche an der Spitze des Feldes – Leonardo Costa (SK München Südost) – 5ter des Vorjahres und Marius Deuer (SC Weiße Dame Ulm) werden sich einiger Verfolger erwehren müssen, insbesondere den beiden Hessen Bennet Hagner (Frankfurter TV) und Diyor Bakiev (Wiesbadener SV), der letztes Jahr schon Vizemeister wurde.
U16w
Auch hier gibt es keine klare Favoritin: Rebecca Doll (OSG Baden Baden) wird gewiss von Kristin Dietz (USV Halle), Elina Heutling (Schachzwerge Magdeburg) und Mirjam Peglau (Schachzentrum Seeblick) im Rennen um die Treppchenplätze verfolgt werden. Somit wagen wir hier auch keine klare Prognose, die Wochenform wird – wie üblich?! – über die Deutsche Meisterschaft entscheiden, selbstredend ist auch eine mehr oder weniger große Überraschung aus dem dicht beieinander liegenden Feld vorstellbar.
U16
Hier führen zwei Fidemeister die Setzliste an: Richard Bethke (SF Neuberg) und Collin Collbow (SV Werder Bremen) an . Neben diesem Duell werden aber auch Jan Pubantz (HSK Lister Turm) und David Musiolik (SV Worms 1878) gewiss aufs Treppchen schielen. Einige starke Spieler des jüngeren Jahrgangs auf den weiteren Setzlistenplätzen aber vielleicht auch.
U18w
Hier in den ältesten Altersklassen heißt es Abschied nehmen von der DEM – Melanie Müdder (SG Solingen) startet von der Spitze, ihr eng auf den Fersen sind Dora Peglau (Schachzentrum Seeblick), Ngoc Han Julia Bui (SV Dresden-Leuben) und Jana Bardorz (TSV 1869 Rottendorf). Trotz einer kleinen Lücke im Feld werden aber auch hier die 4 es nicht unter sich ausspielen können, sondern sich auch einigen Ausreißversuchen aus dem Peloton erwehren werden dürfen.
U18
Verfolgt von zahllosen Fidemeistern führt der titellose, aber sicher auf FM Niveau spielende Nikolas Wachinger (SV Werder Bremen) die Startrangliste an. Neben Tobias Kölle (TSV Schönaich) und Marius Fromm (Greifswalder SV) werden sicher auch der U16 Meister des Vorjahres, Alexander Suvorov (SG Porz) sowie Oliver Stork (SV Oberursel) als Vorjahresmeister in das Titelrennen einsteigen wollen. Eine Prognose ist in diesem Feld ohne klaren Favoriten quasi unmöglich, also halten wir uns zurück und freuen uns auf ein spannendes Turnier.
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