Keine vier Wochen ist es her, da haben wir an dieser Stelle festgestellt, unsere Jungs seien “kollektiv im Aufwind“. Der eine dominierte ein Open in Spanien, der andere die französische Liga, der nächste den nationalen Mannschaftspokal.
Tja. Kaum war besagter Beitrag erschienen, drehte sich der Wind, und es ging für die Herren Nisipeanu, Blübaum und Donchenko bergab. Wir wollen das nur feststellen und gar nicht im Detail betrachten, wie es Liviu Dieter Nisipeanu in Pardubice und Matthias Blübaum beim Masters ergangen ist.
Speziell Alexander Donchenko kann dem geneigten Beobachter (um den Begriff “Fan” zu vermeiden) leidtun. Das instruktive, strategisch fundierte, kontrolliert-offensive Schach der Extraklasse ist noch da, allein, die Ergebnisse stimmen plötzlich nicht mehr.
Gerade noch im WM-Zyklus
Eine Teilschuld daran trägt IM Georg Seul. Dem Berg- und Talfahrt-Drama zwischen diesen beiden in der zweiten von neun Runden beim stark besetzten Bieler Meister-Open, das für Donchenko mit einer Null endete, folgte ein Turnier, in dem der Gießener Großmeister nicht mehr Fuß zu fassen vermochte und etliche Elopunkte ließ.
Donchenko kann froh sein, dass die FIDE für Nominierungen nicht die Live-Weltrangliste heranzieht, sondern ihre monatlich erscheinende. In der Live-Rangliste ist der Deutsche nach Biel aus den Top 100 geflogen. Aber nach FIDE-Lesart (ohne Biel-Ergebnisse) steht Donchenko bei 2657 Elo, damit ist er ein Teil der Top 100, und diese Platzierung macht ihn zum Teil des aktuellen WM-Zyklus. Die FIDE hat den Top-100-Spieler Donchenko für das Grand Swiss im Oktober nominiert, das jetzt der Pandemie wegen kurzfristig von der Isle of Man nach Riga verlegt worden ist.
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