Freitags im „Kindergarten“ des Hamburger Schachklubs fiel dieser Achtjährige auf. Anstatt sich wie die anderen Kinder von den Betreuern das Einmaleins des Schachs erklären zu lassen, stand der Kleine selbst am Demobrett und zeigte eine klassische Partie. Die Arbeit des Vortragenden ging diesem außergewöhnlichen Kind leicht von der Hand – außer es waren Züge auf der achten Reihe zu absolvieren. So hoch reichten die Arme des Jungen nicht.
Mehr als zehn Jahre ist das jetzt her. Für die Macher des HSK um Christian Zickelbein war damals schon klar, dass Luis Engel mit seiner Riesenlust auf und seinem Riesentalent für Schach gefördert werden muss. Felix Meißner nahm sich von Beginn an seiner an, bald kam Karsten Müller dazu. Und Engel fiel dem nationalen Verband auf. Früh wurde er ständiges Mitglied in den Kadern des Deutschen Schachbunds. Gäbe es da nicht diesen anderen Wunderknaben, den aus Saulheim, der Hamburger würde als größte Hoffnung des deutschen Schachs in den jungen Jahrgängen einsam über den Dingen stehen.
Wie die Geschichte des Achtjährigen aus dem Schach-Kindergarten weiterging, ist bekannt. Luis Engel sammelte reihenweise Medaillen bei nationalen und internationalen Meisterschaften, sammelte Elopunkte im Hunderterpack und die dazugehörigen Titel sowieso. Die Normen für den höchsten Titel im Schach, „Großmeister“, erfüllte er als 16-Jähriger binnen drei Monaten.
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